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Forstner VS1 System: Glasfassaden neu definiert

Die Fassade der Zukunft muss nicht nur beste Wärme- und Schallschutzwerte bieten und den Einsatz neuer Technologien wie Smartglas und PV-Elemente zulassen, sondern auch die freie Gestaltbarkeit der (Glas-)Oberflächen erlauben. Dabei stehen zudem optimierte Bauzeiten und Kosten sowie Nachhaltigkeit der eingesetzten Systeme im Fokus von Planern und Bauherren. Vor diesem Hintergrund sucht die Fassaden-Branche nach Alternativen zu den herkömmlichen Hüllsystemen, die nicht nur als komplexe Sonderlösung angeboten werden, da sonst häufig zeitraubende und kostspielige Zulassungsprüfungen nötig sind.

Mit Blick auf diese Anforderungen erlebt das Anbringen von Formprofilen an der Außenseite der Fassade eine Renaissance. Genau hierfür hat die forstner glass + GmbH aus Hausmening (A) eine interessante Fassadenlösung entwickelt: das VS1 System. 

Seit einigen Jahren wird das System weltweit erfolgreich eingesetzt, bei über 30 Gebäuden in Europa und international bei mehr als 100 Bauprojekten hat es sich bewährt. Das VS1 System ist in Europa zertifiziert und bietet mit seinem ausgesuchten und kompakten Teilesortiment vielfältige Antworten auf kniffelige Anforderungen.

Das Detail des VS1 Systems zeigt die Anbindung der Gläser an die Tragstruktur.

So ist das VS1 System aufgebaut

Die Basis des VS1 Systems bilden vertikale Aluminiumprofile, welche als statisch tragende Elemente ausgeführt werden, die alle Kräfte wie Wind-, Schnee sowie eventuelle seismische Lasten abtragen.

Die Profile können bis zu 13 m hoch freitragend spannen, ohne zusätzliche Unterkonstruktionen zu benötigen, die die Transparenz der Gebäudehülle negativ beeinträchtigen.

Gleichzeitig entfallen sämtliche horizontalen Profile und die Glaselemente werden vollkommen rahmenlos gehalten. Lediglich die Glasränder mit den versiegelten Verbindungen sind sichtbar.

Die Glaselemente sind strukturell verklebt und bilden die Wetterbarriere der Gebäudehaut. Das VS1 System hält so die Scheiben nahezu unsichtbar mittels Lastenträger und Punktbefestigung im Glasstoßbereich.

Damit müssen die Fassaden-Gläser nicht angebohrt werden und es werden keine besonderen Lasten in die Scheibenfläche eingebracht. Hierdurch lassen sich nicht nur die Scheibenstärken wirtschaftlich dünn halten, sondern auch Sondergläser mit speziellen Zusatzfunktionen, wie z. B. Smartglas oder fassaden-integrierte Photovoltaik, problemlos einbauen. Die elektrischen Anschlüsse und Kabelzuführungen verschwinden im Falz und Profil.

Sonderformen bei den Fassadengläsern möglich

Durch die punktuelle Halterung können auch Sonderformen und gebogene Scheiben einfach verarbeitet werden. Kleine Halteplatten übernehmen die mechanische Absturzsicherung, es können aber auch Vario Ausführungen zur Anwendung kommen. Der Metallbedarf in der Fassade wird um die Hälfte reduziert.

Als besondere Eigenheit des Systems gilt die Möglichkeit, die Halteprofile nach außen zu legen. Die neutrale Linie ist die Glasebene. Damit kann die glatte Glasfläche nach innen oder außen verlegt werden. Neben der optischen Gestaltungsmöglichkeit werden auch Brandschutzanforderungen in einem Aluminiumsystem erfüllbar. Selbst im Dachbereich können die Gläser eingebaut werden, hier auch hängend. Alle Halterungen sind, bis auf eine Edelstahlschraube, thermisch getrennt.

Hier der Dachanschluss des Fassadensystems als Ganzglasstoß mit Übergang in die ­Horizontale.

Weniger Metall und weniger Metallarbeiten senken Kosten

Durch den Entfall von Glaselementumrahmungen werden keine komplexen Metallbearbeitungen nötig. Daher werden die Vorlaufzeiten extrem verkürzt, so die Entwickler. Produziert werden die Hauptelemente in Europa, und zwar auftragsbezogen, somit gibt es nahezu keine Materialverluste.

Ein weiterer Aspekt bei der Auswahl eines passenden Fassadensystems sind die Eingangsbereiche von Gebäuden, die vielfach mit doppelter Raumhöhe und mehr gefordert und geplant werden. Solche großzügig mit großen Bauhöhen geplanten Gebäudeeingänge erfordern jedoch auch in der Fassade zunehmend größere Scheibenformate. Teilweise werden dort dann auch XXL-Verglasungen in Übergrößen nötig. Gerade auch hier kann das VS1 System mit seinen großen Spannhöhen, ohne Zusatzunterkonstruktion und Aluminiumausführung punkten.

Ein gutes Beispiel ist der kürzlich fertiggestellte QA-Tower in Dhaka, Bangladesch. Das Erdgeschoss ist zum 14. Stockwerk um nahezu 90 Grad verdreht. Die Isoliergläser aus dem Hause Saint Gobain wurden bei der Montage kaltverformt. Die einzelnen Scheiben haben eine Größe von 3,3 × 1,2 m und wurden bis zu 134 mm an einer Ecke gebogen. Durch diese technische Ausführung wurde das Design der Architekten Mrinmoy Consultants zu den Kosten hergestellt, die einer flachen, glatten Fassade sehr nahekommen.

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in GLASWELT Ausgabe 3/2021.

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