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Branchenvereinigung fordert mindestens zehnfachen Preis für CO2-Ausstoß

Das Solar Cluster Baden-Württemberg setzt sich für eine nationale CO2-Abgabe ein. Deutschland sollte wie etwa Frankreich oder Großbritannien eine solche finanzielle Maßnahme einführen, da eine wirksame Reform des europäischen Emissionshandels nicht durchsetzbar ist. Laut der Branchenvereinigung aus dem Südwesten müssen die Kosten für den Ausstoß des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid mindestens um den Faktor zehn steigen. Das haben jüngst auch bekannte Ökonomen vorgeschlagen. Nur so könnte ein marktgerechter Preis erzielt werden, der die Umweltschäden fossiler Energien abbildet und für faire Wettbewerbsbedingungen auf dem Energiemarkt sorgt. Mit einem höheren CO2-Preis könnten zudem Fördermaßnahmen, etwa die EEG-Einspeisevergütung, überflüssig werden. 

Expertenkommission: Preis muss auf 35 bis 70 Euro pro Tonne CO2 steigen

Experten haben ein mögliches Preisniveau bereits berechnet: Eine von den Ökonomen Joseph E. Stiglitz und Nicholas Stern geleitete Kommission kam im Mai 2017 zu dem Schluss, dass zur Erreichung der Pariser Klimaziele kurzfristig (bis 2020) ein Preisniveau von 40 bis 80 US-Dollar pro Tonne CO2 und mittelfristig (bis 2030) von 50 bis 100 US-Dollar notwendig ist. Die Realität sieht noch anders aus: Der Preis in Europa bewegt sich seit seiner Einführung zwischen 3 und 8 Euro pro Tonne CO2 und hat sich in den letzten Monaten bei etwa 5 Euro eingependelt. 

Andere Länder beschreiten den Weg einer nationalen Abgabe bereits

Um wirksamen Klimaschutz zu betreiben und falsche Anreize für die fossile Energieerzeugung abzubauen, müssen die Kosten für den CO2-Ausstoß also verzehnfacht werden. „Sollte diese Verteuerung im europäischen Rahmen nicht durchsetzbar sein oder zu lange dauern, sollte Deutschland eine nationale Lösung einführen“, fordert Dr. Carsten Tschamber, der Geschäftsführer des Solar Clusters. Auf diesem Weg wäre die Bundesrepublik übrigens nicht alleine: So haben laut einem aktuellen Bericht der Weltbank bereits zahlreiche europäische Länder neben dem Emissionshandel nationale CO2-Abgaben eingeführt. Frankreich etwa verlangt 33 US-Dollar pro Tonne CO2, Großbritannien hat einen Mindestpreis von 22 US-Dollar. Auch China und der US-Bundesstaat Kalifornien haben eigene Systeme zur CO2-Bepreisung eingerichtet. 

Versteckte Kosten der fossilen Energieträger auf Energiepreis umlegen

Bei der Nutzung konventioneller Energieträger entstehen in Deutschland durch staatliche Subventionen und Umweltbelastungen gesellschaftliche Kosten, die bisher im Strompreis und den Preisen für Wärme nicht abgebildet werden. Eine von Greenpeace Energy beauftragte Studie aus dem Jahr 2016 beziffert diese versteckten Kosten für 2017 je nach Szenario auf 33 bis 38 Milliarden Euro. So werden aus dem Bundeshaushalt etwa staatliche Finanzhilfen, Steuervergünstigungen und unterschiedliche Förderungen für die Atom- und Kohleindustrie finanziert. Eine höhere CO2-Abgabe würde diese Kosten, zumindest teilweise, auf den Energiepreis umlegen.

Das Solar Cluster Baden-Württemberg e.V. vertritt etwa 40 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus allen Teilen der solaren Wertschöpfungskette.

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