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Abrechnung nach Arbeitswerten im SHK-Handwerk

Ottmar Kuball

Die SHK-Unternehmen lavieren, taktieren und quälen sich seit Jahrzehnten mit viel zu niedrigen Stundenverrechnungssätzen. Diese endlose Ausdauer, mit der Hoffnung eines Tages mindestens kostendeckende Sätze zu erreichen, ist keinesfalls bewundernswert. Im Gegenteil. Wir haben viel zu lange gewartet. Wer im SHK-Kundendienst seine Kosten samt dem erforderlichen Gewinn decken möchte, benötigt dafür mittlerweile über 70 Euro/Std. Die üblichen Verrechnungssätze liegen nach wie vor in vielen SHK-Unternehmen deutlich unter diesem Wert.

Die Anpassung der Stundenverrechnungssätze sollte für die Unternehmen unserer Branche ganz oben auf der Agenda stehen. Aufschläge auf das Material werden sich aufgrund der Vergleichbarkeit im Internet immer schwerer durchsetzen lassen. Diese Lektion lernen derzeit viele Akteure. Auf kostendeckende und gewinnbringende Stundenverrechnungssätze wird sich die Branche nicht verständigen. Dieser Illusion sollten sich die Unternehmen nicht länger hingeben.

In Nordrhein-Westfalen beispielsweise geht der Fachverband davon aus, das aktuell etwa ein Viertel der Unternehmen Arbeitswerte einsetzen oder sich zumindest sehr intensiv mit dem Thema beschäftigen. Eine immer größere Zahl an Unternehmen setzt auf Arbeitswerte – und das mit Erfolg.

Obwohl es kaum Unternehmen gibt, welche die bereits vorgenommene Umstellung auf Arbeitswerte bereut oder gar rückgängig gemacht haben, hängen unzählige Unternehmen wie der Koala bewegungslos an einem Baum. Und ärgern sich über ihre eigene Angst vor der Courage. Dabei stellt sich die Frage: was können sie verlieren? Nichts. Sie können nur gewinnen. Es fehlt ihnen nur ein Schritt zu einer kleinen Veränderung mit deutlichen Auswirkungen auf das Betriebsergebnis.

Die Umstellung auf Arbeitswerte ist von heute auf morgen möglich. In anderen Branchen ist es schon längst üblich, kleinere und kleinste „Verpackungseinheiten“ zu wählen. Die Leistung wird nicht mehr nach Stunden abgerechnet, sondern im Sinne der Kunden „taktgenau“. In der Regel wird die Arbeitsstunde in Arbeitswerte von z.B. sechs, zehn oder 15 Minuten zerlegt.

Die wichtigsten Vorteile

Die Abrechnung nach Arbeitswerten bietet bedeutende Vorteile.

  1. Die Akzeptanz bei den Kunden ist höher. Sie haben das Gefühl, bei sechs Einheiten, beispielsweise a` 10,75 Euro „mehr für weniger“ zu bekommen, als wenn sie eine Stunde zu 64,50 Euro bezahlen sollen.
  2. Viele Kunden schauen genau auf die Uhr, wie lange der Mitarbeiter im Hause war und fühlen sich durch die taktgenaue Abrechnung fair behandelt.
  3. Unterschiedlich bewertete Einsätze von Meister, Monteur, Azubi, Fahrzeugen und Werkzeugen lassen sich transparenter darstellen.
  4. Preissteigerungen lassen sich leichter durchsetzen. Dies führt zur Steigerung des Umsatzes und des Ertrags.

 Mehr Geld verdienen im Kundendienst

Darüber hinaus bietet die konsequente Abrechnung aller mit dem KD-Einsatz zusammenhängenden Leistungen beste Möglichkeiten, um den Kundendienstsektor zu einem erfolgreichen Baustein im Unternehmen zu machen. Dazu gehören z.B.

  • Kfz-Kosten
  • Fahrtkosten
  • Kleinmaterialpauschale
  • Entsorgungskosten
  • Notdienstpauschale
  • Überstundenzuschlag
  • Erschwerniszulagen
  • Geräteeinsatz u.v.m.

Die schnelle Umsetzung - die Abrechnung nach Arbeitswerten kann von einem auf den anderen Tag erfolgen – ist der große Vorteil bei der Umstellung. Voraussetzung dafür ist die Vorbereitung, Festlegung der Werte und die Einführung der Mitarbeiter in das System.

Die 8 Schritte bei der Umsetzung auf Arbeitswerte

  1. Festlegung des Arbeitswertes
  2. Umrechnung des Stundenverrechnungssatzes
  3. Achtung: zunächst keine Preiserhöhung (nur Rundung)
  4. Umstellung der Monteurberichte
  5. Ergänzung der Rechnung um Hinweis auf Arbeitswerte
  6. Umstellung der Abrechnung von Sondergeräten
  7. Erarbeitung der Kundenargumentation
  8. Einweisung des Mitarbeiterteams

Das „alte System Stundenverrechnungssatz“ oder Mut zur Innovation

Viele Unternehmen sind meist überrascht, wie problemlos die Umstellung erfolgt und bedauern, dass sie mit dem Schritt so lange gezögert haben. Monteure, welche seit vielen Jahren mit Arbeitswerten arbeiten, wollen keinesfalls mehr in das alte System Stundenverrechnungssatz zurückkehren. Vielmehr schätzen sie die Möglichkeit, die Abrechnung beim Kunden taktgenau vorzunehmen und damit möglichen Beschwerden oder Reklamationen vorzubeugen.

Jedes gesunde und erfolgreiche Unternehmen sollte jährlich zwei Innovationen umsetzen. Was macht ein innovatives Unternehmen aus? Ein Unternehmen gilt als innovativ, wenn es bereit ist, seine Produkte und Prozesse zukunftsorientiert zu gestalten. Unternehmen sowie der Markt, in dem es sich bewegt, sind komplexe Systeme, die sich schnell verändern. Oft liegt der Erfolg eines Unternehmens in seiner Innovationskraft.

Das System der Arbeitswerte wird in unserer Branche den Missstand der zu niedrigen Stundenverrechnungssätze beseitigen. Die selbstbewussten und entschlossenen Unternehmen werden vorangehen. Die Zweifler werden das Problem mit in die Zukunft nehmen.

Ottmar Kuball ist Geschäftsführer von HaZweiOh und als Trainer, Berater und Buchautor in der SHK-Branche für hohe Kompetenz bekannt. Er bildet seit vielen Jahren bundesweit erfolgreich Badgestalter/innen, Badverkäufer/innen und Monteure aus und begleitet SHK-Unternehmen auf ihrem Weg zum erfolgreichen Bad- und Heizungsspezialisten. Bei der Umstellung auf Arbeitswerte unterstützt HaZweiOh mit dem eintägigen Vor-Ort-Coaching „Abrechnung nach Arbeits-/Leistungswerten in der SHK-Branche“ mit allen Umsetzungswerkzeugen.

HaZweiOh Ottmar Kuball
Tiefenstockheim 24
97342 Seinsheim
Tel. 0043-(0)9332-4986
Fax 0043-(0)9332-5262
ok@hazweioh.com
www.hazweioh.com

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