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Effizient lüften: Warum der Komfort so wichtig ist wie der Energieverbrauch

Dipl.-Ing. Carsten Dittmar
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Menschen verbringen die meiste Lebenszeit in Räumen. Lüftungsanlagen müssen daher auf Komfort und Hygiene hin geplant sein.

Kann bei energieeffizienter Bauweise auf eine kontrollierte Wohnungslüftung verzichtet werden? Würde diese Frage mit den Bestimmungen der sogenannten EnEV easy beantwortet, dann vielleicht. Mit dem neuen Modellgebäudeverfahren für nicht gekühlte Wohngebäude kann seit November 2016 die Erfüllung der Energieeinsparverordnung (EnEV) nachgewiesen werden – und zwar bis zur Erstellung des Energieausweises. Das Planen mit vorgegebenen Gebäudemodellen und Ausstattungsvarianten erspart die Berechnung des tatsächlichen Primärenergieverbrauchs des Hauses. In der EnEV easy stehen dazu 13 verschiedene Anlagenkonzepte zur Auswahl. Aber nur sechs Konzepte beinhalten eine Lüftungsanlage. Die Kriterien zulässiger Lüftungsanlagen beschränken sich dabei auf sehr rudimentäre energetische Vorgaben.

Damit spiegelt die EnEV easy eine extrem eindimensionale Denkweise wider, die in vielen Förderbindungen und Gesetzesvorgaben zu Effizienzhäusern zu finden ist: Die Wohnungslüftung wird auf die Bilanzierung des Primärenergiebedarfs reduziert. In erster Linie hat eine Wohnungslüftung jedoch Aufgaben, die in der Lüftungsnorm DIN 1946-6 beschrieben werden. Dazu gehört, ein behagliches Innenraumklima sicherzustellen. Wird das nicht erreicht, kann in der Praxis auch keine Energie eingespart werden, wie Erfahrungswerte zeigen.

Ist die Lüftung zu laut, wird sie ausgeschaltet

Entscheidend für die optimale Nutzung einer Wohnungslüftungsanlage – und damit nicht zuletzt auch für die tatsächliche Energieeffizienz – sind Komfortmerkmale. Ein Beleg aus der Praxis ist: Oft schalten Bewohner eine Lüftung aufgrund der Geräuschbelastung aus. Das ist vornehmlich bei dezentralen Lüftungsanlagen der Fall, denn hier ist in jedem Wohnraum mindestens ein Ventilator direkt in die Wand eingelassen. Statt mit der vorhandenen maschinellen Lüftung wird unter diesen Umständen lieber herkömmlich über das Fenster gelüftet. In Häusern mit dichter Gebäudehülle reicht das aber erstens nicht aus. Und zweitens entweicht die Wärme dann über die Fenster. Lüftungsanlagen hingegen, die auf den Komfort ausgerichtet sind, senken die Geräuschbelastung für die Bewohner. Nämlich dann, wenn die Wohnungslüftung nicht zu hören ist, die Fenster geschlossen bleiben können und somit der Verkehrslärm gedämpft wird.

Ein kontrollierter CO2-Pegel sorgt für gute Raumluft 

Ein zweites Praxisbeispiel, das die Wechselwirkung von Komfort und Energieeffizienz verdeutlicht, ist die Notwendigkeit einer bedarfsgerechten Regelung der Wohnungslüftungsanlage. Denn eine manuelle Vorwahl von Lüftungsstufen durch den Bewohner passt selten zum tatsächlich erforderlichen Luftwechsel. Dieser lässt sich aber über Sensoren, die den CO2-Gehalt oder die Luftfeuchtigkeit in den Räumen messen, exakt ermitteln. Steigt zum Beispiel durch Kochen oder Duschen die Luftfeuchtigkeit an bzw. erhöht sich die CO2-Konzentration, weil sich mehrere Personen im Raum aufhalten, laufen stufenlos regelbare Ventilatoren mit EC-Motoren dann analog diesen Messwerten mit genau der Drehzahl, die für den Luftwechsel in der jeweiligen Situation erforderlich ist. Das stellt sowohl eine gleichbleibend gute Raumluft als auch die bestmögliche Energieeffizienz im Betrieb sicher.

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