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Gasverbrauch: Wie lassen sich m³ Gas in kWh umrechnen?

Jürgen Wendnagel

Mit Blick auf steigende und fallende Erdgaspreise lohnt sich ein regelmäßiger Tarifvergleich sowohl beim eigenen Anbieter als auch bei anderen Gaslieferanten. Mit einem Wechsel lassen sich unter Umständen ein paar Hundert Euro sparen. Doch auch wer im Jahresverlauf regelmäßig seine Gasverbrauchskosten überwachen möchte, steht vor einem Problem: Der Gaszähler zeigt den Gasverbrauch lediglich in Kubikmeter (m³) an, während Gasarbeits- und Gasgrundpreise in Cent bzw. Euro pro Kilowattstunde (kWh) angegeben werden. Warum ist das so? Und wie lassen sich m³ Gas in kWh umrechnen?

Verbrauchte Energiemenge exakt berechnen

Als Kunde bezahlt man seinen Jahresverbrauch nicht für das verbrauchte Gasvolumen (m³) sondern für die tatsächliche Energie (kWh), die im gelieferten Gas steckt. Deshalb nutzen die Gasversorger auf Ihrer Jahresabrechnung den Gasverbrauch in Kilowattstunden (kWh) als Bezugsgröße und rechnen dazu den Verbrauch in Kubikmeter (m³) entsprechend um. Diese Umrechnung funktioniert nach dieser Formel:

Betriebsvolumen (m³) x Brennwert (kWh/m³) x Zustandszahl (z) = Energiemenge (kWh)

So lassen sich die einzelnen Formel-Werte ermitteln:

  • Das verbrauchte Betriebsvolumen ist der erfasste/abgelesene m³-Wert des Gaszählers zwischen einer bestimmten zeitlichen Periode.
  • Als Brennwert wird der maximale Energiegehalt des Gases bezeichnet, der im Rahmen einer Verbrennung und der anschließenden Abkühlung und Kondensation freigesetzt wird. Dieser „volle“ Energiegehalt lässt sich nur mit Gas-Brennwerttechnik nutzen. In Deutschland gibt es energetisch unterschiedlich zusammengesetzte Erdgasarten: für z. B. L-Gas (low calorific gas) liegt der Brennwert meist zwischen etwa 8 und 10 kWh/m³ und beim energiereicheren H-Gas (high calorific gas zwischen etwa 10 und 12,5 kWh/m³. Den genauen Brennwert des gelieferten Gases lässt sich aus der Jahresverbrauchabrechnung des jeweiligen Versorgers ermitteln oder bei diesem erfragen.
  • Die Zustandszahl (Z-Zahl) ist quasi ein Korrekturfaktor für eine Abweichung. Sie berücksichtigt, dass das Erdgas nicht im Normzustand (bei 1013,25 mbar atmosph. Druck auf Meereshöhe und bei 0 °C Umgebungstemperatur) sondern im Betriebszustand bei anderen Druck- und Temperratur-Werten verbrannt wird. Die Zustandszahl gibt das Verhältnis des Gasvolumens im Normzustand zum Gasvolumen im Betriebszustand an. Die für den jeweiligen Haushalt gültige Zustandszahl lässt sich, wie der Brennwert, entweder der Gasrechnung entnehmen oder beim Versorger erfragen.

Umrechnungs-Beispiel und Formel zur Abschätzung

Sind alle benötigten Werte ermittelt, lässt sich der tatsächliche Gasverbrauch genau berechnen – egal ob für ganz Jahr oder einen beliebigen anderen Zeitraum. Nachfolgend ein Rechenbeispiel für einen Jahresverbrauch von 4.000 m³ haben, einem Brennwert von 11 kWh/m³ beträgt und der Zustandszahl 0,95. Daraus ergibt sich eine Jahres-Energiemenge von:

4.000 m³ x 11 kWh/m³ x 0,95 = 41.800 kWh

Wer keine Lust hat selbst zu multiplizieren, kann auch einen Verbrauchsrechner im Internet nutzen, z. B. bei www.gas-umrechnen.de oder bei Erdgas.info, wo es, nach Eingabe der Wohnfläche beim Ein-/Zweifamilienhaus, zusätzlich eine Info gibt, ob der Energieverbrauch zu hoch ist.

Tipp: Falls die Umrechnung von m³ in kWh einmal schnell gehen soll, lässt sich die (verbrauchte) Energiemenge auch abschätzen. Dazu wird der Kubikmeter-Wert einfach mit 10 (kWh/m³) multipliziert: 

4.000 m³ x 10 kWh/m³ = 40.000 kWh

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