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Praxisreport Mikrowechselrichter: Diese Vorteile bieten AC-Systeme

Jarno Wagner, Dietmar Geckeler
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Die Enphase-Lösung: Das US-Unternehmen setzt auf die AC-Technologie, also auf Wechselstrom. In den Niederlanden wurden bereits Megawattanlagen mit IQ7-Mikrowechselrichtern gebaut. In Frankreich sind 80 bis 100 Kilowatt keine Seltenheit. Das Kerngeschäft von Enphase sind aber zurzeit noch klassische Aufdachanlagen für private Haushalte und Kleingewerbe.

Enphase ist bei den Franzosen bereits Marktführer bei Wechselrichtern im Eigenheim. Allerdings bietet die AC-Technik auch eine gute Skalierbarkeit für größere Anlagen, auch weil keine bestimmten Leistungsklassen auf die Module abgestimmt werden müssen.

Seit 2006 schon neun Gigawatt installiert

Seit Bestehen des Unternehmens 2006 hat Enphase immerhin neun Gigawatt Wechselrichterleistung installiert. Tendenz schnell steigend. Die Anforderungen sind hoch: Jede neue Entwicklung muss eine Million Teststunden absolvieren, bevor das Produkt auf den Markt kommt – das entspricht umgerechnet 100 Jahren Betrieb für jedes neue Wechselrichtermodell. Aktuell ist mit der IQ 7-Serie die siebte Generation auf dem Markt.

Die Mikroprozessoren entwickelt Enphase seit Jahren selbst. Großer Vorteil ist dabei die patentierte anwendungsspezifische ASIC-Technologie (Application-Specific Integrated Circuit), die in jedem Mikrowechselrichter von Enphase zum Einsatz kommt. Diese integrierten Schaltkreise verringern die Zahl der Bauteile pro Platine. Ergebnis: Intelligentere Mikrowechselrichter und höhere Zuverlässigkeit gegenüber zentralen Stringwechselrichtern.

Planung: Nur drei statt sechs Schritte

Wie unterscheidet sich die Planung einer Enphase-Anlage? Der Installateur spart im Prinzip die Hälfte der Arbeitsschritte. Zuerst muss er das Modul und einen Wechselrichter auswählen. Enphase hat derzeit vier verschiedene Modelle des IQ 7 im Portfolio: das Basismodell und die Geräte IQ 7 Plus, IQ 7X und IQ 7A. Ein Kompatibilitätsrechner auf der Enphase-Website hilft bei der Auswahl. Ein Vorteil: Die gewählte Kombination aus Modul und Wechselrichter gilt zukünftig für jede weitere Anlage, wird also vorgemerkt. Der Installateur spart wieder Zeit.

Der zweite Schritt ist die finale Dachauslegung, wie viele Module Platz finden und wie sie genau angeordnet werden. Je nachdem, ob das System ein- oder dreiphasig ist, benötigt es entsprechend zwei oder vier zusätzliche Stromsensoren. Anschließend wird als dritter Schritt die AC-Verkabelung, also das mitgelieferte Q-Kabel-Set, zugentlastet angeschlossen – fertig.

Das Q-Kabel ist in einer ein- und in einer dreiphasigen Variante erhältlich. Um die Installation per Plug-and-play auf dem Dach auszuführen, enthält das Q-Kabel sowohl Kabel als auch Stecker und folgt, vorkonfektioniert, dem Prinzip einer Girlande.

Das Prinzip der Girlande

Mithilfe dieser Kabelgirlande werden dann die einzelnen Mikrowechselrichter am AC-Ausgang parallel verschaltet. Mit der Installer Toolkit App lässt sich die Anlage vor Ort in Betrieb nehmen, indem sich der Installateur lokal mit dem zentralen Gateway verbindet.

Im Vergleich zu einer DC-Stringanlage muss der Installateur keine Verschattungsanalyse machen, kommt ohne DC-Schaltungsdesign (also DC-Überspannungsschutz, DC-Kabellängen und -durchmesser) aus und muss keine Stringauslegung mittels herstellerspezifischer Planungssoftware durchführen. Der Installateur spart so im Prinzip drei von sechs Arbeitsschritten ein.

Redundanter NA-Schutz

Durch die Parallelschaltung auf der Ausgangsseite fließen 230 Volt Wechselstrom, auf der DC-Eingangsseite der Mikrowechselrichter werden nur geringe DC-Ströme erreicht, da jedes Modul als eigenständige Photovoltaikeinheit fungiert. Eine Anlage mit bis zu 250 Mikrowechselrichtern kommt mit einem Gateway aus. Danach muss ein zweites Gateway, der Envoy-S-Metered, eingebaut werden.

Eine Anlage mit bis zu 30 Modulen kommt im dreiphasigen Systemaufbau mit einem Q-Relais aus. Dies muss aufgrund der VDE-AR-N-4105-Anforderung eingebaut werden, um einen redundanten Netz- und Anlagenschutz zu gewährleisten, rein technisch wäre das Q-Relais nicht nötig.

Sicherheit hat Priorität

Aber Sicherheit ist Enphase enorm wichtig: Im Brandfall oder sobald das AC-Netz aus einem anderen Grund wegfällt, trennt sich deshalb jeder Wechselrichter innerhalb von Millisekunden ­galvanisch vom Netz – ohne Kurzschluss der Module. Wie gezeigt, hat die AC-Technologie durchaus Vorteile gegenüber der herkömmlichen DC- Technologie. Dazu zählt auch: Es gibt keine hohen DC-Spannungen und Ströme auf dem Dach, ein DC-Überspannungsschutz ist sogar unnötig. Zudem entstehen keine DC-Lichtbögen – und das erhöht insgesamt die Sicherheit der Anlage. Auf dem Dach gibt es so keine gefährliche Berührspannung auf der DC-Seite, denn es fließen im Regelfall maximal 60 Volt DC, damit liegt die Technologie unter der Kleinstspannung von 75 Volt.

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