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5 Gründe für Elektroautos in der Firmenflotte

Robin Tschöpe

Seit dem 01. Juli 2019 schwebt das Diesel-Gespenst über zwei weiteren Großstädten in Deutschland, genauer gesagt im Ruhrgebiet. Denn Essen und Gelsenkirchen haben seit diesem Sommer nun auch ein Fahrverbot für Selbstzünder - klingt nach einer Chance für Elektrofahrzeuge. Allerdings ist der Anteil der umweltfreundlichen Alternativen nach wie vor gering auf Deutschlands Straßen.

Zum Jahreswechsel waren in Deutschland 83.175 reine Elektroautos unterwegs (ADAC). Eine Zahl, die bei insgesamt mehr als 47 Millionen Pkw (Kraftfahrt Bundesamt) lediglich wie ein Tropfen auf dem heißen Stein erscheint. Positiv stimmt jedoch, dass sich immer mehr Unternehmen dafür interessieren, ihren Fuhrpark mit Elektroautos aufzustocken oder diesen vollständig darauf umzustellen. Fünf Gründe, die dafürsprechen, E-Mobility in der Firmenflotte zum Rollen zu bringen.

1. Dieselflucht bei Unternehmen aufgrund von Fahrverboten

Über Jahre hinweg haben Dieselfahrzeuge einen Großteil der firmeneigenen Flotten ausgemacht. Doch je mehr Städte Fahrverbote einführen, umso deutlicher findet auch bei Unternehmen ein Umdenken statt. Dabei sind die Fahrverbote nur ein Grund für die Dieselflucht. Immer mehr Unternehmen stocken ihren Fuhrpark mit Elektro- und Hybridautos auf. In vielen Fällen folgen sie dabei dem Wunsch der eigenen Mitarbeiter, die in steuerlicher Hinsicht profitieren. Fahrer elektrisch betriebener Dienstwagen müssen ihre privaten Strecken statt mit einem Prozent schließlich lediglich mit 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises versteuern. Das bedeutet nicht selten eine Ersparnis von mehreren Hundert Euro. Die Dieselflucht ist somit nicht nur eine Folge der in Großstädten verhängten Fahrverbote.

2. Vorreiterrolle wiegt hohen Anschaffungspreis auf

Immer mehr Firmen setzen sich verstärkt mit Nachhaltigkeit und ihrer Corporate Social Responsibility auseinander. Darunter fällt natürlich auch das Ziel, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Auch aus diesem Grund ist die Bereitschaft bei Unternehmen gestiegen, vermehrt auf Elektromobilität zu setzen. Die Begeisterung für innovative Technologien wächst, zumal sich auch immer mehr Mitarbeiter für Elektrofahrzeuge begeistern können. Ein entscheidender Faktor ist darüber hinaus die Vorreiterrolle von Unternehmen, die auf das Ansehen einzahlt und somit die zunächst hohen Anschaffungskosten relativiert. Ein positives Firmenimage durch ein aktiv gezeigtes Umweltbewusstsein kommt schließlich auch beim Kunden an. Daher kann die grüne Flotte auch gerne als Marketingmaßnahme verstanden werden.

3. Steuerliche Vorteile, staatliche Prämien & Umweltbonus

Da sich die Bundesregierung bis 2020 das Ziel gesetzt hat, 1.000.000 E-Autos auf die Straßen zu bringen, greift sie Unternehmen und Privatpersonen mit einem Umweltbonus unter die Arme. Der Bund zahlt 2.000 Euro für ein neu zugelassenes, reines Elektro- oder Brennstoffzellenfahrzeug und 1.500 Euro für ein Auto mit Plug-in-Hybridantrieb. Aber auch die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge wird bezuschusst. Unternehmen profitieren darüber hinaus von einer zehnjährigen Kfz-Steuer-Befreiung für Elektrofahrzeuge (Frist: 31.12.2020). Das Laden der E-Autos beim Arbeitgeber ist auch von der Einkommensteuer befreit. Stellt der Arbeitgeber unentgeltlich oder verbilligt eine Ladevorrichtung für zu Hause, wird diese ebenfalls steuerlich begünstigt (Frist 31.12.2020). Hinzu kommt, dass Mitarbeiter, die privat mit Firmen-E-Autos unterwegs sind, nur halb so viele Steuern zahlen wie Fahrer von Benzinern oder Diesel. Wer also einen Dienstwagen mit Elektroantrieb hat, muss seine privaten Strecken nur noch pauschal mit 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises versteuern. Die Bedingung dabei ist, dass das Auto mindestens 40 Kilometer rein elektrisch zurücklegen kann oder maximal 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt.

4. Geringere Unterhaltskosten für die grünen Firmenwagen

Ein Elektroauto lohnt sich vor allem dann, wenn die geschäftlichen Fahrten zum Großteil in der eigenen Stadt stattfinden. Denn auf kurzen Fahrten spart die umweltschonende Alternative zum Diesel- oder Benzinmotor nicht nur CO2, sondern vor allem Spritkosten. Für E-Fahrzeuge spricht also auch, dass das Betanken mit Strom weitaus günstiger ist.

5. CO2-Obergrenze reduzieren

Die Europäische Union hat es sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 40 Prozent  gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren. Daher sind Auto-Hersteller seit 2009 dazu verpflichtet, eine sogenannte CO2-Obergrenze einzuhalten. Diese Regelung besagt, dass alle in der EU neu zugelassenen Fahrzeuge eines Herstellers einen gesetzlich festgelegten CO2-Durchschnittswert nicht überschreiten dürfen. Dieser Wert soll bis 2020 auf 95 g/km gesenkt werden. Unternehmen müssen demnach in Zukunft Abstand nehmen von emissionsreichen Firmenfahrzeugen. Hersteller werden die Produktion dieser Modelle nach und nach einstellen, wodurch auch Ersatzteile nicht mehr austausch- bzw. bestellbar sein werden. Folglich sind Firmen auf lange Sicht dazu gezwungen, auf umweltschonendere Alternativen umzusteigen. Sie können dabei helfen, die CO2-Obergrenze einzuhalten.

So stellen Sie um auf „Grün“

Die Elektromobilität ist längst alltagstauglich und kommt nun auch in Unternehmen an. Denn die smarten Fahrzeuge bieten viel Fahrkomfort und verursachen weniger Lärm und Schadstoffe als Benziner und Diesel. Wer nun seine Flotte auf Grün umstellen möchte, sollte folgende Punkte berücksichtigen:

  • Welche Wegstrecken müssen die Mitarbeiter fahren? Sind es immer die gleichen Fahrtwege oder sind auch unkalkulierbare Wege dabei?
  • Welche Modelle kommen als E-Auto zum Einsatz?
  • Wie lange sind die Standzeiten der Fahrzeuge und wo stehen sie üblicherweise?
  • Wie und wo wird der E-Parkplatz gestaltet?
  • Wie garantiert das Unternehmen die Einweisung und Schulung der Mitarbeiter?

Neben der E-Flotte bieten sich auch andere, alternative Verkehrsmittel an, z.B. E-Bikes, E-Lastenräder, E-Carsharing oder Freikarten für den ÖPNV. Wer sich noch unsicher über die Kosten der Einführung einer E-Flotte ist, kann mit dem Elektromobilitätsrechner für gewerbliche Fahrzeugflotten simulieren, welchen Einfluss der Einsatz von E-Fahrzeugen auf die Ausgaben und den CO2-Ausstoß seiner Flotte hat. Zusammenfassend sind Elektrofahrzeuge für Unternehmen unabdingbar. Auch wenn die Kosten in der Anschaffung häufig höher sind als bei Diesel und Benzinern, so lohnt sich auf lange Sicht der Einsatz von grünen Autos in der Flotte.

Autor Robin Tschöpe ist  geschäftsführender Gründer von LeasingMarkt.de

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