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Wie Sie Raffstoren und Vorbaurollladen sicher auf WDVS befestigen

Olaf Vögele
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Was auf den ersten Blick willkürlich aussieht, zeigt bei genauer Betrachtung die ordnungsgemäßige Befestigung der Dämmstoffplatten auf dem dahinterliegenden Mauerwerk.

Vorbaurolladen- und Raffstoren- Montage auf WDVS

Kritisch wird es immer, wenn Rollläden oder Raffstoren im Laibungsbereich vor dem Fenster montiert werden sollen. Besonders im Bestandsbau wird es schnell problematisch für den Fachbetrieb, wenn er erst zum Zuge kommt, nachdem das WDVS (Wärmedämmverbundsystem) fertig aufgebracht wurde und die Situation, wie das Mauerwerk dahinter verläuft, nicht mehr zu erkennen ist. Was also ist zu tun, um sicher zu befestigen?

Der Raffstore wird üblicherweise bei einer Laibungsmontage auf jeder Seite mit 100mm Überstand bemessen. Ohne Sicht auf das Mauerwerk oder belastbare Pläne kommen wir mit den Befestigungsbohrungen genau in den kritischen Bereich knapp neben dem Fenster. Will man jetzt in das dahinter liegende Mauerwerk befestigen, stellt sich schnell die Frage, ob wir einen ausreichenden Randabstand (siehe Skizze 1) realisieren können. Eine Alternative wäre sozusagen ins volle Material der Dämmung zu befestigen. Die Frage, die sich hier stellt: Kann das funktionieren? Im Grunde ist es nur die Frage nach den Auszugswerten von Befestigungsmitteln, und die sind sicher berechenbar.

Es braucht keinen Taschenrechner

Gibt die Windgeschwindigkeit (v) aufgrund der Herstellerempfehlung einen definierten Grenzwert an, ab dem die Raffstoren eingefahren werden müssen, so haben wir eine sichere Berechnungsgrundlage, wenn die Raffstoren durch eine Windwarnanlage hochgefahren werden.

Bei den Herstellerempfehlungen ist zu beachten, in welchem Abstand die Raffstoren vor der Fassade montiert werden. Hier sind ggf. Abminderungen oder Erhöhungen vorzunehmen, ebenso wie bei anderen Lamellenausführungen. Bei dem Ergebnis der Berechnungsgrundlagen ist darauf zu achten, dass die dahinterliegenden Fenster geschlossen sein müssen, Ecksituationen werden nicht durch die Berechnung abgedeckt. Beim Winddruck (p) ist darauf zu achten, dass für Behang und Blende unterschiedliche Kritierien gelten, da bei der Blende wie bei Rollläden der Sicherheitsprüfdruck zu verwenden ist, welcher der erforderlichen Windwiderstandsklasse zugeordnet ist.

Für den Behang ist der Winddruck nach folgender Formel zu berechnen: p = 0,5 × 1,25 x cp x v2, wobei cp die Differenz zwischen Außen- und Innendruck ist, der bei Raffstoren und Außenjalousien bei einem Öffnungsfaktor 3 % mit cp = 0,18 (Rollläden, Öffnungsfaktor 0,75 % mit cp = 1) angenommen wird. Zusätzlich sind immer die Anleitungen für Montage, Betrieb und Wartung zu beachten. Dazu zählen auch die Angaben des Herstellers bezüglich zusätzlicher Seilführungen oder zur Anzahl der Führungsschienenhalter.

Rechnet man das Ganze bei einem Raffstore von ca. 6 m2 nach, so kommt bei insgesamt sechs Führungsschienenhaltern (2 Befestigungsbohrungen je Halter) ein Wert von ca. 1,6 kg Belastung pro Befestigungspunkt zum Tragen. Die Blende muss hier separat direkt ins Mauerwerk befestigt werden.

Mit der Überdeckung der Fenster durch Dämmstoffplatten wird es schnell eng, wenn bei 100 mm Abstand noch das dahinterliegende Mauerwerk getroffen werden soll.
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