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Wirtschaftlichkeitsrechner: Lohnt sich die Investition in Energieeffizienz?

Oft entscheiden Unternehmerinnen und Unternehmer sich dann für eine Investition, wenn sie hoffen, dass sich die Ausgabe nach möglichst wenigen Jahren bezahlt machen wird. Für Investitionen in Energieeffizienz ist diese einfache Berechnung der Amortisationszeit aber nicht gut geeignet, denn es werden dabei wesentliche Vorteile der Energieeffizienzmaßnahme übersehen. Daher bietet die Energieagentur.NRW jetzt einen neuen Wirtschaftlichkeitsrechner in Form eines Tabellenkalkulations-Blattes zum Download an.

Der Rechner berücksichtigt auf Basis des Kapitalkostenansatzes die langfristigen und dauerhaften Energieeffizienzvorteile einer solchen Investition, indem er neben der Amortisationszeit weitere wichtige Kenngrößen für die Entscheidungsfindung wie beispielsweise den Return on Invest, den internen Zinsfuß und den Kapitalwert darstellt und bewertet.

Transparente und neutrale Einschätzung

"Mit dem Tabellenrechner kann man also auf der Basis recht weniger Eingaben prüfen, wie sich eine Investition wirtschaftlich auswirken wird”, erklärt Ewald Schäfer, Berater für Energieanwendung und Klimaschutz in Industrie und Gewerbe bei der EnergieAgentur.NRW, “man kann aber im Vergleich dazu auch berechnen, wie es bei Weiterbetrieb der Altanlage aussähe.” Somit erhält der Nutzer eine transparente und neutrale Einschätzung dazu, ob sich eine mögliche Investition in eine neue energiesparende Anlage oder in einen neuen energieeffizienten Prozess lohnen wird oder nicht.

Zum Hintergrund: Die Amortisationsrechnung betrachtet nur die Dauer bis zum Erreichen der Gewinnschwelle, des sogenannten “Break-even-Zeitpunkts". Da die Anlagen jedoch in der Regel viel länger genutzt werden, sind die späteren Kapitalrückflüsse in Form von Kosteneinsparungen nicht in der Kennziffer “Amortisationszeit” berücksichtigt. Im Gegensatz dazu beinhalten die Kapitalwertmethode und die Annuitätenmethode alle Rückflüsse über die gesamte (prognostizierte) Nutzungsdauer der Anlagen.

Daneben besteht im Tool die Möglichkeit zur Nutzung statischer und dynamischer Kennziffern. Nur die dynamischen Kennziffern berücksichtigen, dass die Kosteneinsparungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedlich viel wert sind und bilden damit eine bessere Entscheidungsgrundlage für Investitionen. Durch die übliche Preissteigerung bei den Energiekosten und den bekannten “Zinseszins-Effekt" haben gerade die späteren Kosteneinsparungen noch eine stärkere Wirkung auf die Gesamtwirtschaftlichkeit der Investitionsprojekte.

Berücksichtigung der Finanzierung

Eingesparte Energiemengen schaffen so oftmals auf lange Sicht einen Kostenvorteil. In Verbindung mit Fördermitteln für energieeffiziente Anlagen und Prozesse macht sich eine Investition somit bezahlt. Falls dieser mögliche Kostenvorteil jedoch ungenutzt bleibt, kann dies die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens auch maßgeblich einschränken.

Der Rechner berücksichtigt auch die Finanzierung der Investitionsmaßnahme. Im Detail kann über die Berechnung der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) mit der Wahl des Eigenkapital- sowie Fremdkapitalanteils der individuelle Zinssatz für das Investitionskapital bestimmt werden, der auf die Kalkulation der jährlichen Zahlungsströme Einfluss nimmt.

Zusätzlich gibt eine grafische Darstellung in Form eines “Performance-Cockpits” mit den Kenngrößen Return on Investment (ROI), interner Zinsfuß und dem Verhältnis von Amortisationszeit zu Projektlaufzeit eine schnelle und klare Entscheidungsbasis. Ebenfalls verfügbar sind Ergebnis-Grafiken von Cashflow-Verläufen, die zeigen, wie sich die Wirkung von Energieeffizienzmaßnahmen über die einzelnen Projektjahre hinweg ändert.

Der Rechner kann für die Wirtschaftlichkeitsberechnung bei Energieaudits nach DIN EN 16247 und in Energiemanagementsystemen nach DIN EN ISO 50001 eingesetzt werden. Zum Download des Wirtschaftlichkeitsrechner geht es hier: www.energieagentur.nrw/energieeffizienz/unternehmen/wirtschaftlichkeits…

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