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Selbstreinigendes Glas: Diese Möglichkeiten gibt es

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Pyrolytische und hydrophobe Beschichtung für Glas

"Es gibt spezielle Gläser, die deutlich weniger geputzt werden müssen. Möglich wird das selbstreinigende Glas dank besonderer Beschichtungen auf der Oberfläche der Verglasung", erklärt der Geschäftsführer der Gütegemeinschaft Flachglas, Jochen Grönegräs. In Abhängigkeit vom Einsatz sind zwei Beschichtungen dabei Stand der Technik: die pyrolytische Beschichtung und die hydrophile bzw. hydrophobe Beschichtung.

Für Außenanwendungen ist eine pyrolytische Beschichtung geeignet, die im Glaserzeugungsprozess auf das noch heiße Glas aufgebracht wird. Diese zersetzt mittels Photokatalyse organische Verschmutzungen wie Vogelkot, Pollen oder Moosansätze allein mit Hilfe des Tageslichts.

Zudem ist diese Beschichtung hydrophil bzw. hydrophob. Eine hydrophile Beschichtung zieht Wasser an und bildet einen abfließenden Feuchtigkeitsfilm aus. Eine hydrophobe Beschichtung stößt Wasser ähnlich wie bei einer Lotusblüte von der Glasoberfläche ab.

Selbstreinigendes Glas mit Korrosionsschutz

Für Innenanwendungen sind Beschichtungen geeignet, die einen Korrosionsschutz bieten und die gleichzeitig hydrophob sind. Diese Eigenschaft sorgt dafür, dass Wasser von der Oberfläche der Verglasung abgestoßen wird. Besonders in der Dusche ist selbstreinigendes Glas sinnvoll. Dazu der GGF-Geschäftsführer Grönegräs:

„Der Einsatz von Glas zum Beispiel in einer Dusche ist eine der höchsten Belastungen, der Glas ausgesetzt wird. Nicht nur Inhaltstoffe von Seifen und Duschmitteln, sondern vor allem langsam trocknende Wassertropfen schädigen die Glasoberfläche. Denn während Regenwasser auf Fassadengläsern durch Wind und Sonnenlicht meist schnell abtrocknet, bewirken im Innenbereich länger einwirkende Wassertropfen auf dem Glas eine osmotische Reaktion“,

Damit werden Mineralien aus dem Inneren auf die Oberfläche transportiert, und lagern sich dort ab. Es entsteht eine mikroskopisch raue und milchige Oberfläche. Solche Ablagerungen auf der Verglasung der Dusche lassen sich nur abrasiv entfernen und werden häufig mit Kalkablagerungen aus dem Leitungswasser verwechselt. „Eine Versiegelung der Glasoberfläche durch eine spezielle hydrophobe Beschichtung verhindert diese osmotische Reaktion. Das selbstreinigende Glas schützt damit vor Korrosion“, so Grönegräs.

Restschmutz bei Beschichtung einfach zu entfernen

„Bei allen Beschichtungen gilt: Der Restschmutz kann mit klarem Wasser leicht entfernt werden“, so Grönegräs. „Hydrophile und photokatalytische Beschichtungen, die es zum Beispiel auch als Sicherheitsglas, Sonnenschutzglas oder Isolierglas gibt, benötigen UV-Strahlung und eignen sich gut für außen liegende Verglasungen.",  so Grönegräs. Selbstreinigendes Glas kann also ganz einfach am Terrassendach oder Wintergarten, an gläsernen Vordächern oder in der Glasfassade realisiert werden. 

Der optimale Effekt der pyrolytischen und hydrophoben Beschichtungen: Der Schmutz wird dort vom Regen abgewaschen. Wenn Verglasungen so eingebaut sind, dass kaum Regen sie erreicht, kann man einfach mit dem Gartenschlauch nachhelfen. Selbstreinigendes Glas optimiert damit die Reinigung und Pflege auch von schwer zugänglichen Verglasungen. Besonders das Terrassendach, der Wintergarten oder ähnliche Konstruktionen profitieren davon, da sie ansonsten oft nur durch professionelle Reinigungsarbeiten gesäubert werden können. 

Hydrophobe Korrosionsschutz-Beschichtungen entfalten ihre Wirkung hingegen perfekt im Innenbereich, sei es wie beschrieben in der Dusche, als Rückwandverglasung in der Küche oder zum Beispiel bei einer gläsernen Trennwand zwischen Bad und Schlafzimmer. „Selbstreinigendes Glas ist eine wirklich gute Sache. Es nimmt einem viel Arbeit ab und spart gleichzeitig Zeit und zu guter Letzt auch den Einsatz von zum Teil nicht besonders umweltfreundlichen Reinigungsprodukten“, schließt der GGF-Geschäftsführer.

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