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Wärmepumpen: Hoffnungsträger oder Risiko für Verbraucher?

Christian Breul, Heizungsbaumeister und zertifizierter Experte im technischen Vertrieb für Wasserqualität bei Spirotech, erklärt, warum schlechtes Systemwasser zum Problem für die Energiewende werden könnte und wie Verbraucher sich schützen können.

Umrüstung liegt im Trend: Kosten, Klimaschutz und Versorgungssicherheit bewegen Privatleute und Unternehmen in Deutschland zu alternativen Wärmequellen. Die Wärmepumpe ist wegen ihrer Effizienz und der staatlichen Förderung beliebt. Trotz Unsicherheiten rund um das Gebäudeenergiegesetz und die kommunale Wärmeplanung wurden im ersten Halbjahr 2025 bereits über 139.000 Wärmepumpen verkauft. Das ist ein Rekordwert, während Gas- und Ölheizungen deutlich an Bedeutung verlieren. Auch große Unternehmen wie Vonovia setzen auf die neue Technologie und lassen tausende Großanlagen installieren.

Wenn die Technik plötzlich streikt: Ein Ausblick auf 2026

Aber die Umrüstung hat Tücken: Wärmepumpen können wegen schlechter Systemwasserqualität schnell Defekte verzeichnen – ein Problem, das bislang kaum bekannt ist. In der Realität läuft die neue Wärmepumpe laut Spriotech bei vielen Kunden nach dem ersten Jahr nicht mehr effizient oder fällt sogar ganz aus. Die Verwunderung ist in diesem Moment oft groß, denn schließlich sind die Geräte neu und wurden fachgerecht installiert.

Ein Schlüsselfaktor für die Performance ist die Wasserqualität im Heizsystem. Wie bei klassischen Heizungen ist das Systemwasser zentral, um den reibungslosen Betrieb sicherzustellen. Korrosion, Kalkablagerungen und eine falsche Wasserchemie können Wärmepumpen schwer zusetzen. Die Wechselwirkung zwischen Wasser, Technik und Physik wird häufig von Installateuren und Verbrauchern gleichermaßen unterschätzt. Werden sie mit entsprechenden Herausforderungen konfrontiert, können sie sie daher oft nicht zuordnen.

Typische Folgen von mangelhaftem Systemwasser sind zum Beispiel schlechter Wärmeübergang, mechanisches Versagen, hoher Wartungsaufwand oder kürzere Lebensdauer. Das wirkt sich letztendlich negativ auf die Energie- und Betriebskosten sowie auf die Klimabilanz aus.

Um böse Überraschungen zu vermeiden, empfehlen Experten eine regelmäßige Analyse und Pflege des Systemwassers durch chemische oder mechanische Maßnahmen wie beispielsweise Schlamm- oder Luftabscheider. Auch bei bereits entstandenen Schäden kann ein Heizspezialist mit diesen Werkzeugen helfen.

Die Druckhaltung mit Membran-Ausdehnungsgefäß wird ebenfalls häufig unterschätzt, obwohl sie ein elementarer Bestandteil des Heizsystems ist. Wenn sie nicht korrekt eingestellt ist, kann Sauerstoff ins System gelangen, wodurch das Wasser seine Eigenschaften als Wärmeträger verliert. Hier helfen professionelle Druckhaltesysteme und die regelmäßige Prüfung durch Experten.

Klarer Blick nach vorn

Trotz politischer Debatten um Förderung und Gesetzesänderungen bleibt der Trend zur Wärmepumpe ungebrochen. Die Bundesregierung will die Heizungsförderung fortsetzen, um die Klimaziele zu erreichen. Mehr als eine Million Heizsysteme müssen dafür modernisiert werden, rechnet der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) vor.

Angesichts der aktuellen Installationswelle ist zu erwarten, dass 2026 zahlreiche Anlagen ausfallen werden. Besonders für Unternehmen, die viel investiert haben, ist das ein teures Ärgernis.

Damit die Wärmepumpe der Hoffnungsträger der Energiewende bleibt, werden sowohl die passende Technologie und Förderung benötigt als auch Know-how über die unsichtbaren Risiken im System. Ansonsten droht die grüne Revolution im Heizungskeller schon nach einem Jahr zu scheitern.

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