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Die aktualisierte DIN EN 378 - Kälteanlagen und Wärmepumpen

Prof. Dr.-Ing. Achim Trogisch
Inhalt

Die DIN EN 378 vom August 2012 wurde mit dem Entwurf vom Februar 2014 überarbeitet, aktualisiert und europäischen Normen angepasst. Im März 2017 erschien die aktuelle Norm wiederum in vier Teilen.

Teil 1: Grundlegende Anforderungen, Begriffe, Klassifikationen und Auswahlkriterien [1]

Dieser Teil legt die Anforderungen an die Sicherheit von Personen und Sachen fest und liefert eine Anleitung im Hinblick auf den Schutz der Umwelt. Diese Norm gilt für stationäre und ortsveränderliche Kälteanlagen aller Größen inkl. Wärmepumpen, indirekte Kühl- oder Heizsysteme und den Aufstellungsort dieser Kälteanlagen. Sie befasst sich mit Gefährdungen, wie Bruch oder Explosion eines Anlagenteils, Entweichen von Kältemitteln, Feuer und Explosion entweichender Kältemittel. Sie gilt nicht für Kälteanlagen mit Luft oder Wasser als Kältemittel bzw. den im normativen Anhang E aufgeführten Kältemitteln. Die Norm beschäftigt sich mit den Begrifflichkeiten und der Klassifikation von Kälteanlagen. Das Bild zeigt die behandelten Beispiele für Anlagenlösungen.

Es erfolgte eine Harmonisierung mit ISO 5149, die besonderen An- forderungen an das Kältemittel CO2 wurden berücksichtigt. Die informativen An- hänge A, B, D, G und H beschäftigen sich mit folgenden Aspekten: Benennungen in Deutsch, Englisch und Französisch, dem TEWI-Wert, dem Schutz von Personen in Kühlräumen, der potenziellen Gefährdungen von Kälteanlagen sowie Berechnungsbeispielen zu den Anhängen C2 und C3.

Die normativen Anhänge C, E und F legen Aussagen fest, wie Grenzwerte für die Kältemittel-Füllmenge, Klassifikation im Hinblick auf die Sicherheit und Angaben zu Kältemitteln und besondere Anforderungen an Eissportanlagen.

Teil 2: Konstruktion, Herstellung, Prüfung, Kennzeichnung und Dokumentation [2]

Der Teil  2 dieser Norm gilt für die Konstruktion, Herstellung und die Aufstellung von Kälteanlagen einschließlich Rohrleitungen, Bauteilen und Werkstoffen sowie mit diesen Anlagen direkt verbundenen Zusatzeinrichtungen. Dieser Normteil legt außerdem die Anforderungen an die Prüfung, Inbetriebnahme, Kennzeichnung und Dokumentation fest. Der Teil gilt nicht für Kälteanlagen mit Luft oder Wasser als Kältemittel. Die Norm gilt nicht für Kälteanlagen und Wärmepumpen, die vor dem Datum der Veröffentlichung hergestellt wurden. Es erfolgte eine Harmonisierung mit ISO 5149, die besonderen Anforderungen an das Kältemittel CO2 wurden berücksichtigt.

Die normativen Anhänge A bis D dokumentieren: Zusätzliche Anforderungen an Kälteanlagen und Wärmepumpen, die R717 enthalten, Bestimmung der Kategorie von Komponenten und Kälteanlagen-Baugruppen, Anforderungen an Prüfungen der Eigensicherheit und Liste der wesentlichen Gefährdungen.

Die informativen Anhänge E bis K sowie ZA und ZB beschäftigten sich mit: Beurteilung von Gesamtanlagen in Bezug auf Übereinstimmung mit der Richtlinie 2014/68/EU, Beispielen für die Anordnung von Druckentlastungseinrichtungen, Prüfliste für die äußere Sichtprüfung der Gesamtanlage, Bildung von Spannungskorrosionsrissen, Leckage-Simulationsprüfung für Kältemittel der Klassen A21, A2, A3, B21, B2 und B3, Verfahren für die Abnahme und Informationen zu wirksamen Zündquellen sowie Zusammenhang zwischen dieser europäischen Norm und den grundlegenden Anforderungen der EU-Richtlinien 2014/68/EU und 2006/42/EG.

Teil 3: Aufstellungsort und Schutz von Personen [3]

Dieser Teil gilt für den Aufstellungsort (Aufstellungsraum, Versorgungsein- richtungen und erforderliche persönliche Schutzausrüstung). Er legt die Anforderungen fest, die in Verbindung mit der Kälteanlage und deren zugehörigen Bauteile für die Sicherheit vor Ort erforderlich sein können, die jedoch nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Kälteanlage stehen. Dieser Normteil gilt für:

  • stationäre und ortsveränderliche Kälteanlagen aller Größen mit Ausnahme von Luftkonditionierungssystemen in Kraftfahrzeugen, die von bestimmten Produktnormen wie ISO 13043 abgedeckt sind;
  • indirekte Kühl- und Heizsysteme;
  • den Aufstellungsort dieser Kälteanlagen;
  • nach der Annahme der Norm ersetzte Teile und hinzugefügte Bauteile, sofern sie nicht in Funktion und Leistung identisch sind.

Folgende Änderungen wurden vorgenommen: Harmonisierung mit ISO 5149, Berücksichtigung der Anforderungen an das Kältemittel CO2, Änderung des Begriffs „besonderer Maschinenraum“ in „separaten Maschinenraum“, Berücksichtigung der Anforderungen an Kältemittel der Klasse 21, Einbindung eines Abschnittes „zusätzliche Maßnahmen“ und Änderungen der Anforderungen an Sprinkleranlagen. Der informative Anhang A behandelt die persönliche Schutzausrüstung.

Teil 4: Betrieb, Instandhaltung, Instandsetzung und Rückgewinnung [4]

Dieser Normteil legt Anforderungen fest an die sicherheitstechnischen und umweltrelevanten Aspekte in Bezug auf Betrieb, Instandhaltung und Instandsetzung von Kälteanlagen sowie Rückgewinnung, Wiederverwendung und Entsorgung aller Arten von Kältemitteln, Kältemittelöl, Wärmeträgern, der Kälteanlage sowie deren Teile. Bestimmte Abschnitte gelten nicht für be-triebsfertige Kältesätze und vor Ort errichtete Anlagen, die mit Kältemittel-Füllmengen bis zu 3 kg betrieben werden. Es erfolgte eine Harmonisierung mit ISO 5149, die besonderen Anforderungen an das Kältemittel CO2 wurden berücksichtigt. Der normative Anhang A behandelt das Ablassen von Öl aus einer Kälteanlage. Die informativen Anhänge B bis E beschäftigen sich mit: Empfehlungen (Parameter) für recycelte Kältemittel, Handhabung und Lagerung von Kältemitteln, Wiederholungsprüfungen und Leitfaden für die Instandsetzung von Einrichtungen mit brennbaren Kältemitteln. Folgende Änderungen wurden vorgenommen: der Zusatz zum Evakuieren und zur Feuchteprüfung und eine weitgehende Harmonisierung mit ISO 5149 von 2014.

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen in der Ausgabe 6/17 der Zeitschrift "Die Kälte- und Klimatechnik".

Der Autor: Prof. Dr.-Ing. (em.) Achim Trogisch, HTW Dresden, Fakultät Maschinenbau, Lehrgebiet TGA

Literatur:

[1] DIN EN 378: Kälteanlagen und Wärmepumpen – Sicherheitstechnische und umweltrelevante Anforderungen; Teil 1: Grundlegende Anforderungen, Begriffe, Klassifikationen und Auswahlkriterien. Berlin: Beuth Verlag, März 2017

[2] DIN EN 378: Kälteanlagen und Wärmepumpen – Sicherheitstechnische und umweltrelevante Anforderungen; Teil 2: Konstruktion, Herstellung, Prüfung, Kennzeichnung und Dokumentation. Berlin: Beuth Verlag, März 2017

[3] DIN EN 378: Kälteanlagen und Wärmepumpen – Sicherheitstechnische und umweltrelevante Anforderungen; Teil 3: Aufstellungsort und Schutz von Personen. Berlin: Beuth Verlag, März 2017

[4] DIN EN 378: Kälteanlagen und Wärmepumpen – Sicherheitstechnische und umweltrelevante Anforderungen; Teil 4: Betrieb, Instandhaltung, Instandsetzung und Rückgewinnung. Berlin: Beuth Verlag, März 201

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