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Acht Prozent weniger Heizenergie mit Warmer Kante

Es ist nur ein kleines Bauteil, aber hat eine überraschend große Wirkung auf den Gesamt-Energiebedarf von Gebäuden: Der Abstandhalter in Wärmeschutzfenstern ist auf dem Markt aus Metall oder Kunststoff erhältlich. Jetzt belegt eine neue Studie des unabhängigen Darmstädter Passivhaus Instituts mit konkreten Zahlen, dass Kunststoff-Abstandhalter Fenster deutlich effizienter machen.

Ist die Warme Kante sinnvoll? Ja!

Die Studie des Passivhaus-Instituts untersucht erstmals den Einfluss der Abstandhalter auf den jährlichen Heizwärmebedarf von Gebäuden: Dabei vergleicht sie Aluminium-, Edelstahl- und Kunststoff-Abstandhalter in den Fenstern von Niedrigenergiehäusern, die den Anforderungen der EnEV 2016 entsprechen. Das Ergebnis: Die Warme Kante ist durchaus sinnvoll, denn es werden hocheffiziente Kunststoff- statt Aluminium-Abstandhalter verwendet, lassen sich im deutschen Klima in einem gängigen Niedrigenergiehaus mit zweifacher Wärmeschutzverglasung jährlich 5,6 Prozent der gesamten Heizenergie einsparen. Beim Niedrigenergiehaus mit einer heute meistens verwendeten Dreifachverglasung sind es sogar 8,6 Prozent.

Für Hausbesitzer und Mieter bedeutet das weniger Heizkosten. Die Zahlen der Studie zeigen, dass Endkunden trotz des geringfügig höheren Preises für ein Fenster mit Kunststoff-Abstandhaltern über die gesamte Nutzungszeit deutlich Geld sparen.

Einsparungen mit hocheffizienten Kunststoff-Abstandhaltern anstelle von Abstandhaltern aus Aluminium in den untersuchten Gebäudetypen in Deutschland (Zahlen gerundet).

In Fenstern ist neben Glas und Rahmen der Abstandhalter die dritte für die Energieleistung wichtige Komponente. Er rückt jetzt zu Recht in den Fokus: Die Studie macht deutlich, wie wichtig es ist, in einer High-Tech-Wärmeschutzverglasung einen thermisch hochwertigen Abstandhalter zu verwenden.

„Im Grunde gehört der Alu-Abstandhalter verboten“, sagte Prof. Wolfgang Feist vom Passivhaus-Institut schon 2013 beim „fenestra-vision“-Symposium in Straßburg: „Der positive Effekt auf die Wohnqualität ist durch die warme Kante beim Isolierglas so groß, dass es zum gängigen System werden muss.“ Denn Abstandhalter aus Kunststoff bieten außer der Energieeinsparung mehr Wohnkomfort: Die Temperaturen innen am Fenster bleiben auch im Winter angenehm. Darüber hinaus verhindert die warme Kante die Tauwasserbildung am Glasrand und verringert dort die Schimmelgefahr.

Die Leistungswerte liegen weit auseinander

Bei modernen Wärmeschutzfenstern ist der Übergangsbereich zwischen Fensterrahmen und Isolierglas die thermische Schwachstelle: Genau hier sitzt der Abstandhalter. Besitzt er einen schlechten – also hohen – Wärmedurchgangskoeffizienten geht viel Wärme nach draußen verloren – trotz sehr gutem Rahmen und High-Tech-Glas.

Auch bei Kunststoff-Abstandhaltern gibt es große Unterschiede bei den Leistungswerten: Eine hocheffiziente warme Kante, wie die in der Studie, besitzt eine lineare Wärmeleitfähigkeit von 0.14 W/(mK). Bei Edelstahl liegt der Wert bei 0,6 und beim Alu-Abstandhalter – als klares Schlusslicht – bei hohen 160 W/(mK).

Kunststoff-Abstandhalter sorgen für beachtliche Energieeinsparungen von Gebäuden.

Neben Energieverbrauch und Kosten berechnet die Studie die eingesparten klimaschädlichen CO2-Emissionen: In den beiden Niedrigenergiehäusern mit jeweils 156 m² Wohnfläche macht das 138 bzw. 183 CO2-Äquivalente weniger im Jahr aus, wenn hochwertige Kunststoff- anstelle von Aluminium-Abstandhaltern eingesetzt werden. Angesichts der rund 42 Millionen Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden in Deutschland (Stand 2016) ist das ein großes Potenzial.

Auftraggeber der neuen Studie ist SWISSPACER, einer der Hersteller von Warme-Kante-Abstandhaltern. „Wir wollten mit der wissenschaftlichen Untersuchung durch ein unabhängiges Forschungsinstitut belastbares Datenmaterial für den Markt bereitstellen“, betont Andreas Geith, Geschäftsführer von SWISSPACER.

Rund 30 Prozent aller Wärmeschutzfenster können noch verbessert werden

Der Marktanteil der warmen Kante lag im Jahr 2016 bei 62,7 Prozent. Das heißt, dass noch mehr als ein Drittel aller neu produzierten Wärmeschutzfenster zukünftig mit hocheffizienten Abstandhaltern aus Kunststoff energetisch verbessert werden könnten. Gebäude verbrauchen rund 40 Prozent der gesamten Energie in Deutschland – etwa zwei Drittel davon für Heizwärme. Die neue Studie des Passivhaus-Instituts macht deutlich, dass es durchaus sinnvoll ist, darauf zu achten, welcher Abstandhalter in einem Wärmeschutzfenster eingesetzt wird. Und dass jeder mit der richtigen Wahl eines eigentlich kleinen, aber effizienten Bauteils einen überraschend großen Beitrag zur Energiewende leisten kann.

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