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Heizspiegel 2017: Sanieren lohnt sich

550 Euro oder 1.200 Euro Heizkosten? Das war im vergangenen Jahr die Spanne für Heizkosten in einer durchschnittlichen 70 m2 großen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit Erdgasheizung.

Im Schnitt wurden 800 Euro Heizkosten gezahlt. Wichtigster Grund für die großen Unterschiede ist der energetische Zustand des jeweiligen Gebäudes. Das zeigt der Heizspiegel für Deutschland 2017, den die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online heute im Auftrag des Bundesumweltministeriums und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Mieterbund veröffentlicht hat.

Sanierungsstand: wichtigster Heizkosten- und Klimaschutz-Faktor

„Wenn es um Heizkosten geht, schauen alle auf die Entwicklung der Energiepreise. Der Sanierungsstand eines Hauses wird oft vergessen – er ist der meistunterschätzte Faktor für Heizkosten“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online.

Dementsprechend sind auch die CO2-Emissionen in besser sanierten Gebäuden deutlich geringer. „In der Vergleichswohnung beträgt der Unterschied zwischen einem energetisch besseren und einem energetisch schlechteren Haus fast drei Tonnen CO2 pro Jahr. Das entspricht rund 18.000 Kilometern Fahrstrecke in einem Mittelklassewagen.“

Prognose: Zeit der sinkenden Heizkosten ist vorbei

Trotz eines leichten Verbrauchsanstiegs sind die Heizkosten im vergangenen Jahr in Deutschland noch einmal gesunken. Hauptgrund sind die niedrigeren Energiepreise. In der Vergleichswohnung sparten die Bewohner im Abrechnungsjahr 2016 im Unterschied zum Vorjahr im Schnitt 25 Euro (Erdgas), 90 Euro (Heizöl) oder 35 Euro (Fernwärme).

Aber: Schon für dieses Jahr deutet sich eine Trendwende an. Vor allem Bewohner von ölbeheizten Häusern müssen aufgrund der steigenden Preise mit voraussichtlich 10% Mehrkosten rechnen. In Häusern mit Erdgas- und Fernwärmeheizung dürften die Kosten moderat steigen.

Mieterbund rät: Verbrauch prüfen und Sparmöglichkeiten nutzen

Mieter haben meist wenig Einfluss auf den Sanierungsstand eines Hauses. Dennoch können sie in vielen Fällen ihre Heizkosten senken. Das bestätigt Mieterbund-Direktor Lukas Siebenkotten: „Der Heizspiegel ist für Mieter genauso wie für Eigentümer ein erster wichtiger Schritt, einen Überblick über die Verbräuche und Heizkosten des eigenen Wohngebäudes zu bekommen. Denn nur wer seine Sparpotenziale kennt, kann sie auch nutzen. Durch ein anderes Nutzerverhalten können Mieter ihre Heizkosten häufig deutlich senken.“

Tipps und genaue Analyse mit Online-Ratgebern

Auf www.heizspiegel.de finden Mieter und Hauseigentümer Tipps zum Senken ihrer Heizkosten – und weitere Möglichkeiten, um ihren Verbrauch genauer auszuwerten:

  • Die Heizspiegel für Gebäude-Baujahre helfen dabei, den energetischen Zustand eines Hauses genauer zu bestimmen.
  • Mit dem Online-Ratgeber HeizCheck erfahren Mieter in Mehrfamilienhäusern, wie ihre Wohnung bei Heizenergieverbrauch und Heizkosten im Vergleich zum gesamten Gebäude abschneidet. Auch Gasetagenheizungen lassen sich mit dem HeizCheck bewerten.

Weitere Daten und Hintergründe aus dem Heizspiegel

Wie hoch waren die durchschnittlichen Heizkosten 2016?

In einer durchschnittlichen 70 Quadratmeter großen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus zahlten die Bewohner mit Erdgasheizung 2016 im Schnitt rund 800 Euro. In Wohnungen mit Heizölheizung waren es etwa 650 Euro, bei Fernwärme rund 950 Euro.

Warum ist der Heizenergie-Verbrauch 2016 gestiegen?

Grund für den leichten Verbrauchsanstieg ist die etwas kühlere Witterung im Jahr 2016. Der Anstieg fällt je nach Energieträger etwas anders aus: bei Erdgas um 1,5 Prozent, bei Heizöl um 2,5 Prozent und bei Fernwärme um 1 Prozent.

Warum sind die Heizkosten gesunken, obwohl der Verbrauch gestiegen ist?

Die im Schnitt gesunkenen Heizkosten lassen sich auf die Veränderung der Energiepreise zurückführen. Vor allem die Heizölpreise sind 2016 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken: um 16 Prozent. Erdgas und Fernwärme waren jeweils 4 Prozent günstiger.

Prognose: Welche Heizkosten sind für das Abrechnungsjahr 2017 zu erwarten?

In erdgas- und fernwärmebeheizten Gebäuden werden die Heizkosten 2017 voraussichtlich nur moderat steigen – um etwa 2 Prozent. Bewohner von Häusern mit Heizölheizung müssen mit einem Anstieg der Heizkosten um 10 Prozent rechnen.

Wie wird die Prognose für 2017 berechnet?

Die Prognose für 2017 berücksichtigt wetterbedingte Veränderungen und die Entwicklung der Energiepreise. Die Temperaturen in der Heizperiode

2017 werden im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 3,5 Prozent niedriger sein. Die mittleren Energiepreise entwickeln sich aus aktueller Sicht unterschiedlich: Bei Erdgas und Fernwärme sind die Preise 2017 um 1 bis 1,5 Prozent gesunken. Heizöl verzeichnet hingegen einen Anstieg um rund 10 Prozent.

Welchen Einfluss haben die Emissionswerte der Energieträger auf die CO2-Emissionen eines Gebäudes?

Die Energieträger Erdgas, Heizöl und Fernwärme haben unterschiedliche CO2-Emissionswerte. Das heißt: Pro Kilowattstunde erzeugter Energie entsteht je nach Energieträger unterschiedlich viel klimaschädliches CO2. Bei Erdgas sind es 0,25 Kilogramm, bei Heizöl 0,319 Kilogramm und bei Fernwärme 0,261 Kilogramm. Heizölheizungen schneiden hier also vergleichsweise schlecht ab. Hinzu kommt, dass ölbeheizte Häuser im Schnitt älter sind als Häuser mit Erdgas- oder Fernwärmeheizung und deshalb oft einen vergleichsweise hohen Verbrauch haben.

Was ist die „Vergleichswohnung“?

Als Vergleichswohnung wird hier eine 70 Quadratmeter große Wohnung bezeichnet, die in einem 501 bis 1.000 Quadratmeter großen Mehrfamilienhaus mit Erdgasheizung liegt.

Wie wird die Spanne der Heizkosten berechnet?

Die Spanne der Heizkosten ergibt sich aus einem Vergleich der Heizspiegel-Kategorien „niedrig“ und „zu hoch“. Dabei werden die in der jeweiligen Kategorie angegebenen Kosten pro Quadratmeter mit 70 multipliziert (70 Quadratmeter beträgt die Größe der Vergleichswohnung). Für das Abrechnungsjahr 2016 ergeben sich folgende

Spannen: für Erdgas 550 bis 1.200 Euro, für Heizöl 500 bis 900 Euro und für Fernwärme 650 bis 1.400 Euro.

Verbraucher können den Heizspiegel-Flyer mit neuen Vergleichswerten kostenlos auf www.heizspiegel.de und www.mieterbund.de herunterladen. Außerdem ist er ab Mitte November bundesweit bei vielen Mietervereinen und Bürgerämtern erhältlich.

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