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Wenn Roboter schwimmende PV-Anlagen reinigen

Heiko Schwarzburger
Aufgrund der automatischen Kantenerkennung kann das Gerät nicht ins Wasser kippen.

Der neue Trend heißt Floating PV – schwimmende Photovoltaik. Bereits seit mehreren Jahren sind schwimmende Solarparks im asiatischen Raum etabliert und erobern mittlerweile den Rest der Welt.

Wasserkraftwerke, Bewässerungsreservoirs, natürliche Seen, Wasseraufbereitungsanlagen, Steinbruchseen, industrielle Wasserteiche – Flächen für schwimmende Sonnenkraftwerke gibt es zur ­Genüge.

Mehrfache Reinigung übers Jahr

Seit über zehn Jahren ist die Firma Isigenere S.L. in der spanischen Provinz Alicante mit schwimmender Solartechnologie aktiv. Die patentierte Isifloating-Technologie des Unternehmens ermöglicht es, Wasserflächen teilweise oder gänzlich für Sonnenstrom zu nutzen. Projekte in Europa und Südamerika wurden erfolgreich entwickelt und umgesetzt.

Wie bei landgestützten Modulen gilt auch für die schwimmende Variante, dass die optimale Wirtschaftlichkeit der Anlage nur bei sauberen Paneelen gegeben ist. Eine regelmäßige Reinigung ist demnach unerlässlich. Aufgrund der Exkremente von Wasservögeln kann es sogar notwendig werden, die Solarmodule mehrfach im Jahr zu säubern.

Für die großen, zusammenhängenden Flächen empfehlen die Spanier ihren Kunden den Einsatz von robotisierter Reinigungstechnik. Sie nutzen den Hycleaner Black Solar Facelift der Firma TG Hylift aus Gronau in Westdeutschland.

500 Kilowatt in der Region Merida

Eingesetzt wird der Reinigungsroboter zum Beispiel auf einem Bewässerungsteich im Raum Merida, rund 350 Kilometer südwestlich von Madrid. Im Jahr 2019 wurde das künstlich angelegte Wasserbecken mit 3.300 Isifloating-Schwimmkörpern belegt. Die Leistung der schwimmenden Solaranlage beträgt 500 Kilowatt.

Der Hycleaner Black Solar Facelift ist modular aufgebaut. Nur wenige Handgriffe sind nötig, um das Reinigungssystem einsatzbereit zu machen. Zur Wasserversorgung des Reinigungsroboters nutzen die Spanier den Teich, auf dem die Anlage schwimmt. Eine dazwischengeschaltete Wasseraufbereitungsanlage sorgt für optimale Wasserqualität.

Geringes Eigengewicht von Vorteil

Dank des geringen Eigengewichts des Hycleaners wird der Roboter per Muskelkraft auf die erste Modulreihe aufgesetzt. Über eine Schnellschlussverbindung wird die Wasserversorgung angeschlossen – der Reinigungseinsatz kann beginnen.

Beim Befahren der Floating-PV-Anlage liegen die Schwimmkörper noch immer ruhig – fast bewegungslos – im Wasser. Dank der großen Fahrkettenräder des Roboters fährt er problemlos von einem Modul zum nächsten.

Zur optimalen Ausnutzung der Wasserflächen verzichtet die Firma Isigenere S.L. beim Bau ihrer schwimmenden Anlagen fast komplett auf Wartungsgänge zwischen den Modulreihen. So entsteht eine zusammenhängende Modul­fläche.

Automatische Erkennung der Kanten

Der Bediener steuert die Reinigungsmaschine mittels Funkfernsteuerung präzise über die Solarmodule. Die Funkanlage mit einer Reichweite von 100 Metern und mehr erlaubt es dem Bediener, ein Paneel nach dem anderen zu reinigen – ohne körperliche Anstrengung.

Die integrierte Kantenerkennung gibt zusätzliche Sicherheit: Mit Erreichen der Solarfeldkante hält die Maschine automatisch an. Je nach Art und Intensität der Verschmutzung wird der Roboter in unterschiedlichen Geschwindigkeiten gefahren.

Der Roboter reinigt 500 Kilowatt auf einem See in der spanischen Region Merida.

Reinigung ohne chemische Keule

Da die Floats ruhig im Wasser liegen, wird auf der höchsten Geschwindigkeitsstufe gefahren und das Reinigungsergebnis nach Abtrocknen der Flächen vom Betreiber als sehr gut befunden. Die Waschbürste hat eine Breite von 1.100 Millimetern und ist an die Modulbreite angepasst.

Die Reinigung erfolgt ohne Reinigungsmittel oder chemische Zusätze – nur durch die hohe Drehzahl der Bürste. Da es sich bei den Verunreinigungen lediglich um natürliche Verschmutzungen handelt, kann das Reinigungswasser bedenkenlos in den Teich abfließen.

www.tg-hylift.com

Dieser Artikel von Heiko Schwarzburger ist zuerst erschienen in Photovoltaik Ausgabe 10/2020.

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