SolarEdge: Virtuelle Batterie für gewerbliche Mehrmietergebäude

SolarEdge und Solation haben ein neues Konzept für die Solarstromversorgung in gewerblichen Mehrmieter-Gebäuden in Deutschland vorgestellt. Das patentierte System setzt dabei auf eine virtuelle Batterie. Um höhere Energieerträge für Mieter zu erzielen, nutzt Solation bei allen Installationen die Wechselrichter- und Leistungsoptimierer-Technologie von SolarEdge.
Virtuelle Batterie optimiert Metering und Eigenverbrauch
Die von Solation finanzierte Dachsolaranlage versorgt alle Gebäudebereiche, einschließlich Gemeinschaftsräume und Mietflächen. Das Konzept sieht vor, dass der Anteil an Solarenergie, den Nichtteilnehmer hätten nutzen können, als virtuell gespeichert gilt und später den teilnehmenden Mietern zugewiesen wird. Dadurch steigt der Eigenverbrauch signifikant – und das ohne den Einsatz physischer Batteriespeicher.
Die komplette Projektabwicklung, von Planung und Installation bis zur Abrechnung, übernimmt Solation.
Pilotprojekt in Stuttgart bestätigt hohe Eigenverbrauchsquote und ist eine „Win-Win-Situation“
Das erste Gebäude mit Solation und SolarEdge-Technologie befindet sich im Stuttgarter Gewerbegebiet Weilimdorf. Dort sind unter anderem eine Tierrechtsorganisation und Ingenieurbüros ansässig. Der jährliche Stromverbrauch liegt bei 270.000 Kilowattstunden. Die neue Photovoltaikanlage mit 222 Solarmodulen produziert voraussichtlich 95.000 Kilowattstunden pro Jahr und reduziert die CO₂-Emissionen um rund 28 Tonnen jährlich.
Mit der virtuellen Batterie werden bereits 83 Prozent der erzeugten Solarenergie direkt im Gebäude genutzt. Vermieter und teilnehmende Mieter sparen zehn Prozent ihrer Energiekosten.
Julian Schahl, Oberbürgermeister von Stuttgart-Weilimdorf, betont: „Mit innovativen Projekten wie diesem zeigt die Region, wie die Energiewende vor Ort umgesetzt werden kann. Das Konzept schafft eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Eigentümer steigern den Wert ihrer Immobilien, Mieter profitieren von erschwinglichem, sauberem Strom und die Stadt kommt ihrem Ziel eines klimaneutralen Handels näher.“

Wechselrichter- und Leistungsoptimierer-Technologie sorgt für maximale Energieausbeute
Bei allen Installationen setzt Solation auf die Wechselrichter- und Leistungsoptimierer-Technologie von SolarEdge. Die Leistungsoptimierer, die an jedem Solarmodul-Paar angebracht werden, minimieren Ertragseinbußen durch Verschattungen und ermöglichen eine optimale Nutzung der Dachfläche. Die hohe Energieausbeute führt zu einer Amortisationszeit von nur 5,3 Jahren für die Solaranlage.
Virtuelle Batterie ermöglicht eine skalierbare Lösung für komplexe Mieterstromprojekte
Gewerbliche Mehrmietergebäude sind bislang ein weitgehend unerschlossener Markt für Solarenergie. Das liege aber nicht an fehlenden Dachflächen, sondern sei auf regulatorische und buchhalterische Hürden zurückzuführen, erläutert Sebastian Hugl, CEO von Solation. „Wenn Vermieter Solarstrom vom Dach direkt an Mieter verkaufen, riskieren sie den Verlust wertvoller Steuervorteile und sehen sich mit hochkomplexen Abrechnungsstrukturen konfrontiert. Im Vergleich zu einfacheren Anlageklassen wie Logistikimmobilien ist die Umsetzung von Solar-Modellen für Mieter daher weitaus schwieriger.“
Das Angebot von Solation und SolarEdge löse dieses Problem: nicht nur nicht für einzelne Gebäude, sondern sei skalierbar für ganze Portfolios und Gewerbegebiete. Die virtuelle Batterie sorgt dafür, dass der vor Ort erzeugte Solarstrom nicht verschwendet wird. Auch dann nicht, wenn einige Mieter sich gegen eine Teilnahme entscheiden. So kann ein deutlich höherer Eigenverbrauch, ganz ohne eine physische Speicherung, erzielt werden.
„Dieser Ansatz macht Solarenergie für gewerbliche Mehrmietergebäude endlich praktikabel, transparent und skalierbar – und verwandelt einen Verwaltungsaufwand in einen einfachen Werttreiber für Immobilieninvestoren“, betont Hugl.
„Meilenstein für die kommerzielle Nutzung von Solarenergie“
Das Projekt ist die erste Zusammenarbeit zwischen Solation und SolarEdge und soll auf alle zukünftigen Solation-Installationen ausgeweitet werden.
Karl Viertel, General Manager der SolarEdge Enterprise Group, sieht in dem neuen Messkonzept einen „Meilenstein für die kommerzielle Nutzung von Solarenergie in gewerblichen Mehrmietergebäuden.“
Er fasst zusammen: „Gemeinsam unterstützen wir gewerbliche Gebäude in Deutschland beim Übergang zu sauberer und kostengünstigerer Energie.“