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Fachsymposium: Strategien und Technologien zur Gestaltung der Wärmewende

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Während des 23. Fachsymposiums, das beim Landesinnungsverband des bayerischen Kaminkehrerhandwerks in München stattfand, präsentierten führende Unternehmen der TGA-Branche konkrete Lösungen zur praktischen Umsetzung der Wärmewende. Die Vorträge zeigten: Die Technik ist da – jetzt braucht es klare politische Rahmenbedingungen für eine zeitnahe Umsetzung in der Praxis. Die haustec.de-Redaktion war vor Ort dabei und stellt hier die spannenden Themen vor.

Was bringt die europäische Ökodesign-Richtlinie?

Den Auftakt machte Judith Krauter, Vorstand Technik des Landesinnungsverbands des Schornsteinfegerhandwerks Baden-Württemberg: „Es kommt viel auf uns zu und es ist alles in Bewegung.“ Die Anforderungen an Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe stehen vor einem tiefgreifenden Wandel. Die europäische Ökodesign-Richtlinie bringt strengere Grenzwerte, insbesondere bei Feinstaubemissionen. Hintergrund sind die WHO-Empfehlungen, die nochmals deutlich schärfer ausfallen als die europäische Richtlinie. Hier wird es Anpassungen geben. 

Das Schornsteinfegerhandwerk erwartet, dass die 1.BImSchV novelliert wird und Emissionsgrenzwerte weiter verschärft werden - allerdings ist der Zeitpunkt noch unklar. Fest steht, dass die Beratungen für den Umgang mit festen Brennstoffen künftig intensiver geführt werden müssen, weshalb der ZIV seine Beratermappe aktualisiert und digitalisiert hat. 

Altanlagen mit Baujahr vor 2000 hätten bis Ende 2024 ausgetauscht werden müssen. Das Schornsteinfegerhandwerk geht davon aus, dass sich bei den Übergangsregelungen noch etwas tun wird, ebenso bei den Anforderungen fürs Inverkehrbringen von Bauprodukten (DIN EN 13240 und 13299 sowie Prüfnorm DIN EN 16510-2).

Das Inkrafttreten der Ökodesign-Richtlinie ist für den 01.07.2027 geplant und wird vor allem für die Hersteller im Kesselbereich eine Herausforderung darstellen. Ohne zusätzliche Maßnahmen - wie beispielsweise elektrostatische Partikelabscheider - wird es künftig kaum möglich sein, die Feinstaubgrenzen einzuhalten.

Abschließend ging Judith Krauter noch kurz auf ein neues Geschäfstfeld für Schornsteinfeger ein: Betriebsprüfungen bei Wärmepumpen. Schwerpunkt seien hierbei das Aufspüren von Leckagen sowie Maßnahmen, die einen effizienten Betrieb der WP-Anlage sicherstellen.

Raab: Lösungen für das Problem Schornsteinhöhe

Die Raab-Gruppe zeigte, wie sich gesetzliche Anforderungen durch § 19 der 1. BImSchV und VDI 3781 Blatt 4 verschärfen – besonders bei dichter Bebauung. Alexander Root, CEO bei Kutzner + Weber GmbH, J. Raab GmbH & Raab Kft., präsentierte emissionsarme Systeme, die LAI-Kriterien (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz) zur Abweichung der Schornsteinhöhe erfüllen. Er vertritt die Meinung: Was heute Sonderlösung ist, muss morgen Standard sein. So ist etwa bei Öfen mit dem Blauen Engel eine Abweichung der Schornsteinhöhe erlaubt.

Er stelle außerdem eine Übergangslösung vor für Öfen, die getauscht werden müssten, aber aktuell nicht genutzt werden. Hier besteht die Möglichkeit, dass der Besitzer sie vom Schornsteinfeger als "betriebsbereit, aber dauerhaft unbenutzt" melden lassen kann. Aber: Soll der Kamin bzw. der Ofen später wieder in Betrieb gehen, muss die Schornsteinanlage zuvor umgebaut werden!

Piazzetta: Kleiner Pelletofen als alleinige Heizung

Wie nachhaltiges Heizen im Eigenheim ökologisch und ökonomisch funktionieren kann, führte das Ofenbau-Unternehmen Piazzetta vor. Alberto Martinez (Export Manager bei Gruppo Piazzetta) und Stephan Kunstein (Inhaber Holz- & Pellet Ofenzentrum NRW) demonstrierten, auf welche Weise gleichmäßige Wärmeverteilung und automatische Leistungsanpassung ein angenehmes Raumklima schaffen – effizient und bezahlbar.

Die Pelletöfen von Piazzetta erfüllen die Bestimmungen einer neuen Ökodesign-Richtlinie bereits heute, da die Förderprogramme in Italien höhere Anforderungen an die Anlagen stellen.

Stephan Kunstein stellte außerdem ein besonderes Feature von Piazzetta vor - das Multifuoco-System. Es handelt sich dabei um ein eingebautes Gebläse, das die warme Luft im Raum verteilt und mittels Warmluftleitungen auch als Mehrraumheizung verwendet werden kann. So wird etwa ein kleineres Einfamilienhaus beheizt, dessen Besitzer somit für den "Kesseltausch" nach GEG insgesamt nur 6.600 Euro bezahlten (inkl. Ofen). Für sehr kalte Tage empfahl Kunstein Infrarot-Platten als Ergänzung. Ein detaillierter Bericht über dieses Projekt folgt in Kürze auf haustec.de.

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