Direkt zum Inhalt
Anzeige
Anzeige
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Print this page

Sonnenschutz auf oder unter dem Glasdach?

Olaf Vögele
Durch den Markisenstoff unter der Glasfläche wird die harte Schallreflexion am Glas abgemindert.

Früher war es die klassische Domäne der Metallbaubetriebe, wenn es um Glasdächer, Wintergärten oder andere Metallkonstruktionen ging. Aber seit bereits mehr als 15 Jahren kann man einen Trend feststellen, bei dem die Hersteller aus dem Sonnenschutzbereich dazu übergegangen sind, eigene Glasdachkonstruktionen herzustellen und über ihr eigenes Fachhändlernetz zu vertreiben.

Hat sich der ein oder andere Hersteller anfangs auch im Bereich der Warmwintergärten versucht, so werden die aktuellen Lösungen und Modelle der Sonnenschutzhersteller ausnahmslos im Kaltdachbereich hergestellt. Der Ansatz ist eigentlich ganz einfach, da der Verkauf von Glasdächern im Vergleich zur Gelenkarmmarkise ganzjährig funktioniert. So konnten in der R+S Branche die saisonalen Umsatzlücken im Winter geschlossen und für die Branche vollkommen neue Umsätze generiert werden. Auch die Montageauslastung hat davon deutlich profitiert.

Lesen Sie auch:

Kaltdach und Sonnenschutz aus einer Hand

Getreu dem Motto, wo Licht ist muss auch Schatten sein, funktioniert der Verkauf von Sonnenschutz bei den Glasdächern besonders gut, da der allergrößte Teil der stark komfortorientierten Kunden nicht auf die Beschattung verzichten will. Gerade diese Begehrlichkeiten machen sich die Sonnenschutzhersteller zu eigen, die Kaltdach und Sonnenschutz im Programm haben. Auch der Fachhändler hat hier seinen maximalen Nutzen, weil er sich nur mit einem Hersteller auseinandersetzen muss, da beide Systeme aus einer Hand kommen. Das fängt bei den technischen Unterlagen an und zieht sich über Preislisten, Verkaufsunterlagen und Prospekte wie ein roter Faden fort.

Der Fachhändler muss sich zudem nur bei einem Unternehmen schulen lassen, um die Materie zu beherrschen, und spart so viel Zeit bei der Weiterbildung seiner Mitarbeiter ein. Wesentliche Vorteile entstehen vor allem im Bereich der Befestigung von den Sonnenschutzanlagen. Früher war es oft ein heikles Ratespiel, welcher Halter für welchen Wintergarten oder welches Glasdach zu verwenden war, bzw. an welcher Stelle ein Befestigungsloch gebohrt werden konnte, ohne eine Undichtigkeit zu erzeugen. Diese Probleme kommen heute durch aufeinander abgestimmte Befestigungssysteme gar nicht mehr auf. Halter, Schrauben und Befestigungslöcher sind vorgegeben und der Fachhändler muss „nur noch“ montieren.

Umsätze bleiben beim Fachhändler

Seit dem der Begriff Outdoor Living in aller Munde ist und die Terrasse immer häufiger in den Lebensraum Wohnung einbezogen wird, stellt der Endverbraucher natürlich auch erhöhte Anforderungen an den Wetterschutz. Das Glasdach kann diesen bei Regen aufgrund seiner konstruktiven Beschaffenheit natürlich sehr leicht leisten. Aber auch für die Sonnentage will der Kunde eine Lösung, um übermäßige Blendung oder zu hohe Temperaturen unter dem Glasdach zu vermeiden. Und genau da bildet sich der Mehrumsatz beim Verkauf ab, da nicht wie in früheren Zeiten ein Glasdach oder Wintergarten ohne Sonnenschutz verkauft wird.

War bei dieser Lösung der Kunde nach kurzer Zeit wegen zu hohen Temperaturen etc. unzufrieden und hat meist einen anderen Fachhändler mit dem Sonnenschutz beauftragt, bleiben heute beide Umsätze beim Fachhändler. Auch der Kunde profitiert davon, da er ein perfekt aufeinander abgestimmtes System bekommt und die Montagekosten in der Regel durch die aufeinander abgestimmten Systeme deutlich günstiger sein sollten.

Auf-Glas-Markise oder Unter-Glas-Markise?

Die Frage, ob der Sonnenschutz ober- oder unterhalb des Glasdachs platziert werden sollte, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Antwort hängt von der individuellen örtlichen Situation und von den Kundenwünschen ab. Zuerst einmal sollte das Glasdach selbst und seine Ausstattung betrachtet werden. Gibt es feststehende Seitenscheiben, Falt- oder Schiebetüranlagen, bzw. senkrechte ZIP-Anlagen etc., mit denen fast geschlossene Räume geschaffen werden, so empfiehlt sich immer die Auf-Glas-Markise, um eine Überhitzung im Raum zu verhindern.

In diesem Fall ist die Markise natürlich Wind und Regen ausgesetzt und damit beim Erreichen der Grenzwerte nicht mehr zu nutzen. Ein wesentlicher Vorteil der Auf-Glas-Montage ist aber der mögliche Überstand der Markise über das Kaltdach hinaus, um damit deutlich mehr Schatten abbilden zu können.

Lesen Sie auch:

Für die Unter-Glas-Markise sprechen vor allem die Faktoren wie Wetterschutz, da durch die Anbringung Wind und Regen keinen Zugriff auf die Markise haben. Auch wenn jeder Zentimeter Anbringungshöhe beim Glasdach (wie z.B. bis unter die vorhandene Regenrinne oder andere bauliche Einschränkungen wie Balkone etc.) gefragt ist, um eine vernünftige Neigung realisieren zu können, ist die Verlagerung des Sonnenschutzes unter das Glas eine sinnvolle Alternative.

Bei der Beratung sollte auch darauf hingewiesen werden, dass bei der Sonnenschutzanordnung unter dem Glas der Ausfall der Markise durch vordere Pfosten, eine Regenrinne etc. beschränkt wird. Dadurch kann der Sonneneinfall ungünstiger sein, als bei der Auf-Glas-Montage. Leider wird dieser Umstand häufig bei der Beratung vernachlässigt und führt evtl. zu unnötigen Diskussionen. Ein wesentlicher Vorteil der Unter-Glas-Montage wird beim Beraten leider kaum genutzt: Aufgrund der weicheren Reflexionsfläche durch den Stoff verbessert sich die Raumakustik erheblich.

Mehr zu diesem Thema
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder