Wärmepumpenmarkt wächst: BWP rechnet mit 50 Prozent Plus

Der deutsche Wärmepumpenmarkt zeigt laut BWP im Jahr 2025 eine stabile und positive Dynamik. Seit März bewegen sich die monatlichen Verkaufszahlen demnach konstant um 25.000 Geräte; im September und Oktober wurden sogar mehr als 30.000 Wärmepumpen abgesetzt.
Insgesamt liege der Absatz bis Oktober bereits bei rund 255.000 Geräten – ein Plus von 57 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der BWP-Vorstandsvorsitzende Claus Fest konstatiert auf dem 23. FORUM Wärmepumpe vor 350 Teilnehmern in Berlin: „Die Wärmepumpe hat das Rennen gemacht und wird ihren Status als die neue Standardheizung in Deutschland verteidigen.“
„Die Wärmepumpe setzt sich als Heiztechnik weiter durch“
Ähnlich positiv äußert sich BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel, auch wenn er die in Teilen immer noch kontroverse Diskussion um die Technologie kritisiert: „Die Wärmepumpe setzt sich als Heiztechnik weiter durch. Das ist gut für den Industriestandort und Arbeitsplätze in Europa und Deutschland, denn viele der abgesetzten Anlagen werden hier entwickelt und gefertigt. Wie schaffen wir mehr Wirtschaftswachstum? Das ist die zentrale Frage in Deutschland. Die Wärmepumpe ist ein Gewinnerthema, leider haben noch nicht alle das Potenzial erkannt.“
Auf Basis der Marktlage hebt der BWP seine Prognose für 2026 deutlich an – allerdings unter der Bedingung, dass die Lage bei Förderung und Ordnungsrecht stabil bleibe. In seinem „Business as Usual“-Szenario rechnet der Verband nun mit 410.000 verkauften Geräten – ein deutlicher Aufwuchs gegenüber der Vorjahresschätzung. Dort prognostizierte der Verband in diesem Szenario noch 350.000 Anlagen für das kommende Jahr.
Im ambitionierten KLIMA-Szenario könnten es sogar mehr als 530.000 werden, wenn zusätzlich zu stabilen Rahmenbedingungen vor allem Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Verhältnisses von Strom- zu Gaspreis ergriffen würden – unter anderem die versprochene Senkung der Stromsteuer. „Damit würde die schwarz-rote Koalition die Zahlen erreichen, die die Ampel einst ausgegeben hatte und die für das Erreichen der Klimaziele im Gebäudesektor benötigt werden“, kommentiert Sabel.
Stromsteuer senken
BWP-Vorstandschef Fest sieht keinen Anlass mehr, die Stromsteuer auf dem heutigen Niveau aufrechtzuerhalten: „Das Ziel bei der Einführung der Stromsteuer 1999 war, die Förderung klimapolitischer Ziele durch einen sparsameren Umgang mit Elektrizität anzureizen. Heute wirkt diese Steuer kontraproduktiv für den Klimaschutz. Denn wir müssen von ineffizienten, fossilen Verbrennungsprozessen zu effizienten elektrischen Anwendungen wechseln. Das funktioniert nur, wenn das Verhältnis von Strom- zu Gaspreisen bei zwei oder darunter liegt.“
Die Aufwärtskorrektur der Prognosen zeige laut Sabel, dass der Markt unter den aktuellen Bedingungen funktioniere: „Es ist wichtig, dass verlässliche Regeln gelten. Stetig wiederkehrendes Infragestellen bereits getroffener Entscheidungen wie beim Gebäudeenergiegesetz oder bei der CO2-Bepreisung erzeugen aus unserer Sicht nur unnötig Unruhe und verzögern Investitionsentscheidungen.“
Sabel betont, dass kein Kritiker der Erneuerbaren-Vorgabe im GEG bisher einen einfach umsetzbaren Alternativvorschlag vorgebracht habe, der das Ambitionsniveau aufrechterhalte: „Ein einfaches Abschaffen der Vorgaben beim Heizungstausch oder ein Unterlaufen der Zielvorgaben würde mit einiger Sicherheit vor dem Verfassungsgericht landen: Und dann warten Verbraucher, Handwerk und Industrie schlimmstenfalls jahrelang, bis wieder Gewissheit herrscht. Jede GEG-Novelle muss also wasserdicht sein, um genau das zu verhindern. Und am sichersten ist es, die 65-Prozent-Regel so beizubehalten, denn sie wird längst vom Markt angenommen und umgesetzt.“
