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Stromgewinnung von beiden Seiten: Die neuen Solarmodule

Sven Ullrich
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Zum zweiten Mal in Folge hat LG den Intersolar Award in der Kategorie Module gewonnen. Im Jahr 2016 schafften es die Koreaner mit dem weiterentwickelten Neon-Modul aufs Siegertreppchen. Der Grund: LG nutzt nun auch die Rückseite zur Stromgewinnung. Das Modul hat quasi zwei Gesichter, ist also bifazial.

Schon im Vorjahr hatte LG mit dem Neon-Modul die Trophäe abgeräumt. Damals gab es den Award für die Cello-Technologie. Die bisher üblichen Busbars für die Frontkontaktierung ersetzte LG durch zwölf hauchdünne Drähte. Diese reichen aus, um die Ladungsträger von der Vorderseite des Halbleiters abzuführen, ohne dass es zum Stau kommt. Gleichzeitig lenken die runden Drähte das Licht ins Silizium.

Drahtgitter verbessert Lichteinfall

Zwar geht der Trend gerade hin zu vier oder gar fünf dünnen Busbars, um die Verschattung der Vorderseite der Solarzelle zu verringern. Doch mit dem Drahtgitter hat LG derzeit beim Lichtmanagement die Nase vorn.

Mit dieser Technologie haben die Koreaner schon im vergangenen Jahr 320 Watt aus 60 monokristallinen Zellen gekitzelt. Jetzt schafft es das bifaziale Paneel auf bis zu 375 Watt. Um den Leistungssprung innerhalb eines Jahres zu bewältigen, nutzen die Koreaner jetzt nicht nur das Licht, das von vorn kommt. Jetzt fangen die Zellen auch das Licht ein, das die Fläche reflektiert, über der das Modul installiert ist. Um diesen Albedoeffekt zu nutzen, haben sie die opake durch eine transparente Rückseitenfolie ersetzt. LG bietet die höhere Leistung gratis an. Das bifaziale Modul soll nicht mehr kosten als das schwarze Paneel.

Auch Solarworld ist bifazial

LG Solar hat mit dem bifazialen Modul gezeigt, wohin der technologische Trend gehen könnte, um mehr Leistung aus einem Paneel zu holen. Damit sind die Koreaner nicht allein. Auf dem Messestand von Solarworld war das neue bifaziale Module Bisun das Highlight. Bisun wurde erstmals im März auf der Ecobuild in London vorgestellt. Doch konnte das Unternehmen auch in München damit punkten.

Anders als LG haben die Bonner ihrem bifazialen Modul auch auf der Rückseite eine Glasscheibe spendiert. Das hat den Vorteil, dass das Modul auch ohne Rahmen genauso stabil ist wie ein Laminat mit Rückseitenfolie und Rahmen. Allerdings wird es dadurch schwerer. Das ist kein riesiges Problem. Denn die bifazialen Module sind nicht für das Schrägdach gedacht, wo schwere Paneele beim Monteur unbeliebt sind. Vor dem dunklen Hintergrund können sie den Albedoeffekt nämlich nicht wirklich nutzen, weil kaum Licht zurückgestrahlt wird.

Auf Flachdächern mit hellen Dachbahnen oder einer weißen Kiesschüttung strahlt hingegen ein erklecklicher Anteil des Lichts auf die Rückseite der Zellen. Dort sind schwere Module allerdings nicht so kompliziert zu handhaben wie auf dem Schrägdach. Solarworld nutzt in seinen bifazialen Modulen die polykristallinen Perc-Zellen. Damit kombinieren die Bonner gleich drei Trends in einem Modul: moderne Zelltechnologie, Haltbarkeit und höheren Ertrag. Letzteren beziffern die Bonner für ihr Bisun auf bis zu 25 Prozent – wie bei LG Solar.

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