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Bauplanung im Umbruch: So sieht es in Deutschlands Planungsbüros aus

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Bauprojekte werden immer komplexer, was einerseits zu mehr Spezialisierung innerhalb der Branche und andererseits zu Konsolidierung führt. Gleichzeitig befinden sich Planungsbüros in der digitalen Transformation und kämpfen parallel mit akutem Fachkräftemangel

Diese Ausgangssituation, gepaart mit steigender Nachfrage nach Planungsleistungen, z. B. getrieben durch die Ziele der Bundesregierung jährlich 400 Tsd. Wohnungen zu bauen oder die energetische Gebäudesanierung erheblich zu beschleunigen, erhöhen den Handlungsbedarf und Transformationsdruck für Planungsbüros.

Daraus ergeben sich fünf zentrale Hebel für Planungsbüros, um den zukünftigen Herausforderungen zu begegnen und weitere Potentiale zu heben. Dies geht aus der Studie Bauplanung im Umbruch von S&B Strategy hervor. Darin zeigt die auf die gesamte Baubranche spezialisierte Strategie- und M&A-Beratung die Struktur und Besonderheiten der fragmentierten Planungsbranche in Deutschland, aktuelle Herausforderungen und welche Möglichkeiten Planungsbüros haben, ihr Geschäftsmodell erfolgreich weiterzuentwickeln

In einer noch stark fragmentierten Branche liegen die zentralen Hebel in der Digitalisierung, Professionalisierung der Organisation und aktiven Konsolidierung, z. B. durch Buy-and-Build.

Aktive Konsolidierung

48% der Mitarbeiter werden 2030 in großen Planungsbüros arbeiten, im Vergleich zu 39% in 2023.

Mit mehr als 100 Tsd. Planungsbüros in Deutschland ist die Planungsbranche heute stark fragmentiert. Dabei gliedern sich Planungsbüros in die drei Gruppen der Übernahmekandidaten, Differenzierer und Konsolidierer, wobei Übernahmekandidaten mittelfristig als Verlierer im Markt hervorgehen werden.

Zunehmende Projektkomplexität, z. B. aufgrund wachsender Projektgrößen oder strengerer Anforderungen, führt zu einer Konsolidierung und Entwicklung hin zu mehr mittelgroßen und großen Büros und gleichzeitig zu einer Verschiebung der Anbieterlandschaft, die heute noch von kleineren Ingenieurbüros dominiert ist, in Zukunft jedoch stärker von Ingenieurbüros spezieller Fachrichtungen geprägt sein wird. 

Die Mehrheit der von S&B Strategy befragten Planungsbüros beschäftigt sich aktiv mit dem Thema Merger & Acquisitions (M&A) und schätzt den Trend der zunehmenden Spezialisierung auf ein Fachgebiet als relevant ein. Florian Moll, Senior Manager bei S&B Strategy und Studienautor kommentiert dazu:

„Die Planungsbranche ist stark fragmentiert mit vielen kleinen Planungs- und Ingenieurbüros. Aufgrund der steigenden Projektkomplexität und der marktseitigen Verschiebung von kleinen Projekten und Bauvorhaben, z. B. Ein- bis Zweifamilienhausbau, in Richtung größerer Projekte im Mehrgeschossbau und der Sanierung mit höheren technischen Anforderungen, sehen wir eine zunehmende Spezialisierung der Unternehmen. Darüber hinaus ist die zunehmende Komplexität der Projekte und damit auch der Planung in Verbindung mit dem Fachkräftemangel ein akuter Treiber für die Konsolidierung. Kleinere Büros schließen sich dann z. B. größeren Planungsgruppen an“

Steigende Herausforderungen

Über 80% der von S&B Strategy befragten Planungsbüros bestätigen, dass Fachkräftemangel, Projektkomplexität und die Wichtigkeit der Digitalisierung zunehmen.

Grundlegende Herausforderungen der Baubranche, wie die digitale Transformation, wirken sich auch auf Planungsbüros aus, wobei besonders kleine und mittelgroße Unternehmen betroffen sind. Insbesondere kleinere Planungsbüros haben bei der digitalen Transformation Schwierigkeiten; ein Blick in die Unternehmen zeigt, dass vor allem operative Tätigkeiten, z. B. Rechnungsstellung, Ressourcenmanagement, Datenmanagement etc. Chancen für die Digitalisierung bieten. 

Während kleine und mittelgroße Planungsbüros durch Fachkräftemangel und mangelnde Digitalisierung vor Herausforderungen gestellt werden, stehen große Unternehmen vor allem unter Auslastungsdruck. Aufgrund der zunehmenden Projektkomplexität und der damit verbundenen Professionalisierung spüren insbesondere kleine und mittelgroße Planungsbüros mittelfristig Druck, sich weiterzuentwickeln:

„Grundsätzlich ist die Bauwirtschaft eine der am wenigsten digitalisierten Branchen in Deutschland. Zwar ist man in der Planung schon etwas weiter als in der Ausführung, aber auch hier ist der Nachholbedarf enorm. Die Arbeitsweise der meisten Planungsbüros ist noch weitgehend analog geprägt. Das war in der Vergangenheit meist auch unproblematisch, wird sich aber in Zukunft durch die anstehenden Umbrüche in der Bauwirtschaft ändern. Die Büros müssen ihre Positionierung in der Branche überdenken, um nicht verdrängt zu werden. Insbesondere BIM wird in Zukunft einen zentralen Prozess- und Datenpool darstellen, weshalb hier entsprechende Kompetenzen aufgebaut werden müssen“, sagt dazu Fabio P. Meggle, Senior Associate bei S&B Strategy und Studienautor.

Fünf zentrale Hebel, um Wertschöpfungspotenziale zu heben

Für Investoren und Unternehmen bietet die deutsche Planungsbranche verschiedene Investitionsansätze und strategische Hebel, um weitere Potentiale zu heben, z. B. durch Digitalisierung, Professionalisierung der Organisation oder aktive Konsolidierung. 

Durch die Einführung digitaler Tools, wie Softwarelösungen für Common Data Environment (CDE), Projekträume oder Büromanagement, für den internen und/oder externen Einsatz, können deutliche Effizienzsteigerungen, wie ein aktiveres Ausschreibungsmanagement oder Controlling, und damit Profitabilitätsgewinne ermöglicht werden. 

Durch aktive Konsolidierung und Buy-and-Build, z. B. durch Zukauf von Planungsbüros mit gleicher Ausrichtung oder komplementären Gewerken bzw. Leistungen, können interne Synergien erzeugt werden, z. B. durch Wissenstransfer oder Zentralisierung von Overhead-Funktionen, bei gleichzeitiger Nutzung von Skaleneffekten, um die zunehmende Komplexität in der Baubranche besser beherrschen zu können.

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