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Flachdachsanierung: Dämmung mit Schaumklebstoff anbringen

Regelmäßige Wartung ist bei Flachdächern Pflicht. Häufen sich im Laufe der Jahre die Reparaturen, stellt sich die Frage, ob eine Komplettsanierung günstiger ist als immer weiter zu reparieren. Fällt die Entscheidung für eine Sanierung der Dachhaut, müssen die energetischen Mindestanforderungen gemäß GEG, Anlage 7, eingehalten werden, wenn die sanierte Fläche mehr als 10 Prozent der Gesamtwandfläche beträgt. Diese Anforderung ist jedoch nicht verpflichtend, wenn die Dachhaut nach dem 31. Dezember 1983 nach den damaligen energiesparrechtlichen Vorschriften erstellt wurde.

Für die energetische Sanierung kommen meist Hartschaumdämmstoffe aus Polystyrol (EPS) oder Polyurethan (PU), aber auch Mineralfaserdämmstoffe zum Einsatz. Sie werden entweder durch spezielle Schrauben mechanisch in der Dachkonstruktion befestigt, durch Auflast (z. B. Kies oder Dachbegrünung) beschwert oder mittels eines speziellen Schaumklebstoffes auf PU-Basis befestigt.

Nach Auskunft des PU-Schaum-Infocenters bietet die Arbeit mit PU-Schaum im Vergleich zur Schraubtechnik zwei entscheidende Vorteile. Zum einen spart die Montage mit PU-Schaum dem Handwerksbetrieb Zeit. Zum anderen muss der Untergrund nicht durchbohrt werden.

Bauschaum verbessert die Zeitplanung

Wie lang die Befestigung der Dämmplatten mit Schrauben dauert, hängt stark vom Untergrund der Platten ab. Bei Trapezblechen kann schnell gearbeitet werden, da ein Setzautomat benutzt wird. Bei Beton dauert es deutlich länger, weil vorgebohrt werden muss. 

Entscheidet sich der Handwerker hingegen für eine Verklebung mit PU-Schaumklebstoffen, umgangssprachlich als Bauschaum bekannt, ist die Zeitspanne für die Befestigung viel konstanter und besser zu kalkulieren. Unabhängig vom Untergrund dauert die Befestigung dann ca. eine Minute. Während dieser Verarbeitungszeit des klebefähigen Schaums, auch „offene Zeit“ genannt, kann der Verarbeiter die Platte befestigen und justieren. Unebenheiten des Untergrunds bis zu einem Zentimeter Schichtdicke können ausgeglichen werden.

Auch die Stoßfugen lassen sich mit dem PU-Schaum verkleben. Nach etwa weiteren 45 Minuten ist der Schaum so fest, dass die Dämmstoff-Platte wieder betreten werden darf und die nächsten Arbeitsschritte durchgeführt werden können. Die genauen Zeiten können von Schaum zu Schaum etwas variieren und sind maßgeblich von den Umgebungsbedingungen wie Temperatur und Feuchtigkeit beeinflusst. Auskunft zum verwendeten Produkt gibt das Produktdatenblatt.

Dampfsperre und Dichtungsschicht bleiben unverletzt

Der zweite Vorteil liegt darin, dass bei einer Verklebung der für Dichtigkeit mitverantwortliche Untergrund nicht durchbohrt werden muss. Moderne Schraubsysteme verschließen das gebohrte Loch in der Regel selbstständig, doch die Bitumenschicht oder die Dampfsperre werden erstmal verletzt. Wird dabei nicht fachgerecht gearbeitet, können Schäden der Dachkonstruktion folgen.

Hält PU-Schaum den Windlasten stand?

Doch kann eine Verklebung auch die benötigte Windfestigkeit garantieren? Diese Frage stellt sich ganz besonders bei den Rand- und Eckbereichen eines Flachdaches, die im besonderen Maße dem Wind und seinen Kräften ausgesetzt sind. Reicht hier eine Verklebung aus?

Um auf der sicheren Seite zu sein, dürfen deswegen nur speziell für diesen Zweck entwickelte Spezialschäume verwendet werden. In den Produktdatenblättern dieser Schäume finden sich exakte Mengenangaben zur Dosierung. Sie sind gestaffelt nach Gebäudekategorien, Windzonen und Gebäudehöhe. Zum Beispiel genügen im Innenbereich eines Daches drei Stränge mit einem Durchmesser von ca. 30 Millimetern pro Quadratmeter, während im Eckbereich mehr Stränge erforderlich sind.

Lesen Sie auch: Welche Dacharten gibt es? Ein Überblick

Haftung des Untergrunds beachten

Die speziellen Klebeschäume für Flachdächer eignen sich für die handelsüblichen Dämmstoffplatten aus PU- oder Polystyrol-Hartschaum sowie für Phenolharz- und Mineralfaserdämmstoffe. Der Schaum haftet auf allen üblichen Untergründen. Zum Beispiel Beton und Porenbeton, Holzwerkstoffplatten, Faserzement, mineralisch bestreuten Bitumenbahnen, vlieskaschierten Abdichtungsbahnen oder Stahlprofilblechen. Nicht geeignet sind glatte Polyethylen- oder Silikonuntergründe sowie geschmierte und geölte Untergründe. Der Untergrund sollte außerdem keine Rückstände von Trennmitteln aufweisen.

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