Wärmewende: VKA fordert praxisnahes GEG

„Wir begrüßen den Vorschlag des Schornsteinfegerhandwerks sehr. Er geht genau in die Richtung, die wir seit langem fordern: Technologieoffenheit, realistische Zielvorgaben und weniger Bürokratie“, erklärt Guido Jobst, Vorstandsvorsitzender des Verband Kunststoffabgasanlagen e.V. (VKA). „Die Wärmewende gelingt nur, wenn die Menschen sie mittragen können – sowohl finanziell als auch technisch.“
Der VKA setzt sich seit Jahren für tragfähige Lösungen im Gebäudebestand ein. Gerade dort brauche es einfache und tragfähige Konzepte – etwa Hybridlösungen mit bestehenden energieeffizienten Öl- oder Gasheizungen, kombiniert mit Wärmepumpen oder Solarthermie. Auch die Möglichkeit der späteren Umstellung auf Wasserstoff müsse in den politischen Rahmen integriert werden. „Wir dürfen vorhandene Infrastruktur nicht leichtfertig aufgeben. Kunststoffabgasanlagen sind dabei ein zentraler Baustein, weil sie moderne Brennwerttechnik erst ermöglichen“, so Jobst weiter.
Dezentralität sichert Versorgung
In seinem aktuellen Thesenpapier hebt der VKA die Bedeutung dezentraler Heizsysteme für die Versorgungssicherheit hervor. „Die Krisen der letzten Jahre haben gezeigt, wie wertvoll es ist, wenn Wärmeversorgung nicht ausschließlich zentral organisiert ist. Öl- und Gasheizungen mit Brennstoffbevorratung am Haus bieten ein hohes Maß an Autarkie und Resilienz – vor allem im ländlichen Raum“, betont Jobst.
Wasserstoff als Zukunftsoption
Zugleich blickt der Verband in die Zukunft: Wasserstofffähige Geräte sind bereits auf dem Markt und könnten mit überschaubarem Aufwand zur CO₂-Reduktion beitragen – sofern die entsprechende Infrastruktur schrittweise aufgebaut wird. Der VKA sieht hier eine wichtige Ergänzung zu rein elektrischen Lösungen.
Appell an die Politik
Mit Blick auf die laufenden Beratungen zur GEG-Novelle ruft der Verband die Politik dazu auf, auf praxiserprobte Expertise zu hören. „Die bisherigen Vorschläge der Bundesregierung waren ambitioniert, aber häufig lebensfremd. Was wir brauchen, ist ein gesetzlicher Rahmen, der Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Bezahlbarkeit zusammenbringt“, so Jobst.