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5 Fehler bei der Planung einer zentralen Wohnungslüftung

Mit dem Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 („Lüftung von Wohnungen“) prüft der Planer oder Fachhandwerker zunächst, ob eine lüftungstechnische Maßnahme notwendig ist. Dann wird gemeinsam mit dem Auftraggeber/Bauherr  und entschieden, welche Möglichkeit umgesetzt wird.

Fällt die Entscheidung auf ein zentrales Wohnungslüftungssystems, kommt es auf eine sorgfältige Planung an. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Bewohner hinterher hinsichtlich Hygiene, Gesundheit, Komfort und Energiekosten zufrieden sind und die Bausubstanz optimal geschützt ist. Denn bereits im Planungsstadium werden entscheidende Festlegungen getroffen, die sich später (nach dem Einbau) entweder nicht mehr, oder unter hohem finanziellem Aufwand oder nur noch behelfsmäßig ausgleichen lassen.

Vermeiden Sie deshalb unbedingt folgende 5 Fehler bei der Planung von zentralen Wohnungslüftungs-Systemen:

1. Verschmutzte, unhygienische Anlagen

Ja, auch die Planung beeinflusst den zwingend notwendig hygienischen Betrieb eines Wohnungslüftungssystems erheblich. Typische Schwachstellen und Fehlerquellen sind:

  • falsche Außenluftansaugstelle
  • qualitativ minderwertige Filter
  • fehlende Filterwechselanzeige an gut sichtbarer Stelle
  • fehlende Revisionsöffnungen
  • geplante Einbausituation ermöglicht keinen vollständigen Wartungszugang zum Lüftungsgerät
  • hygienische und bauphysikalische Aspekte werden nicht beachtet
  • falsch geplanter Erdwärmetauscher

2. Zu hoher Energieverbrauch

Wohnungslüftungsgeräte von unter 1000 m³/h Luftförderung müssen seit dem 1.1.2016 eine Effizienzkennzeichnung tragen. Hierbei wirken sich stromsparende Ventilatoren positiv auf die Energieklasseneinstufung aus. Doch wie effizient ein zentrales Wohnungslüftungssystem in der Praxis tatsächlich arbeitet, hängt von weiteren Faktoren ab. Typische Schwachstellen, die den Energieverbrauch erhöhen, sind:

  • falsch ausgelegtes Lüftungsgerät
  • falsch geplante Bauteilauswahl
  • zu hohe Druckverluste im Luftverteilsystem (z. B. nicht optimal ausgelegte Kanäle und Auslässe)
  • Luftmengen sind zu hoch oder unnötig hoch bzw. nicht bedarfsgerecht
  • fehlende oder falsche Regelung der Wärmerückgewinnung: im Sommerbetrieb funktioniert die Nachtlüftung mittels Bypass nicht. Im Winter besteht Frostgefahr

3. Lärmprobleme in den Wohnräumen

Die Bewohner empfinden es als sehr störend, wenn sie hören können, dass die Lüftungsanlage arbeitet. Typische Schwach- und Fehlerquellen sind:

  • Schallschutznorm (DIN 4109) oder vom Auftraggeber gewünschte Schallschutz-Anforderungen sind nicht berücksichtigt
  • falsch dimensioniertes Lüftungsgerät
  • fehlende Luft- und Körperschallentkopplung
  • nicht (optimal) geeigneter Aufstellraum
  • falsch platzierte oder fehlende (Telefonie-)Schalldämpfer
  • Auslegung überschreitet die Maximalwerte für die Luftgeschwindigkeit nach DIN 1946-6 ( Hauptkanal ≤ 5 m/s, Nebenkanal ≤ 3 m/s)
  • zu hohe Luftgeschwindigkeiten wegen falscher Rohrquerschnitte (z. B. zu flach-eckig) oder wegen ungeeignetem Verrohrungsmaterial (z. B. flexible Schläuche)
  • falsche Luftdurchlässe

4. Zu- und Abluftmengen sind falsch bilanziert

Entscheidend für den Lüftungserfolg ist eine ausgeglichene Bilanzierung der Gesamtluftmengen für Zu- und Abluft nach DIN 1946, Teil 6. Erfolgt diese nicht oder nicht richtig, kann es zu einem unerwünschten Unter- oder Überdruckbetrieb kommen. Und das sind die Folgen:

  • Beim Überdruckbetrieb wird warme Raumluft durch Gebäudefugen nach außen gedrückt. Dadurch besteht die Gefahr, dass sich Kondensat bildet
  • Beim (zu hohen) Unterdruckbetrieb wird kalte Außenluft durch die Gebäudefugen angesaugt; Folge: Die Luftverteilung wird gestört.

5. Unzureichende Luftmengen in den Räumen

Nicht nur die falsche Berechnung der erforderlichen Zu- und Abluft-Mengen nach DIN 1946, Teil 6, kann zu unzureichenden Luftmengen in den Wohnräumen und somit zu hohen Komforteinbußen führen. Weitere typische Schwach- und Fehlerquellen sind:

  • keine ausreichenden Einstellmöglichkeiten der Luftverteilung vorgesehen. Dadurch bekommen einzelne Räume zu viel Luft (Zugerscheinungen), anderer Räume zu wenig (schlechte Luftqualität)
  • falsche Luftführung durch nicht optimal geeignete oder falsch platzierte Ab- und Zuluftdurchlässe in den Räumen
  • die Dunstabzugshaube in der Küche wird bei der Planung vergessen (empfehlenswert ist eine druckneutrale Umluft-Dunstabzugshaube statt eines Abluft-Modells ohne Zulufteinrichtung)
  • Regelgerät oder Regelstrategie sind falsch geplant
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