Direkt zum Inhalt
Anzeige
Anzeige
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Print this page

Von der Ölheizung zum ökologischen Exergiesystem

Schon vor dem starken Anstieg der Heizölpreise hatte sich Familie Rothfelder aus Warmisried entscheiden, die Ölheizung ihres 1993 errichteten Eigenheims gegen eine klimafreundlichere Lösung zu tauschen. „Eine Wärmepumpe sollte es sein, unterstützt von der Solaranlage, die wir 2005 angeschafft haben", berichtet Pius Rothfelder.

„Allerdings wollten wir die Heizkörper nach Möglichkeit beibehalten." Rund 55 bis 60 °C Vorlauftemperatur sind dafür im Winter nötig. Diese Temperatur mit einer Heizungswärmepumpe zu erzeugen, hätte deren Wirkungsgrad massiv verschlechtert. Doch Heizungsbauer Martin Jäger aus Bad Wörishofen wusste eine Lösung: ein Exergiesystem, dessen Hauptkomponente die sogenannte eXergiemaschine compact ist.

Die alte Ölheizung ist nun einem neuen System mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe (7 kW) als Hauptwärmequelle gewichen. Zusätzlich liefern vier Solarkollektoren thermische Energie in die Anlage.

Exergiemaschine als Wärme-Booster für die Heizungswärmepumpe

Die Exergiemaschine, die Varmeco zusammen mit der Schweizer BMS-Energietechnik entwickelt hat, ist eine Art Wärme-Booster. Die Maschine nutzt Wärme auf mittlerem Temperaturniveau, wie sie zum Beispiel eine Heizungswärmepumpe liefert, und hebt die Temperatur an. So kann die thermische Energie von Niedertemperaturquellen bei bis zu 85 °C bereitgestellt werden. Zugleich kühlt die Exergiemaschine den Rücklauf zur Wärmequelle.

„Dadurch arbeiten unsere Wärmepumpe und die Solaranlage effektiver", so Rothfelder. Die neue, im Sommer 2022 installierte Heizanlage kommt daher ohne Öl- oder Gasbrenner aus. Für den Wärme-Boost auf ca. 60 °C sorgt die erwähnte Exergiemaschine und arbeitet dabei rund fünfmal effizienter als ein Gasbrenner.

Denn wie die Luft-Wasser-Wärmepumpe (max. 7 kW) hinter dem Haus der Familie Rothfelder nutzt auch die 5-kW-Exergiemaschine einen Kältekreis, allerdings einen, der für die höheren Temperaturen optimiert ist.

Die Exergiemaschine compact hebt mit geringem Energieeinsatz Wärme von etwa 40 °C auf ein Temperaturniveau von über 60 °C, damit sowohl die Heizkreise mit konventionellen Radiatoren als auch das Warmwasser mit der passenden Vorlauftemperatur bedient wird.

Heizungstechnik des Eigenheims wurde von Grund auf neu konzipiert

Zum Exergiesystem gehört aber noch mehr: Neben zwei Wärmespeichern (einem Hoch- und einem Niedertemperaturspeicher mit je 550 l) wurden eine neue Übergabestation für die vier Solarkollektoren, ein Frischwassererwärmer (Wasser-Wasser-Durchlauferhitzer), ein auch via Internet bedienbarer Systemregler VarCon 380 und ein Vier-Punkt-Mischer verbaut.

Kupferglanz verrät an vielen Stellen im Keller, dass auch die Verrohrung erneuert wurde. Alle Komponenten wurden von Heizungsbauer Jäger und Varmeco bestmöglich aufeinander abgestimmt und der Vier-Punkt-Mischer erlaubt es, die anfallende Wärme so energieeffizient wie möglich zu nutzen und die Heizkreise bei geringer Heizlast direkt aus dem Niedertemperaturspeicher zu bedienen. Die Exergiemaschine braucht daher nur zu arbeiten, wenn der Hochtemperaturspeicher nachgeladen werden muss.

Mit Sonnenstrom und Wärmepumpenheizung gut gerüstet für die Zukunft

„Wir sind gespannt auf unsere künftige Energiebilanz", sagt Rothfelder, der das ca. 190 m² große Haus mittelfristig klimaneutral betreiben möchte. Die nächste größere Investition wird wohl ein Stromspeicher für die 12-kWp-Photovoltaikanlage sein, meint er. „Dann könnten wir unsere Heizungsanlage mit selbst erzeugtem Sonnenstrom betreiben."

Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder