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Mit Kleinwind zum Erfolg: Ein Beispiel aus der Praxis

Niels H. Petersen
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Modell für die Zukunft: Eine Photovoltaikanlage, zwei Mikrowindturbinen und eine Solarwärmeanlage auf einem Hausdach des Versorgers EVI in Hildesheim.

Innerhalb weniger Sekunden dreht Fritz Unger die Schraube von der Narbe. Er nimmt den Rotor in einem Stück ab und hält ihn vor seine Brust. In dem Rotordesign stecken fünf Jahre Entwicklungsarbeit, es ist das Know-how der jungen Gründung aus Langenhagen bei Hannover. Unger ist Geschäftsführer von Fu Systems und Erfinder der Anlage. Er ist getrieben von dem Gedanken, den deutschen Kleinstwindmarkt mit seiner Skywind-Anlage umzukrempeln. „Der Rotor ist aus Duraluminium und wiegt nur 700 Gramm“, sagt Unger und fordert: „Heben Sie ihn ruhig an.“

Das Material wird auch in der Luftfahrttechnik eingesetzt. Der mattgraue Flügel fühlt sich leicht rau an. Er ist mit einem Pulver beschichtet und drei Millimeter dünn. „Genau darum reflektiert der Rotor kaum Licht, wenn er sich in der Sonne dreht“, beschreibt Unger. Im Windjargon heißt diese permanent auftretende Reflexion „Diskoeffekt“.  

Ein weiteres sensibles Thema ist der Schattenwurf. Ein langsam wandernder Schatten ist für manchen Anwohner von Großwindanlagen ein Ärgernis. Auch das ist bei Skywind gelöst. Die Anlage dreht sich nicht bei wenig Wind, wenn kein oder nur wenig Strom erzeugt wird. Sondern sie steht still.

Erst bei einer Windstärke von rund 3,8 Metern pro Sekunde läuft sie an. Dann erreicht die Anlage mit einem Mal bereits 200 Umdrehungen pro Minute. Einen Schattenwurf, der die Nachbarn stören könnte, gibt es dann nicht mehr. „Wenn jemand hört, dass acht Windanlagen auf dem Dach befestigt sind, dann ist erst mal Alarm“, schildert Unger seine Erfahrungen.

Acht Anlagen, das klingt für eine Behörde schon nach einem Windpark. Wenn ein Beamter die Größenmaße der Skywind-Anlage nicht kennt, kann das schon passieren. Beispielsweise stehen zwei Anlagen auf dem Dachfirst des Vorzeigehauses der Energieagentur in Hildesheim. Mitten in einem Wohngebiet. Die Anwohner stört das nicht weiter.

500 Kilometer pro Stunde  

Die Mikrowindkraftanlage ist ein Zweiflügler. Die Maschinenbauer von Fu Systems fertigen den Flügel mit 1,5 Metern Länge in einem Stück. Am Ende jeder Flügelseite ist die Spitze um 90 Grad gebogen, wie bei den Flügeln eines Flugzeugs. In der Mitte des Rotors gibt es eine Bohrung für die Aufhängung. Der Rotor dreht sich deutlich schneller als bei Anlagen mit drei oder vier Flügelblättern. In der Blattspitze werden durchaus 400 bis 500 Kilometer pro Stunde erreicht.

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