BDF-Strategie: Wie der Fertigbau neue Märkte erschließen will
Die Fertighausindustrie verzeichnet seit Jahren steigende Marktanteile. Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) stammt bereits mehr als jeder vierte Neubau im Bereich Ein- und Zweifamilienhäuser aus der Fabrik. Im Mehrfamilienhausbau wächst der Anteil industriell vorgefertigter Dach-, Wand- und Deckenelemente sowie ganzer Raummodule kontinuierlich.
„Die Fertigbauweise macht Bauvorhaben besser plan- und nachprüfbar sowie durch wiederkehrende Prozesse und Produkte schneller, ressourceneffizienter und kostengünstiger“, erklärt Mathias Schäfer, Präsident des BDF.
Industrielle Vorfertigung eignet sich für vielfältige Gebäudetypen
Was im Eigenheimbau seit Jahrzehnten etabliert ist, findet zunehmend Anwendung bei größeren Bauvorhaben. Die Fertigbauindustrie realisiert heute Neu- und Anbauten unterschiedlicher Größe, Architektur und Ausstattung. Diese erfüllen laut BDF höchste Ansprüche an Nachhaltigkeit und Aufenthaltsqualität.
Das Spektrum reicht von Wohn- und Arbeitsgebäuden über Kindergärten und Pflegeheime bis hin zu anderen privaten und öffentlichen Einrichtungen. Dabei werden Gebäude sowohl als Ergänzung zu bestehenden Strukturen als auch als komplette Quartierslösungen individuell entwickelt und seriell oder modular umgesetzt.
Fokus liegt auf Holz als nachhaltigen Baustoff
Die Mitgliedsunternehmen des BDF setzen bevorzugt auf Holz als natürlich nachwachsenden Baustoff. Sie verpflichten sich zu einem überdurchschnittlich hohen und regelmäßig überwachten Qualitätsniveau, das durch das QDF-Siegel der Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau dokumentiert wird.
„Qualität, Nachhaltigkeit und Kundenservice werden bei den rund 50 BDF-Unternehmen großgeschrieben, denn all dies bildet die Grundlage für zufriedene Bauherren auf der einen Seite und für einen zukunftsfähigen Gebäudebestand auf der anderen Seite“, betont Schäfer.
Serielles und modulares Bauen seien essenziell, um den aktuellen und zukünftigen Bauanforderungen zu begegnen. Im BDF werde diese Bauweise mit allen wichtigen Qualitätsversprechen verknüpft – sowohl als Generalunternehmer für ganze Gebäude als auch als Zulieferer hochwertiger Fertigbauelemente.
Zukunftsstrategie „BDF 35“: Ausbau neuer Geschäftsfelder
Mit der Zukunftsstrategie BDF 35 stellt der Verband die Weichen für die kommenden Jahre. Der klassische Familienhausbau bleibt das Kerngeschäft, doch die Verbandsidentität soll zunehmend auch durch Konzepte für Mehrfamilienhäuser, serielles Sanieren und Objektbauten in Holz- und Holzhybridbauweise geprägt werden.
Schäfer erläutert: „Mit der Entwicklung innovativer Produkte und neuer Geschäftsfelder im Bereich des seriellen und modularen Bauens, vor allem auch von Lösungen für die urbane Nachverdichtung richten wir den BDF an den Bauanforderungen der Zukunft aus, die über unser Kerngeschäft, den Einfamilienhausbau, hinausgehen.“
Das Credo der Fertigbau-Unternehmen laute: „Seriell und mit einheitlich hohem Qualitätsniveau und Nachhaltigkeitsstandard, aber individuell im Ergebnis“, um den vielfältigen Bauaufgaben jetzt und in Zukunft gerecht zu werden.
Vorteile der Fertigbauweise im Überblick
Gebäude, die aus seriell gefertigten Elementen oder ganzen Raummodulen bestehen, bieten einen planungssicheren Baufortschritt. Die Herstellung erfolgt unter wettergeschützten, industriellen Bedingungen mit hohem Vorfertigungsgrad. Dies gewährleistet eine gleichbleibend hohe Qualität und eine sehr kurze Montagedauer auf der Baustelle. Die verwendeten Elemente und Module sind flexibel einsetzbar und können wie bei einem Baukasten in zahlreichen Varianten kombiniert werden.
Ausblick: Fertigbau als Antwort auf zukünftige Bauanforderungen
Die Fertigbauweise entwickelt sich zunehmend zu einer Schlüsseltechnologie für nachhaltiges, effizientes und flexibles Bauen. Mit der Fokussierung auf neue Geschäftsfelder und die konsequente Nutzung industrieller Vorfertigung positioniert sich der BDF als wichtiger Akteur für die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen im Wohn- und Objektbau.
