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Vaillant: Wärmepumpe ist die Schlüsseltechnologie der Energiewende

Markus Strehlitz

„Wir sind davon überzeugt, dass die Wärmepumpe die Schlüsseltechnologie ist, um die Energiewende in den Gebäuden hinzubekommen“, sagte Tillman von Schroeter, Geschäftsführer von Vaillant Deutschland, während der Pressekonferenz seines Unternehmens auf der ISH. Mit ihr sei es möglich, ungefähr drei Viertel der Energie für die Wärme aus der Umwelt zu ziehen. Somit sei die Wärmepumpe ein entscheidender Hebel.

Vaillant setzt daher schon seit längerem auf die Technologie. „Seit 2016 liegt der strategische Schwerpunkt der Vaillant Group auf umweltfreundlicher Wärmepumpentechnologie“, so Norbert Schiedek, Vorsitzender der Vaillant Group Geschäftsführung. „Seitdem haben wir sowohl unser Produktportfolio als auch die Fertigungskapazitäten für Wärmepumpen in allen europäischen Fabriken deutlich erweitert.“

In den kommenden Jahren soll nun der Ausbau des Wärmepumpengeschäfts weiter vorangetrieben werden. Abhängig von der zukünftigen Marktentwicklung will das Unternehmen bis 2030 bis zu zwei Milliarden Euro investieren. Schwerpunkte sind der Ausbau der Produktions- und Entwicklungskapazitäten sowie die Erweiterung des Dienstleistungsangebotes für Fachhandwerkspartner.

So hat Vaillant eine neue Fabrik im slowakischen Senica in Betrieb genommen, die eine Fläche von 100.000 Quadratmetern umfasst. Dort sollen ab Mai 2023 ausschließlich Wärmepumpen gefertigt werden. Das neue Werk ist auf die Fertigung von 300.000 Wärmepumpen pro Jahr ausgelegt. Damit verdopple Vaillant seine Produktionskapazitäten auf mehr als eine halbe Million Wärmepumpen pro Jahr, heißt es von Unternehmensseite.

Wesentlich höhere Vorlauftemperaturen mit R290

Ein wichtiger Baustein in der Strategie ist der Einsatz des Kältemittels R290. Mit diesem ließen sich wesentlich höhere Vorlauftemperaturen als mit allen anderen auf dem Markt verfügbaren Kältemitteln realisieren, erklärt Schiedek. „Gleichzeitig hat es ein sehr niedriges Treibhauspotenzial  und als natürliches Kältemittel enthält es auch keine gesundheitsbeeinträchtigenden Chemikalien.“ Dies alles seien Gründe gewesen, um auf R290 zu setzen, wenn es um die Verbreitung von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden geht.

Auf der ISH präsentierte Vaillant unter anderem die Monoblock-Luft/Wasser-Wärmepumpe aroTHERM plus, die R290 nutzt. Diese ist in fünf Leistungsklassen verfügbar - mit 3, 5, 7, 10  und 12 Kilowatt Heizleistung. Die Wärmepumpen lassen sich in Kaskadenlösungen zusammenschließen und bieten laut Hersteller neben einer höheren Heizleistung auch eine effiziente Abdeckung unterschiedlicher, saisonal bedingter Wärmebedarfe. Durch die Skalierbarkeit können auch größere Mehrfamilienhäuser mit Wärmepumpen beheizt werden.

Künftig sollen alle Wärmpumpen von Vaillant mit R290 arbeiten. Denn die Firmenverantwortlichen sehen im Gebäudebestand großes Potenzial für die Nutzung von Wärmepumpen. Das gilt besonders für Häuser mit einem jährlichen Gasverbrauch, der bei ungefähr 20.000 Kilowattstunden liegt. „In diesem Bereich geschieht am meisten“, sagt von Schroeter. Dort sieht er die größten Steigerungsraten. Und Schiedek stellt klar: „Wenn es die Gesellschaft mit dem Klimaschutz ernst meint, dann wird sie sich mit dem Einsatz von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden beschäftigen müssen.“

Die neue Megafabrik für elektrische Wärmepumpen im slowakischen Senica.

Optimierung aus der Ferne

Dafür setzt Vaillant neben dem Einsatz von R290 auf die Digitalisierung. Denn nicht alle Wärmepumpen, die in Gebäuden genutzt werden, seien optimal eingestellt, berichtet von Schroeter. Mit digitalen Lösungen will Vaillant das ändern. Dazu zählen das Online-Tool HeizungCONNECT plus sowie die App myVAILLANT Pro. Mit diesen können Fachhandwerker die Wärmepumpen aus der Ferne betreuen und optimieren.

Die Tools ermöglichen laut von Schroeter einen Blick in Echtzeit auf die Heizungsanlage. „So lässt sich erkennen, ob zum Beispiel ein Temperatursensor falsch gesetzt ist.“ Eine solche Fernoptimierung könne bis zu 15 Prozent an Effizienzgewinn beim Betrieb einer Wärmepumpe bringen, so von Schroeter.

Digitalisierung spielt auch eine wichtige Rolle, wenn es darum geht die Wärmepumpe mit einer Photovoltaik-Anlage zu nutzen. Schließlich arbeitet die Technologie sowohl besonders umweltfreundlich als auch kostengünstig, wenn sie mit erneuerbarer Energie betrieben wird, die direkt vor Ort erzeugt wird.

Gemeinsam mit dem Partner Solaredge bietet Vaillant eine Energiemanagement-Software. Diese entscheidet automatisch, wann der beste Zeitpunkt ist, den Solarstrom für die eigene Immobilie zu nutzen und wann es sinnvoll ist, diesen ins Netz einzuspeisen. Damit soll sich in allen Wetterlagen eine maximale Eigenverbrauchsquote erzielen lassen, die dem Nutzer die größte Kostenersparnis bringt.

Viel Unterstützung für die Fachpartner im Handwerk

Neben seiner Technologie setzt Vaillant in seiner Wärmepumpenstrategie einen weiteren Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit den Fachpartnern. Und auch hier ist die Digitalisierung ein wichtiger Hebel. Um die Handwerker für die Installation von Wärmepumpen fit zu machen, bietet Vaillant eine Online-Lernplattform mit mehr als 500 Schulungs- und Trainingsangeboten. Dort werden sowohl Grundkenntnisse als auch Expertenwissen vermittelt. Zudem sind auch Zertifizierungen möglich. Zur Zeit ist die Lernplattform in sechs Ländern in den jeweiligen Landessprachen verfügbar. Ab 2024 steht sie den Fachpartnern in allen Märkten von Vaillant frei zur Verfügung.

Im vergangenen Jahr hätten europaweit mehr als 45.000 Fachhandwerker die Schulungsangebote von Vaillant genutzt, berichtet Schiedek. Und somit sieht er sein Unternehmen sowohl in Sachen Technik als auch Partner gut aufgestellt, um die Wärmewende voranzubringen.

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