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Solarwärme-Check: Die häufigsten Schwachstellen bei Solaranlagen

Stefan Materne
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Die Verbraucherzentralen entwickelten 2015 im Rahmen eines Pilotprojekts den Solarwärme-Check. Ziel war zu untersuchen, ob thermische Solaranlagen, die mit höchster Effizienz Brennstoffe substituieren sollen, dieses Versprechen in der Praxis erfüllen. Seit 2016 ist der Solarwärme-Check fester Bestandteil des Beratungsportfolios der Energieberatung der Verbraucherzentrale und wird bundesweit angeboten (

www.verbraucherzentrale-energieberatung.de

).

So funktioniert der Solarwärme-Check

Beim Solarwärme-Check wird mind. 72 Stunden lang an vier Messpunkten die Temperatur mit Datenloggern aufgezeichnet. Obligatorisch ist dabei die Messung der Vor- und Rücklauftemperaturen, möglichst nahe am Kollektor. Die anderen Messpunkte legt der Berater fest. In der Regel wurden die Nachheizung, Speichertemperaturen oder Warmwassertemperaturen gemessen. Darüber hinaus wurden weitere Informationen erhoben, z. B.

  • ob Dokumentationsunterlagen ggf. mit Reglereinstellungen vorliegen
  • ob die Anlage regelmäßige gewartet wird (mit oder ohne Wartungsvertrag)
  • um welche Art der Kollektoren es sich handelt (Flachkollektor oder Vakuumröhrenkollektor)
  • weitere Kollektormerkmale wie Verschattung, Verschmutzung, Neigung, Ausrichtung usw.
  • die Pumpenart (ein- oder mehrstufig, geregelt, hocheffizient)
  • ob Rohre und Armaturen vollständig gedämmt sind und mit welcher Dämmstärke
  • ob ein Wärmemengenzähler (WMZ) vorhanden ist
  • ob die Möglichkeit zur Volumenstrom-Einregulierung besteht
  • die eingestellte maximale Speichertemperatur
  • ob ein Thermomischer vorhanden ist
  • wie eine ggf. vorhandene Zirkulationsleitung geregelt wird
  • wie die sicherheitstechnische Ausrüstung installiert wurde (z. B. Größe des MAG, Sicherheitsventil mit Ablaufleitung usw.)
  • das Ergebnis der Sichtprüfung des Fluids und optional die Messung von pH-Wert und Frostschutz
  • wie zufrieden der Betreiber mit der Anlage ist
  • welche Probleme aufgetreten sind und welche Reparaturen ausgeführt wurden

1849 Solaranlagen durchgecheckt

In den Jahren 2016 und 2017 wurden jeweils von April bis September thermische Solaranlagen in privaten Wohngebäuden untersucht. Insgesamt 1849 Anlagen aus den letzten drei Jahrzehnten durchliefen den Check (Bild 1). Es handelt sich dabei fast ausschließlich um kleinere Anlagen mit einer Kollektorfläche meist deutlich unter 50 m². 764 der untersuchten Solaranlagen sind Systeme zur Trinkwassererwärmung, 1085 dienen zusätzlich der Heizungsunterstützung.

Ermöglicht werden die Checks durch eine Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, den Auftrag erteilte der jeweilige Betreiber. Die Verbraucherzentralen gehen von einer zufälligen und hinreichend repräsentativen Auswahl aus, die Anlagen aus allen Bundesländern enthält. Eine Zufriedenheitsabfrage vor dem Check hat gezeigt, dass die naheliegende Vermutung, nur unzufriedene Betreiber ließen den Solarwärme-Check durchführen, nicht zutrifft.

Ergebnisse und Erkenntnisse der Check-Auswertungen

Alle erfassten Daten sowie ein Schema der Anlage, Messkurven und Anlagenfotos werden von den Energieberatern der Verbraucherzentrale, die die Messungen durchführen, in einer dafür programmierten Datenbank eingegeben. Die bewerteten Daten finden Eingang in einen Kurzbericht mit sechs bis acht Seiten, den der Auftraggeber erhält. Der Bericht liefert Hinweise sowohl zum Zustand der Solaranlage als auch zu Optimierungsmöglichkeiten.

Die Energieberater stehen den Anlagenbetreibern außerdem mit weiteren Beratungsprodukten zur Verfügung, wenn eine Anlagenoptimierung durch das Fachunternehmen für die Solaranlageninstallation erfolgen soll.

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