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Indoor Generation: Immer drinnen, aber kein Bewusstsein für Raumluftqualität

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Die heutige Generation verbringt im Durchschnitt 90% ihrer Zeit in geschlossenen Räumen – und ist sich dieser Tatsache und den damit einhergehenden Gesundheitsrisiken gar nicht bewusst. Das zeigen die Ergebnisse der von der Velux Gruppe präsentierten Studie über die Indoor Generation. Die dafür in 14 Ländern durchgeführte YouGov-Umfrage ergab eine signifikant falsche Wahrnehmung der Lebensgewohnheiten und der Gefahren für die Gesundheit, wenn Menschen zu viel Zeit in geschlossenen Räumen verbringen. Daraus folgt, dass bei der Gestaltung von Gebäuden, neue, ganzheitliche Konzepte verfolgt werden sollten.

Als Indoor Generation wird eine wachsende Zahl von Menschen bezeichnet, die im Vergleich zu früheren Generationen den weitaus größten Teil ihrer Zeit in geschlossenen Räumen verbringt – aktuell 90% ihres Lebens. Dabei ist ihr nicht klar, dass die Luft in unseren Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden unter Umständen stärker mit Schadstoffen belastet ist als die Außenluft. Die weitaus meisten, nämlich 77%, sind sich dessen nicht bewusst. Tatsächlich aber kann der Schadstoffgehalt bis zu fünfmal höher sein.

Kinder sind besonders gefährdet

Aktivitäten des täglichen Lebens im Haus wie Kochen, Saubermachen oder Duschen, brennende Kerzen, das Trocknen von Wäsche, ja sogar das Schlafen und Atmen belasten die Raumluft, was im Lauf der Zeit das Risiko erhöht, an Asthma und Allergien zu erkranken. Schadstoffe aus toxischen Materialien in Plastikspielzeug, Reinigungsmitteln und Baustoffen können ebenfalls zu einer schlechteren Raumluftqualität beitragen.

Besonders Kinder sind gefährdet, denn deren Schlafräume sind häufig die am stärksten mit Schadstoffen belasteten Räume im Haus. Das Asthmarisiko steigt zudem um 40%, wenn man zu viel Zeit in feuchten, schimmeligen Gebäuden verbringt. Man nimmt an, dass mehr Kinder an Asthma oder Allergien erkranken werden, wenn Wohnhäuser und öffentliche Gebäude nicht besser belüftet werden.

Wohnqualität ist wichtig, aber an gesunde Raumluft wird nicht bedacht

Frühere Untersuchungen ergaben, dass die Europäer der Qualität ihres Wohnumfelds mehr Bedeutung beimessen als einer gesunden Ernährung oder körperlicher Aktivität. Dennoch zeigte die YouGov-Umfrage eine erschreckend geringe Kenntnis der Faktoren, die ein gesundes Zuhause ausmachen – wie beispielsweise ein mangelndes Bewusstsein der Bedeutung einer ausreichenden natürlichen Belüftung. Umso mehr erscheint es notwendig, die Themen Gebäudegestaltung und Renovierung neu anzugehen, um in Zukunft eine Zunahme von Asthma und Allergien bei Kindern zu vermeiden.

Gesetzliche Vorschriften gefordert

Peter Foldbjerg, Head of Daylight Energy and Indoor Climate bei Velux, erläuterte: „Öffentliche Gebäude müssen genauso berücksichtigt werden wie private Wohnhäuser. Viele Büros sind mit Fenstern ausgestattet, die sich nicht öffnen lassen, oder sie sind so schlecht belüftet, dass die Leistungsfähigkeit nachlässt und die Fehlzeiten steigen, da verbrauchte und mit Schadstoffen belastete Luft im Gebäude ‚gefangen‘ ist und nicht nach draußen entweichen kann. Und auch wenn Untersuchungen schlüssig nachweisen, dass sowohl Tageslicht als auch Frischluft positive Auswirkungen auf beispielsweise Prüfungsergebnisse haben, gibt es keine eindeutige gesetzliche Regelung, die die Situation zum Positiven verändert.“

Die rechtlichen Rahmenvorschriften für Gebäude, die am 17. April vom Europäischen Parlament abgesegnet wurden, legen die Konzeption aller technischen Gebäudesysteme in einer Weise fest, dass sie Gesundheit und Wohlbefinden sowie den Raumkomfort optimieren. Foldbjerg führte weiter aus: „Es braucht aber noch mehr, um das ganzheitliche Konzept für die Gebäudegestaltung weiter zu fördern. Die gesundheitlichen Vorteile durch ein besseres Raumklima sind wissenschaftlich nachgewiesen, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns, wenn wir die Menschen davon überzeugen wollen, dass diese Veränderungen mehr als nur ein ‚Nice-to-have‘ sind. Wenn wir nicht handeln, steht unsere Gesundheit auf dem Spiel.“

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