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Vermeiden Sie diese 5 typischen Fehler bei Luft-Wasser-Wärmepumpen

1. Montage-/Bedienungs-Anleitungen werden ignoriert

Luft-Wasser-Wärmepumpen sind in der Regel einfacher zu installieren als Sole- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen, weil die Erschließung der Wärmequelle bereits vorgefertigt ist. Diese Tatsache verführt manche Fachhandwerker dazu, die Installation auf die leichte Schulter zu nehmen. Kommt bei der Montage noch der Zeitdruck hinzu, werden die produktspezifischen Montage- und Bedienungsanleitungen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht (richtig) gelesen. Dadurch steigt das Risiko von Fehlern bei der Installation, der Inbetriebnahme und dem Einstellen des Wärmepumpen-Reglers drastisch an. Brisant wird es vor allem dann, wenn die Installateure weder geschult noch Erfahrungen im Umgang mit Wärmepumpen haben.

Tipp: Neben regelmäßigen Wärmepumpen-Schulungen empfiehlt sich eine abgestimmte Schritt-für-Schritt-Vorgehensweise des Fachbetriebs bei der Planung und Montage:

 

2. Die Wärmepumpe ist zu laut

Vor allem in beengten Neubaugebieten stören außenaufgestellte und in Splitbauweise ausgeführte Luft-Wärmepumpen immer häufiger den nachbarlichen Frieden, weil die Geräuschemissionen unzulässig hoch sind. Doch auch die Hausbewohner selbst können von den Störgeräuschen bei außen- und innenaufgestellten Wärmepumpen betroffen sein. Ursachen für dieses Problem sind vor allem:

  • keine Schallberechnungen während der Planungsphase durchgeführt
  • falscher Wärmepumpen-Standort
  • ungeeignetes Wärmepumpen-Modell ausgewählt
  • die Wärmepumpe läuft nachts auf einer zu hohen Stufe
  • zusätzliche Schallschutzmaßnahmen (am Gerät) wurden vor Ort nicht installiert
  • keine oder ungeeignete Körperschallschutz-Maßnahmen
  • bei einer innenaufgestellten Wärmepumpen sind die Luftauslässe falsch positioniert (z. B. im Bereich von Schlafraumfenstern) oder die Luftkanalquerschnitte bzw. Außenwandöffnungen zu klein ausgeführt

Tipp: Der Schallrechner des BWP ermöglicht es, im Freien die Lärmimmissionen von Luft-Wasser-Wärmepumpen mit einer Heizleistung von maximal 35 kW nach TA Lärm zu beurteilen (Tagbetrieb zu Zeiten erhöhter Empfindlichkeit und während der Nacht). Alternativ gibt es auch herstellerspezifische Apps und Programme zur Schallplanung.

3. An eiskalten Tagen wird es nicht richtig warm

Dass ein Hausbesitzer während einer eiskalten Winterphase anruft und sich über zu kühle Wohnräume beschwert, ist eine Horrorvorstellung für jeden Fachbetrieb. Als Fehlerursachen für dieses Problem kommen u. a. in Frage:

  • das Wärmepumpen-System (Wärmeerzeuger und Pufferspeicher) wurde leistungsmäßig zu klein dimensioniert
  • die Luftkanalquerschnitte bzw. Außenwandöffnungen einer innenaufgestellten WP sind zu klein ausgeführt
  • die Wärmepumpe ist für das Gebäude (z. B. unsanierter Altbau) nicht geeignet, weil die notwendigen, hohen Vorlauftemperaturen nicht erreicht werden
  • ein Elektroheizstab fehlt oder ist nicht angeschlossen
  • der Bivalenzpunkt für den Elektroheizstab ist falsch eingestellt: er wird zu spät eingeschaltet
  • die Wärmepumpe geht nachts in den Absenkbetrieb
  • eventuelle Sperrzeiten des Energieversorgers wurden bei der Auslegung nicht berücksichtigt.

4. Die Wärmepumpe verbraucht zu viel Strom

Gerade Luft-Wärmepumpen reagieren sofort mit einem (deutlich) höheren Stromverbrauch, wenn die Randbedingungen nicht stimmen und folgende Fehler gemacht wurden:

  • Das System ist leistungsmäßig (deutlich) zu groß ausgelegt, weshalb die Wärmepumpe (sehr) häufig taktet
  • die Heizkurve bzw. der Regler ist nicht oder falsch eingestellt
  • die Wärmepumpe ist für das Gebäude (z. B. unsanierter Altbau) nicht geeignet, weil ständig relativ hohe Vorlauftemperaturen notwendig sind oder der Elektroheizstab zu häufig in Betrieb ist
  • der Bivalenzpunkt für den Elektroheizstab ist falsch eingestellt: er wird zu früh eingeschaltet
  • es fehlt ein richtig dimensionierter und eingestellter Pufferspeicher

Tipp 1: Handwerker sollten ihre umfassende Beratungs- und Hinweispflicht sehr ernst nehmen. Dies gilt insbesondere für den Wärmepumpen-Einsatz im Altbau, wo es für einen Handwerker kürzlich richtig teuer wurde: Ein Hausbesitzer klagte vor dem OLG Oldenburg erfolgreich auf Rücktritt vom Werkvertrag. Der Handwerker musste daraufhin sämtliche Werklohnkosten (23.000 Euro) zurückerstatten, sämtliche Gerichts- und Gutachtenkosten tragen und die Wärmepumpen-Anlage auf eigene Kosten zurückbauen.

Tipp 2: Wie sieht es mit der Wärmepumpen-Effizienz unter Praxisbedingungen aus? Welche Jahresarbeitszahlen sind realistisch? Die überraschenden Ergebnisse eines wissenschaftlich begleiteten Monitorings von 37 Wärmepumpen lesen Sie hier:

 

5. Die Wärmepumpe friert ein

Bei außenaufgestellten oder in Splitbauweise ausgeführten Luft-Wärmepumpen besteht im Winter Frostgefahr. Davon betroffen ist zum einen der Verdampfer, der deshalb zyklisch abgetaut werden muss. Damit dies gelingt, muss die Wärmepumpe durchgängig mit Strom versorgt werden. Meist stellt eine kürzere Stromausfallphase aber kein Problem dar.

Die zweite Fehlerquelle sin die Verbindungsleitungen ins Gebäude, die mit Heizwasser gefüllt sind. Werden diese nicht richtig wärmegedämmt und nicht frostsicher verlegt, besteht bei Pumpen-/Anlagen-Stillstand höchste Frostgefahr. Problematisch sind deshalb auch längere Absenkbetriebsphasen an sehr kalten Tagen.

Achtung: Ob in bestimmten Fällen (z. B. Ferienhaus) die Zugabe von Frostschutzmittel in den Heizkreislauf als (vorbeugender) Problemlöser eingesetzt werden darf, sollte immer mit dem Wärmepumpen-Hersteller abgeklärt werden.

 

Mehr neue Wärmepumpen finden Sie in unserer Marktübersicht:

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