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Umsätze beim Flachglas: Glasprodukte entwickeln sich unheitlich

Laut einer im Auftrag des Bundesverbandes Flachglas (BF) aktualisierten Studie der Bonner B+L Marktdaten GmbH stieg der Umsatz der Flachglasbranche mit circa 2,56 Milliarden Euro im Jahr 2016 gegenüber 2015 (2,51 Milliarden Euro) leicht um 2,1 Prozent. Für 2017 rechnet die Branche mit einem gleichbleibenden Umsatz von rund 2,56 Milliarden Euro. „Trotz florierender Baukonjunktur kommen Steigerungen damit kaum bei den deutschen Herstellern an“, so der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF), Jochen Grönegräs. Die Branche stellt Float-, Guss-, Sicherheits- sowie Isolierglas für den Bau her und beschäftigt damit ca. 26.000 Mitarbeiter.
 

Floatglas-Absatz steigt, Rückgang bei Gussglas

Die von den Unternehmen der Flachglasbranche hergestellten Produkte entwickelten sich etwas uneinheitlich. So stieg der Absatz des Basisproduktes Floatglas, aus dem die anwendungsfertigen Glaserzeugnisse durch weitere Verarbeitungsschritte gefertigt werden, von rund 133,1 Millionen Quadratmetern in 2015 auf rund 133,8 Millionen Quadratmeter in 2016. Das entspricht einem Plus von rund 0,5 Prozent. Für 2017 wird hier mit einer weiteren Steigerung auf rund 135,3 Millionen Quadratmeter gerechnet, ein Zuwachs von rund 1,2 Prozent. Der Umsatz von Floatglas legte von 605 Millionen Euro in 2015 auf rund 610 Millionen Euro in 2016 zu, eine Steigerung von rund 0,7 Prozent. Bei Gussglas ging der Absatz von rund 8,3 Millionen Quadratmetern in 2015 um rund 4,8 Prozent auf rund 7,8 Millionen Quadratmeter in 2016 zurück. Der Umsatz lag 2016 bei rund 60 Millionen Euro (2016 zu 2015: Minus 5,4 Prozent).
 

Leicht bessere Aussichten bei beschichtetem Glas

Der Absatz von beschichtetem Glas, wie es in den heutigen hochwertigen Isoliergläsern zum Einsatz kommt, stieg von rund 42,1 Millionen Quadratmetern in 2015 auf rund 42,7 Millionen Quadratmeter in 2016. Das entspricht einer Zunahme von rund 1,4 Prozent. Für 2017 wird mit einer weiteren leichten Steigerung von geschätzt 1,7 Prozent auf rund 43,4 Millionen Quadratmeter gerechnet. Die Produktion stieg leicht: Rund 46,7 Millionen Quadratmeter waren es 2015 und rund 47,4 Millionen Quadratmeter waren es im vergangenen Jahr. Beim Umsatz konnte beschichtetes Glas von 291 Millionen Euro in 2015 auf rund 296 Millionen Euro in 2016 zulegen, eine Steigerung von rund 1,6 Prozent. Gut 16,3 Prozent des beschichteten Glases waren 2016 als Sonnenschutzglas ausgeführt. Der Rest sind überwiegend Beschichtungen, die die Wärmedämmung von Isolierglas verbessern helfen. Andere Beschichtungen, darunter auch solche zur Selbstreinigung, machten lediglich 2,3 Prozent aus.
 

Sicherheitsglasarten entwickeln sich unterschiedlich

Leichte Rückgänge musste im vergangenen Jahr der Bereich Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) verkraften. Hier sanken die Absätze von rund 17,8 Millionen Quadratmetern in 2015 um rund 0,9 Prozent auf ca. 17,6 Millionen Quadratmeter in 2016. Für 2017 erwartet der Verband allerdings wieder eine leichte Erholung von gut 0,8 Prozent beziehungsweise eine Absatzsteigerung auf rund 17,7 Millionen Quadratmeter. Die Produktion von ESG stieg leicht von rund 15,4 Millionen Quadratmetern in 2015 auf rund 15,6 Millionen Quadratmeter in 2016. Das entspricht einem Zuwachs von 1,6 Prozent. Dabei stiegen die Umsätze leicht von rund 210 Millionen Euro in 2015 um 0,4 Prozent auf gerundet knapp über 210 Millionen Euro in 2016. Verbund-Sicherheitsglas (VSG) entwickelt sich dagegen insgesamt weiter positiv. Der Absatz stieg von rund 15,5 Millionen Quadratmetern in 2015 um rund 2 Prozent auf rund 15,8 Millionen Quadratmeter in 2016.
 
Die Prognose für 2017: Plus 2,1 Prozent auf rund 16,1 Millionen Quadratmeter. Die Produktion von VSG stieg um gut 3,1 Prozent von rund 16,8 Millionen Quadratmetern in 2015 auf rund 17,4 Millionen Quadratmeter in 2016 an. Der positiven Mengenentwicklung stehen entsprechende Zuwächse beim Umsatz gegenüber: Sie stiegen von 213 Millionen Euro in 2015 auf rund 221 Millionen Euro in 2016, ein Plus von 3,9 Prozent. „Treiber der Entwicklung beim Sicherheitsglas ist unter anderem die Förderung für einbruchhemmende Fenster“, erklärt Grönegräs. „Die Anforderungen an ESG werden bauaufsichtlich gerade neu geordnet, und wir kämpfen dafür, dass es auch in Zukunft noch bei Fassaden verwendet werden kann. Im Innenausbau hat es ohnehin seinen Markt gefunden.“
 

Isolierglas wächst wieder leicht

Ebenfalls gut im Rennen liegt das Isolierglas. 2015 konnten 26,3 Millionen Quadratmeter abgesetzt werden, 2016 waren es rund 26,5 Millionen Quadratmeter – nach Rückgängen in den Vorjahren wieder ein leichtes Plus von rund 1,1 Prozent. Für 2017 wird in diesem Bereich mit einer Zunahme von rund 1,5 Prozent auf rund 26,9 Millionen Quadratmeter gerechnet. „Die Importquote bei Isolierglas liegt immer noch bei lediglich ca. 2 Prozent. Aber bei Fenstern – die komplett mit Glas nach Deutschland kommen – wächst der Importdruck weiter“, bekräftigt Grönegräs. Auf der Produktionsseite gab es einen leichten Zuwachs von 1,4 Prozent von rund 29,3 Millionen Quadratmetern in 2015 auf rund 29,7 Millionen Quadratmeter im Jahr 2016. Für das kommende Jahr wird auch hier wieder mit einem Plus gerechnet, in Höhe von rund 1,6 Prozent. Der Anteil an modernen Dreischeiben-Gläsern am Isolierglas stieg nur noch leicht auf jetzt gut 59 Prozent. Mit „Warmer Kante“, dem hochwertigen Randverbund zur Verbesserung der Wärmedämmung, waren 2016 62,7 Prozent der verkauften Isoliergläser ausgerüstet (2015: 62,2 Prozent).
 

Im- und Exporte steigen überwiegend

Für die Bereiche beschichtetes GlasESGVSG und Isolierglas stellt sich die Import-/Export-Situation 2015 zu 2016 wie folgt dar: Beide Bereiche steigen überwiegend. Der Export von beschichtetem Glas stieg um 2,5 Prozent, bei ESG schlagen plus 4 Prozent zu Buche, VSG wurde 1,2 Prozent mehr ausgeführt und bei Isolierglas stiegen die Exporte von 2015 auf 2016 um rund 4,5 Prozent. Mehr importiert wurden beschichtetes Glas (+5 Prozent) und Isolierglas (+9 Prozent). Etwas weniger importiert wurden VSG (-2,1 Prozent) sowie ESG (-2,1 Prozent).
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