Wandel in der PV-Produktion? Nachhaltigkeit statt Leistungssteigerung
Der Grund: Wer weniger Material und Energie einsetzt, erzeugt weniger Emissionen. Und muss weniger CO₂-Steuern zahlen, um ein Beispiel zu nennen. Langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass nachhaltige Produktion die Kosten senken kann, zumindest mittelfristig. Denn zunächst müssen neue Verfahren entwickelt und erprobt, neue Materialien getestet und zertifiziert werden.
Das ist kein Selbstläufer und mit erheblichem Aufwand verbunden. „Das nachhaltige Modul ist vor allem eins: langlebig“, sagt Gregor Kuschmann. Bei Solarwatt in Dresden ist er für nachhaltige Komponenten und Lieferketten zuständig. „Wir geben 30 Jahre Garantie auf unsere Module der Baureihe Panel Vision. Je länger das Modul funktioniert, desto weniger Emissionen verursacht es. Man muss keinen Ersatz produzieren.“
EPD-Zertifikat für Panel Vision
Unlängst hat Solarwatt für seine Doppelglasmodule das Nachhaltigkeitszertifikat EPD (Environmental Product Declaration) erhalten. Das Zertifikat wurde von der norwegischen Norge-EPD ausgestellt und bestätigt die hohen Standards der Module. EPD erfasst das Umweltprofil eines Bauteils, eines Produkts oder einer Dienstleistung – über den gesamten Lebenszyklus. Das schließt Betrieb, Rückbau und Recycling ein.
Die Anforderungen sind in der ISO-Norm 14025 (Environmental Labels and Declarations Type III) festgelegt. Dies EPD wird auf der Grundlage der Lebenszyklusanalyse (LCA) gemäß ISO 14040-14044 erstellt.
Der ökologische Fußabdruck wird in der Regel als Carbon Footprint bezeichnet und in Kilogramm Kohlendioxid gemessen, die ein Produkt zwischen Wiege und Bahre emittiert. Das Solarmodul Panel Vision 5.0 von Solarwatt verursacht nur 193 Kilogramm Kohlendioxid (ohne Rahmen gerechnet). Mit Alurahmen sind es deutlich mehr als 200 Kilogramm.
Noch vor einem Jahr waren es 220 Kilogramm. „Solarmodule anderer Hersteller verursachen üblicherweise dreimal so viele Emissionen“, erläutert Peter Bachmann, Chief Product Officer von Solarwatt. „Darüber hinaus stellen wir sicher, dass unsere strengen Standards für Qualität und Nachhaltigkeit über die gesamte Lieferkette eingehalten werden.“
Das Dresdner Unternehmen hat seine Lieferkette weitgehend transparent gemacht, wie Nachhaltigkeitsexperte Gregor Kuschmann erläutert: „Wir arbeiten ausschließlich mit Lieferanten, die sich den Beschäftigungsstandards der Vereinten Nationen verpflichtet haben. Dazu gehören faire Entlohnung, strikter Ausschluss von Kinderarbeit und Zwangsarbeit sowie die organisierte Interessenvertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“
Die Glas-Glas-Module mit Topcon-Zellen leisten bis 455 Watt. Solarwatt gewährt 30 Jahre Produkt- und Leistungsgarantie und verspricht eine Modulleistung von mehr als 90 Prozent zum Ende der Betriebsdauer.