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Nachhaltiger Tiefbau mit klimaneutralen Rohren und Schächten von Rehau

Mit einer Fläche von 8 Hektar ist Linkenbrunnen III im baden-württembergischen Oedheim ein Neubaugebiet von beachtlicher Größe. Es umfasst 113 Bauplätze für Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser und wird in Zukunft rund 530 Menschen eine Heimat geben.

Seit gut einem Jahr laufen die Erschließungsmaßnahmen. Die Kanalisation wird als Trennsystem errichtet, Niederschlags- und Schmutzwasser in unterschiedlichen Leitungen abgeführt. Für einen gut 130 m langen Abschnitt des Schmutzwassersystems kommen 100 Prozent klimaneutrale Rohre und -Schächte des Systems nevoPP von Rehau zum Einsatz. Damit ist Oedheim eine von bundesweit drei Kommunen, bei denen das Produkt bereits vor der offiziellen Markteinführung eingesetzt wurde.

Neumaterial plus Rezyklat

Bei nevoPP stammen bis zu 80 Prozent des verwendeten Polypropylens aus Industrierezyklaten, z. B. Produktionsresten. Gegenüber der bewährten AWA PP-Serie können die CO2-Emissionen dadurch um bis zu 40 Prozent reduziert werden. [Die Berechnung der CO₂-Emissionen erfolgt auf Basis von Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs), veröffentlicht durch das Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU).] 

Dank dauerhafter Verbindung von Neumaterial an der Oberfläche und Rezyklat im Kern können die Vorteile von Vollwandprodukten umgesetzt werden.

Neumaterial an der Oberfläche und Rezyklat im Kern gehen dabei eine dauerhafte, stoffschlüssige Verbindung ein. Die erwartete Lebensdauer beträgt mehr als 100 Jahre: Das spart Ressourcen und vermeidet Müll. Nach Ende der Nutzungsphase können die zu 100 Prozent recyclingfähigen Produkte zurück in den Kreislauf gehen. Auch Rohrabschnitte, die auf jeder Baustelle anfallen, können mit dem Rehau-Rücknahmekonzept kostenlos in den Materialkreislauf zurückgeführt werden. Für die Herstellung der Rohre und Schächte wird ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien eingesetzt. 

Zur Kompensation der unvermeidbaren CO2-Emissionen unterstützt Rehau zwei Klimaschutzprojekte, darunter die Renaturierung von Mooren in Mecklenburg-Vorpommern. Die Klimaneutralität von nevoPP ist durch den TÜV Rheinland zertifiziert und umfasst sämtliche Rohre und Schächte (ohne Formteile).

Messbar geringere CO2-Emissionen

Planer Edgar Kraft von Walter Ingenieure aus Adelsheim ist von dem neuen Produkt überzeugt. „Von der Qualität her unterscheidet sich nevoPP in keinster Weise vom Standardmaterial. Durch den geringeren Fußabdruck trägt es aber zur Nachhaltigkeit eines Projekts bei und ermöglicht es uns damit, im Tiefbau neue Wege zu gehen.“ Kraft hat den Kontakt zwischen Rehau, Kommune und dem Erschließungsträger STEG Stuttgart hergestellt und sich für das klimaneutrale Abwassersystem stark gemacht. 

Für nevoPP spricht seiner Meinung auch, dass trotz des Rezyklatanteils der Rohre die Innen- und Außenoberfläche aus Neumaterial besteht. „Der Strömungswiderstand für die Berechnung ist exakt der gleiche wie bei neuen Rohren. Und bei Kamerafahrten werden etwaige Beschädigungen genauso gut erkannt wie sonst auch“.

Die Bauarbeiten sind in vollem Gange: Auf einer Teststrecke wird erstmals das nachhaltige Abwassersystem nevoPP verlegt, das künftig entscheidend dazu beitragen soll, den CO2-Fußabdruck im Tiefbau zu verringern.

„Das Material lässt sich verarbeiten wie jedes andere PP-Rohr,“ ist auch Tiefbauer Eberhard Köhler, Geschäftsführer der Schneider GmbH in Öhringen, überzeugt. „Wir sind froh, dass es dieses neue Abwassersystem gibt, denn der CO2-Fußabdruck eines Projektes wird heute von vielen Kunden nachgefragt“.

Rohre für Starkregen

Eine Besonderheit des Baugebietes „Linkenbrunn III“ ist die Menge an Niederschlagswasser, mit der bei Starkregen zu rechnen ist. In den vergangenen zwanzig Jahren wurde Oedheim drei Mal von Starkregenereignissen heimgesucht, die teilweise erhebliche Schäden anrichteten. Aufgrund der topografischen Lage und der Bodenverhältnisse wurde daher um das Baugebiet herum eine Schutzwand erstellt. Die leitet das oberhalb des Baugebiets anfallende Niederschlagswasser zum Teil in große Rohre mit einem Durchmesser von 1,40 m ab, zum überwiegenden Teil jedoch in eine neu errichtete Flutmulde. Diese 1.300 m lange und 15 m breite Mulde leitet das Wasser zum nahegelegenen Fluss Kocher. In der Spitze rechnen die Planer hier mit 70 m3 Wasser pro Sekunde. Im Baugebiet selbst wird das Regenwasser über Kanalrohre in üblichen Dimensionen abgeführt.

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