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Marktentwicklungen in der dezentralen Wohnraumlüftung

Was spricht dafür, ein Haus oder eine Wohnung nicht nur manuell, sondern auch kontrolliert über eine Lüftungsanlage zu belüften?

Die Dämmung von Gebäuden wird stetig verbessert. Das hält zwar die Wärme im Haus, doch dadurch entfällt die Luftzirkulation durch undichte Gemäuer oder Fenster. Verbrauchte, feuchte Luft kann nicht mehr nach außen entweichen und die Frischluft kann nicht mehr in den Wohnbereich gelangen. Hinzu kommt, dass die Energieeinsparverordnung EnEV im § 6 (Dichtheit, Mindestluftwechsel), Absatz 2, einen Mindestluftwechsel vorschreibt. Dafür müssten die Fenster regelmäßig – alle zwei Stunden je 15 Minuten lang – geöffnet werden. Dies ist nicht nur für Berufstätige eine schwierige Herausforderung. Durch die Fensterlüftung entweicht zudem ein Großteil der Wärme, die durch dreifach verglaste Fenster und doppelte Dämmung in der Wohnung verbleiben sollte.

Deshalb ist eine kontrollierte Belüftung die Grundvoraussetzung für behagliches Wohnen. Sauerstoffhaltige Atemluft mildert Stresssymptome und verbessert das allgemeine Wohlbefinden. Durch kontrollierte Belüftungssysteme geht die Wärme im Wohnbereich nicht verloren, sondern wird „zurückgewonnen“, was eine Einsparung von Heizkosten garantiert. Dank der integrierten Sensorik muss sich der Endverbraucher zudem keine Gedanken mehr über eine optimale Belüftung machen – das Lüftungsgerät stellt vollkommen automatisch den richtigen Modus ein. Außerdem bietet die kontrollierte Belüftung Sicherheit und Schutz, da die Fenster geschlossen bleiben. Auch für Allergiker ist eine kontrollierte Wohnraumlüftung geeignet, denn die Staub- und Pollenbelastung wird durch den eingebauten Pollenfilter deutlich reduziert.

Welche negativen Aspekte der Wohnungslüftung durch technische Anlagen sind Ihnen bekannt und welche Lösungen bieten sich an?

Unserer Erfahrung nach müssen Wohnungslüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung:

  1. bezahlbar,
  2. einfach und
  3. flexibel sein.

Leider erfüllen bisher weitverbreitete, zentrale Systeme diese Anforderungen nicht ausreichend. Im Vergleich zu dezentralen Systemen sind sie wesentlich aufwendiger zu planen und zu installieren. Ihre Luftleitungen können nicht im vollen Maße oder nur sehr kostenaufwendig hygienisch gereinigt werden.

Eine Lösung bieten kompakte, dezentrale Pendel-Lüftersysteme im paarweisen Betrieb. Sie können – bei einem sehr geringen Rohrdurchmesser – mit einer einfachen Kernbohrung durch die Außenwand installiert werden. Die Komponenten werden nacheinander eingeschoben, fertig. Sie benötigen keine aufwendige Verrohrung oder viel Platz für die Lüftungsanlage bei kleineren Wohneinheiten. Die Endnutzer können sie über den Innenraum völlig eigenständig und werkzeuglos reinigen. Die dezentralen Systeme punkten daher mit niedrigeren Anschaffungs- und Folgekosten.

Wie schätzen Sie die künftigen Entwicklungen auf dem Gebiet der kontrollierten Wohnungslüftung ein?

Es zeigt sich eine wachsende Tendenz hin zu kleineren Wohnungen, wie Single-Apartments, mit Wohnflächen meist unter 60 Quadratmetern. Deshalb führt insbesondere in der energetischen Sanierung im Bestand heute kein Weg mehr an den dezentralen Kompaktlüftern vorbei. Ihre flexiblen Einbaumöglichkeiten und der einfache Systemaufbau sowie die schnelle Installation sind entscheidende Überzeugungsträger.

Die Marktzahlen bestätigen diese Entwicklung. Insgesamt verzeichnet der Markt für kontrollierte Wohnungslüftung (KWL) ein durchschnittliches Wachstum im oberen einstelligen Bereich. Dafür sind primär die dezentralen Systeme verantwortlich, die seit Jahren zweistellig wachsen, während bei den zentralen Anlagen mit Wärmerückgewinnung (WRG) eine gewisse Marktsättigung erreicht zu sein scheint. (Siehe Marktstudie von Interconnection Consulting)

Welche zukünftige Bedeutung messen Sie den Themen Optik und Akustik eines dezentralen Lüftungsgeräts bei?

Neben dem Leistungs- und Größenaspekt werden künftig insbesondere der leise Betrieb und die Unauffälligkeit von Lüftungssystemen eine Rolle spielen. Im Detail bedeutet dies, dass möglichst keine Bauelemente – wie beispielsweise Luftauslässe – von außen an der Fassade sichtbar sein sollten und sich im Innenraum möglichst dezent ins Gesamtbild des Wohnraums einfügen. So werden sie nicht als störendes Objekt empfunden.

Damit ein Lüftungssystem als „leise“ wahrgenommen wird, muss nicht nur der Ventilator möglichst geräuscharm laufen, sondern auch die entstehenden Eigengeräusche müssen gering gehalten werden. Entstehender Körperschall und Außenschall-Einwirkungen sind am Ende die beiden Aspekte die es zu minimieren gilt. Je geringer die austretende Schallentwicklung, umso leiser wird die kontrollierte Lüftung vom menschlichen Ohr wahrgenommen.

Lesen Sie hierzu auch:

Laut einer Studie von Interconnection Consulting soll das Wachstum bis 2019 durchschnittlich rund 6 % betragen.

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