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Kollegen und Kunden: So wird man beliebt

Rolf Leicher

Alles beginnt mit der inneren Einstellung, die man sich angewöhnen kann. Beliebtheit entsteht nie unter Druck („Ich muss mich jetzt so oder so verhalten“). Aus einer positiven Grundhaltung heraus sollte es für den Monteur nicht schwierig sein, auch den muffeligen Kollegen und eine komplizierte Montage positiv zu sehen und sich entsprechend zu verhalten.

Eine kollegiale Einstellung kommt von innen heraus und wirkt überzeugend. Das führt meist dazu, dass der Kollege auch seinen Teil zu einer guten Zusammenarbeit beiträgt. Man nennt es „Perspektivenwechsel“, wenn man sich selbst zurücknimmt und die Position des Kollegen einnimmt, sich in ihn hineinversetzt. Ein gutes Verhältnis zu Kollegen macht zwar aus viel Arbeit nicht weniger, aber es macht sie leichter. Ein freundliches Wort zum Kollegen verbessert den Kontakt. So gesehen ist der Unterschied zwischen teilnahmsloser Pflichterfüllung und einem netten Umgangston mit Kollegen gar nicht so unbedeutend.

Beliebte Mitarbeiter sind positiv gestimmt, ohne dabei die rosarote Brille aufzusetzen. Es ist wie beim Fußball. Wer als Spieler ständig über den Trainer, die Schiri-Entscheidung und über Teamkollegen nörgelt, macht sich schnell unbeliebt. Das Umfeld will Menschen mit positiver Ausstrahlung sehen, auch bei Problemen. Im Team ist es nicht anders, Nörgeln macht nicht beliebt. Beliebtheit entsteht auch durch Anerkennung und ausdrückliche Zustimmung: „Das ist eine gute Idee …“, „da hast du absolut recht …“. Gerade der jüngere Monteur hört gerne Anerkennung vom älteren Kollegen und ist dadurch motiviert. Meist gibt er dem älteren Kollegen die Anerkennung später wieder zurück. Wenn ein Mit­arbeiter durch besondere Sorgfalt einen Fehler bei der ­Arbeit vermeidet, verdient er bereits Anerkennung. Eine positive Bewertung ist angebracht, weil der Mitarbeiter aufgepasst hat und einen Schaden abwenden konnte.

So wird man beliebt

Man sollte jeden Kollegen so behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Man kann auch mal einen schlechten Tag haben, dafür hat jeder Kollege Verständnis, wenn man auf ein Bonuskonto der Sympathien zurückgreifen kann. Durch gute Kooperation sammelt der Monteur Punkte auf dem Konto, kann sich dann auch mal einen Fehltritt leisten, ohne dass das Klima nachhaltig geschädigt wird. Dem Kollegen zuhören ist Wertschätzung für ihn, er revanchiert sich meist kurz darauf, indem er auch Interesse zeigt. Persönliche Kontakte zwischen Kollegen sind wie Schmieröl im Getriebe.

Offensichtliche Mechanismen, die man durchschauen kann

Klare Kante zeigen

Sich um Sympathie zu bemühen, heißt nicht, immer recht zu geben, immer entgegenzukommen. Man darf authentisch bleiben, muss sich nicht verstellen, sich nicht anbiedern. ­Damit macht man sich nur unglaubwürdig.

Gehören Sie zu dem Typ „lieber Kollege“? Dann sind Sie immer nett und freundlich und machen sich überall beliebt. Kennen Sie die sogenannte Nettigkeitsfalle? Man sagt möglichst oft „Ja“ und vermeidet Absagen. Das Bedürfnis, es allen recht zu ­machen und beliebt zu sein, führt dazu, dass die eigenen Be­dürfnisse vernachlässigt werden. Was ist wichtiger: das Durchsetzen der eigenen Meinung oder die Beliebtheit im Team?

Ein harmonisches Miteinander darf nicht davon abhängen, sich immer nach anderen zu richten. „Ein Nein zu anderen ist immer auch ein Ja zu sich selbst, man bleibt authentisch. Wer es schafft, sich vom Korsett der Erwartungen anderer zu befreien, verwirklicht sich selbst. Und verschafft sich Respekt. Die Frage, ob es ein Zu-nett-Sein gibt, kann mit Ja beantwortet werden“, so Ingo Nommsen in seiner Veröffentlichung „Hilfe, ich bin zu nett!“, Ariston Verlag München 2021. Ent­gegenkommen und Nachgeben muss auch eine Grenze haben, sonst vergisst man sich selbst. Der Jüngere muss nicht immer dem Älteren nachgeben, der Erfahrene nicht immer dem Neuling. Der jüngere Monteur hat das gute Recht, seine Wünsche und Vorschläge zu äußern, auch und gerade bei älteren Kollegen. Dabei sollte er andere Meinungen nicht ­angreifen, ablehnen oder negativ bewerten.

Es kommt darauf an, wertfrei zu sprechen und auf Bemerkungen wie „dein Vorschlag ist aber nicht optimal … , reine Theorie … , viel zu kompliziert … , nicht durchführbar“ zu verzichten. Mit Selbstzweifeln („Ich kann mich nicht durchsetzen, ich schaffe das nicht“), schadet man unbewusst dem eigenen Selbstwert und baut sich Hindernisse auf. Skepsis und Bedenken belasten gerade dann, wenn es darauf ankommt, selbst­sicher aufzutreten.

Dieser Artikel von Dipl.-Betriebswirt Rolf Leicher ist zuerst erschienen in SBZ Monteur 02/2022. Dipl.-Betriebswirt Rolf Leicher ist Fachautor und Referent.

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