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Basiswissen: Schimmel an der Wand

Dittmar Koop
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Niemand sieht das gerne: Schimmel an der Wand. Aber was tun, wenn sich die modrig riechenden und gesundheitsschädigenden Schimmelpilze in der Wohnung breit machen? In unserer dreiteiligen Serie über das Thema "Schimmel" behandeln wir ausführlich die Ursachen sowie die fachliche Erkennung, Entfernung und Vermeidung von Schimmelbefall in Gebäuden.

Die Serie startet mit einer der wohl üblichsten Situationen: Man entdeckt Schimmel an der Wand. In den weiteren Teilen der Serie werden 10 typische Fehler als Ursachen genannt, die zur Schimmelbildung führen sowie wie die professionelle Schimmelsanierung im Detail ausgeführt wird.

Was zu Schimmel an der Wand führt, welche Arten von Schimmelpilzen es gibt und welche Auswirkungen ein Befall haben kann, erfahren Sie hier.

Praxisbeispiel: Schimmel an der Wand im Kinderzimmer

Fälle wie der folgende gibt es leider nicht selten. In einem Miet-Einfamilienhaus aus den 1950ern machte eines Tages die alleinerziehende Mutter zweier Kinder die Entdeckung von Schimmelbefall an den Wänden in sämtlichen Räumen. Bauteile bzw. Wände mit Schimmelbefall ab 0,5 m2 Fläche gelten als sanierungsbedürftig. Hier waren in allen Räumen diese Flächen überschritten.

Insbesondere im Kinderzimmer hatte sich ein schwarzer Teppich an der Wand hinter den dort aufgestellten Möbeln breitgemacht – der Schimmel blieb lange Zeit unbemerkt, bis ein modriger Geruch darauf hinwies. Es war bekannt vor Einzug, dass es in dem Haus schon einmal ein Schimmelproblem gegeben hatte. Doch laut Auskunft des Vermieters war dieses Problem fachmännisch behoben worden, die kleine Familie zog ein.

Hochgiftige Schimmelpilze

Wie sich dann bei einer gutachterlichen Untersuchung des Falles herausstellte, war dies eben nicht geschehen. Der Fachmann entdeckte im Wohn- und Schlafzimmer beispielsweise für den Menschen hochgiftigen Stachybotrys. Ein Pilz, der üblicherweise nur nach Wasserschäden auftritt. Schon bei seinem ersten Besuch hatte der Experte die Vermutung geäußert, dass eine Leckage an den Armaturen der Badewanne im Bad der Auslöser für den Schimmelpilz-Befall im Haus gewesen sein könnte.

Stachybotrys hatte sich im Kinderzimmer zwar nicht ausgebreitet, aber dort fand der Fachmann massenhaft Sporen des Pilzes Aspergillus, daneben mäßig bis viele Sporenträger dreier weiterer Schimmelpilze. Manche Aspergillus-Arten sind für den Menschen sehr giftig. Sie können allergische Reaktionen auslösen und Organe oder das Nervensystem befallen.

Die dringliche Empfehlung des Mannes: Das Kinderzimmer bis zur fachmännischen Sanierung ab sofort nicht mehr zu betreten und außerdem luftdicht abzuschotten, z.B. per Klebeband an den Türfalzen. Die Familie zog schließlich nach zermürbenden Querelen mit dem Vermieter und dessen Hausverwaltung auf Kosten des Vermieters aus, um eine Grundsanierung des faktisch unbewohnbaren Objekts zu ermöglichen. Einen körperlichen Schaden zogen die Bewohner glücklicherweise nicht davon. Doch es ist auch heute noch, 9 Jahre nach dem Vorfall (2011) bei der Mutter im Gespräch zu spüren, dass der Vorfall für sie traumatisch war.

Wachstumsbedingungen für Schimmelpilze

Schimmelpilze benötigen für ihr Entstehen, den Erhalt und ihr Wachstum zwei Haupt-Komponenten: Wasser bzw. Feuchtigkeit und organische Nährstoffe, also Stoffe, die in irgendeiner Form Kohlenstoffverbindungen enthalten oder aus ihnen bestehen. Bekanntermaßen sind z.B. Papiertapeten als Nahrungsgrundlage bei Schimmelpilzen sehr beliebt. Oft bieten auch Silikondichtungen an Fenstern ideale Verhältnisse (Kombination Kondensat (= Feuchtigkeit bzw. Wasser) plus Silikon (= Kohlenstoff)).

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ist dabei eines der häufigsten Ursachen für Schimmel. Falsches Lüften, falsche Raumnutzung oder bauliche Mängel können die Feuchtigkeit in einer Wohnung oder einem Haus schnell ansteigen lassen.

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