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Energieatlas: Wie grün ist Deutschland?

In Deutschland sind mittlerweile fast zwei Millionen Windräder sowie Solar-, Biomasse- und Wasserkraftanlagen in Betrieb. Und die Nachfrage nach grüner Energie steigt ebenfalls stetig: Rund 30 Prozent der Deutschen haben sich inzwischen für Grünstromtarife entschieden.

Viele Deutsche werden im Zuge der Energiewende sogar selbst zu Produzenten: Mehr als zwölf Prozent besitzen laut einer repräsentativen Civey-Umfrage aus dem Jahr 2020 eine eigene Solaranlage. Und die Technik entwickelt sich dank des einheimischen Erfindergeistes kontinuierlich weiter: In ganz Deutschland entstehen innovative Ideen, um die Erneuerbaren Energien voranzubringen.

Solche Zahlen und Fakten finden Sie – stets aktualisiert und auf dem neuesten Stand – online im Energieatlas.

Grüne-Energiemeister-Index aus dem Energieatlas ermittelt

Aus der Datensammlung lassen sich viele interessante Informationen ableiten. Zum Beispiel zeigt sie, wo in Deutschland die „Grünen Energiemeister“ sitzen. Gemeint sind damit Regionen, in denen sich die Menschen ganz besonders im Bereich Ökostrom engagieren.

Um sie zu finden, hat E.ON die umfangreichen Daten analysiert und daraus einen „Meister-Index“ errechnet, der die grünsten Orte Deutschlands im Energieatlas abbildet. Dort gibt es viele leistungsstarke Ökostromanlagen, engagierte Bürger, die die Energiewende voranbringen und zahlreiche aktive Erfinder im Bereich Erneuerbare Energien.

Die drei Kategorien des Grüne Energiemeister-Indexes im Einzelnen:

  • Bürgerengagement

    Wie viele Menschen nutzen Ökostrom? Wie viele produzieren eigenen Grünstrom, zum Beispiel mit einer Solaranlage auf dem Hausdach? Diese Informationen hat das Meinungsforschungsinstitut Civey durch die Befragung von mehr als 10.000 Deutschen ermittelt.
  • Patente

    Wie kreativ sind die Erfinder im Bereich Erneuerbare Energien in einer Region? Um das herauszufinden, wurde die Datenbank des deutschen Patentamtes durchsucht und analysiert, wie viele Patente pro 100.000 Einwohner in diesem Bereich von 2010 bis 2020 angemeldet wurden.
  • Ökostromanlagen

    Wie viel Energie könnten Windräder, Solarparks und Co. bei voller Auslastung erzeugen? Wie groß ist die installierte Leistung pro Quadratmeter? Diese Zahlen lieferte das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur.

Für den Grüne-Energiemeister-Index wurden alle drei Kategorien gleich gewichtet. Innerhalb des Bereichs „Bürgerengagement“ zählen der Bezug von Ökostrom und dessen Produktion gleich viel.

Grüne Energiemeister: Das sind die Spitzenreiter

Beim Grüne-Energiemeister-Index schnitten drei Bundesländer aus dem Süden besonders gut ab: Spitzenreiter ist das Saarland, gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern. Im Saarland tummeln sich sehr innovative Erfinder, besonders im Bereich Windenergie (8,5 Patente pro 100.000 Einwohner – Platz 3 im bundesweiten Vergleich). Außerdem produzieren dort viele leistungsfähige Ökostromanlagen saubere Energie (rund 390 Kilowatt pro Quadratkilometer – Platz 5), vor allem Wind- und Solaranlagen.

Die Bürger glänzen ebenfalls durch hohes Engagement: Rund 36 Prozent nutzen bereits Ökostrom, zudem geben 16 Prozent an, mit einer eigenen Photovoltaikanlage selbst Grünstrom zu produzieren – Platz 3.

Baden-Württemberg konnte vor allem in den Kategorien „Bürgerengagement“ (Platz 1) und Patente (Platz 2) punkten. Bei den Ökostromanlagen lag das Bundesland auf Platz 11. Bayern war Spitzenreiter bei den Patenten und erreichte beim Bürgerengagement einen guten fünften Platz. Bei den Ökostromanlagen reichte es immerhin für Platz 10.

Der Energieatlas zeigt nicht nur die Ergebnisse der 16 Bundesländer, sondern auch eine Liste der Top 10 Landkreise und kreisfreien Städte.

Wenn die Entwicklung der Erneuerbaren Energien dank der vielen Grünen Energiemeister in den Bundesländern und Kreisen so weitergeht, wird der „Tag der Grünen Energie“ – also jenes Datum, bis zu dem sich Deutschland ab Jahresbeginn theoretisch komplett mit Ökostrom versorgen könnte – von Jahr zu Jahr immer weiter nach hinten rücken. In diesem Jahr war das in Deutschland rein rechnerisch bis zum 20. Juni möglich.

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