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Falsches Lüften schadet Immobilie und Bewohnern

Drinnen mollig warm, draußen Winterlandschaft: Gerade bei den aktuellen Temperaturunterschieden zwischen Innenräumen und Außenluft werden viele Fehler beim Lüften gemacht – mit Folgen für die Immobilie. Ob Mieter oder Vermieter: Studien zeigen, dass die Mehrheit der Befragten falsches Lüften als Hauptursache für Schimmelbildung in Wohnungen sieht. „Dennoch mangelt es auf beiden Seiten an Wissen, wie richtig gelüftet werden muss“, sagt Norbert Verbücheln, Gründer und Geschäftsführer der Mr. Lodge GmbH. Gerade bei regelmäßigen Mieterwechseln, wie es bei möblierten Wohnungen auf Zeit üblich ist, sollten Vermieter ihre Mieter regelmäßig aufklären. Denn: Laut einer aktuellen Erhebung stehen allein in der Bundesrepublik rund 10% der registrierten Bauschäden mit Schimmelbefall in Zusammenhang.

Vermieter haben nur begrenzt Kontrolle und Einfluss. Kommt es indes zu Problemen durch Schimmel, entstehen schnell Kosten durch Mietminderung oder sogar Bauschäden, die schlimmstenfalls den Immobilienwert mindern.

Ein Mensch verliert allein durch Atmung pro Tag bis zu 1,5 Liter Feuchtigkeit. Beim Schlaf wird zusätzlich Feuchtigkeit freigesetzt. Durch Kochen, Waschen und Duschen kann die Feuchtigkeit pro Kopf auf zehn Liter steigen. Mit diesen 10 Tipps gelingt es, Schimmel in der Wohnung zu vermeiden.

1. Stoßlüften statt Dauerlüften mit gekippten Fenstern

Gängigster Fehler: Die Fenster werden nur gekippt. Sie sollten aber für zwei bis drei Minuten komplett geöffnet werden, sonst kann kein richtiger Luftaustausch stattfinden und die Feuchtigkeit bleibt in der Wohnung. Das gekippte Fenster kühlt die Wohnung zu sehr aus und die kälteste Stelle oberhalb des gekippten Fensters wird zum perfekten Nährboden für Schimmel.

2. Regelmäßig lüften

Nur durch die tägliche Zufuhr von frischer Luft kann ein gesundes und angenehmes Raumklima entstehen. Die Kehrseite in Sachen Wärmedämmung ist, dass perfekt schließende Fenster und isolierte Wände mittlerweile so gut dichten, dass kein Luftaustausch stattfinden kann und dieser somit aktiv herbeigeführt werden muss. Vermieter sollten darauf achten, dass die in Deutschland übliche Wärmedämmung in anderen Ländern weder bekannt noch üblich ist und ihre Mieter ggf. darauf hinweisen.

3. Für Durchzug sorgen

Wer alle Fenster in der Wohnung gleichzeitig öffnet und so für einen Luftzug sorgt, lüftet besonders effizient. Wichtig ist zudem, die Wohnung anschließend wieder zu heizen, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte.

4. Sofort lüften, wenn Feuchtigkeit entsteht

Besonders prädestiniert für Schimmelbefall sind Küche, Bad und Schlafzimmer, da hier die Luftfeuchtigkeit generell am höchsten ist. Am besten nach jedem Duschen und Kochen kräftig lüften und darauf achten, dass die Türen offen bleiben. Nach dem Aufstehen das Schlafzimmer intensiv lüften und über den Tag auf etwa 20 Grad Celsius leicht heizen. Überall, wo intensiv Feuchtigkeit entsteht, sofort trocknen: Etwa nasse Fenster oder Fliesen an Badewanne und Dusche. Die Spülmaschine sollte nach Beenden des Programms noch 30 Minuten geschlossen bleiben.

5. Feuchtigkeit in der Luft reduzieren

Lässt es sich nicht vermeiden, die Wäsche in der Wohnung zu trocknen, sollten die Räume ausreichend geheizt und besonders auf regelmäßiges Stoßlüften geachtet werden. Tipp: Wäsche in der Waschmaschine vorher gut ausschleudern.

6. Richtig Heizen: Regelmäßig die Raumtemperatur überprüfen

Die Raumtemperatur im Wohnbereich sollte zwischen 18 und 22 Grad Celsius liegen. In den anderen Räumen genügt oft eine niedrigere Temperatur: So reichen im Schlafzimmer nachts 16 bis 17 Grad Celsius. In der Küche heizen Herd und Kühlschrank mit.

7. Heizungen nicht mit Möbeln oder Vorhängen verdecken

Zwischen Außenwand und Möbelstück sollten mindestens sechs Zentimeter Abstand sein, damit die warme Raumluft in diesem Bereich richtig zirkulieren kann und die Außenwände nicht zu kalt werden.

8. Erste Zeichen für zu hohe Luftfeuchtigkeit beachten

Fensterscheiben sind meist die kältesten Stellen im Raum. Dort lagert sich die Feuchtigkeit ab, wenn sie nicht durch richtiges Lüften aus dem Fenster gelassen wird. Beschlagene Fenster sind daher ein wichtiger Hinweis, dass nicht ausreichend gelüftet oder zu wenig geheizt wird.

9. Luftfeuchtigkeit zwischen 35 und 55%

Im Winter sollte die Luftfeuchtigkeit nicht mehr als 55% betragen, um Schimmel zu vermeiden. Mit einem Hygrometer können Mieter ganz einfach die relative Luftfeuchtigkeit in der Wohnung kontrollieren. Diese Geräte sind bereits ab 10 Euro im Handel erhältlich.

10. Schimmel frühzeitig erkennen und entfernen

Sollte dennoch Schimmel in der Wohnung entstehen, muss dieser schnell und effizient entfernt werden. Mieter sind verpflichtet, unmittelbar den Vermieter zu informieren, damit dieser den Schimmel beseitigen lassen kann.

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