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Hotel Drei Quellen Therme nutzt Solarwärme plus eXergiemaschine

Das Hotel Drei Quellen Therme in Bad Griesbach im Rottal wurde in den beinahe fünf Jahrzehnten seit seiner Eröffnung häufig umgebaut, erweitert und saniert, berichtet Gerhard Lidl, der das Hotel zusammen mit seinem Sohn Michael leitet. „Ein wichtiger Schritt war die Umgestaltung zum Hotel“, erinnert sich Lidl, der schon als junger Mann hier gearbeitet hat. 

„Früher war dies ein Appartement-Haus; die meisten Gäste reisten für mehrwöchige Kuren an. Heute ziehen die nahegelegenen Golf-Ressorts und die Wellness-Möglichkeiten mehr Kurzurlauber an.“ Familie Lidl, die das Objekt 1990 gekauft hat, investierte daher viel in die Modernisierung des Hotels und seiner Restaurants – und in eine effiziente Energieversorgung.

Das alte Erdgas BHKW muss nur noch selten anspringen.

PV-Anlagen erst seit Kurzem im Stadtteil geduldet

Bis Frühling 2025 nutzte das Hotel vorrangig ein Erdgas-BHKW zur Strom- und Wärmeerzeugung und eine Ölheizung deckte Wärmelastspitzen; eine Solarthermieanlage unterstützte die Wärmeversorgung. „Große dachmontierte PV- oder PVT-Module waren im Bad Griesbacher Stadtteil Therme früher unerwünscht; die Stadt wollte das Erscheinungsbild der Häuser beibehalten“, erklärt Lidl.

„Doch mittlerweile hat die Verwaltung keine Einwände mehr und wir durften PVT-Module installieren.“ Das kam Lidl sehr gelegen, er möchte den Einsatz fossiler Energie deutlich reduzieren.

Die eXergiemaschine ist über vier Anschlüsse mit dem Speichersystem verbunden.

Bis zu 99 Kilowatt Sonnenstrom

Seit diesem Sommer befinden sich 170 PVT-Module mit einer elektrischen Gesamtleistung von 99 kWpeak auf dem Dach. Um den Sonnenstrom zeitversetzt nutzen zu können – zum Beispiel für Beleuchtung, zum Kochen oder für die Wasch- und Spülmaschinen – ist ein Batteriesystem installiert. 

Die Wärme der Module wird auf dem Dach von einem Rohrsystem mit einem Kilometer Länge gesammelt und über fünf Solarstationen des Herstellers Varmeco an einen liegenden, 11.000 Liter fassenden Niedertemperaturspeicher übertragen, der ebenfalls von Varmeco geliefert wurde.

Solare Energie mittels PVT-Modulen plus Exergiemaschine ist die Hauptheizquelle des Hotels.

Gut nutzbare Wärme dank der eXergiemaschine

Im Sinne eines hohen Ertrags wird die Wärme aus den PVT-Modulen bei einer geringeren Vorlauftemperatur ausgekoppelt. Diese Temperatur reicht in der Regel nicht für die Warmwasserbereitung oder für Hochtemperatur-Heizkreise. Daher ist im Hotel eine eXergiemaschine (eXm) mit 40 kW Wärmeleistung als „Temperatur-Booster“ eingebaut. 

Die eXm ist eine spezielle Wasser-Wasser-Wärmepumpe, die von Varmeco und der Schweizer BMS-Energietechnik entwickelt wurde. Sie ist für Quellentemperaturen bis ca. 55 °C optimiert und kann das Temperaturniveau auf bis zu 80 °C und mehr anheben. Im Hotel wird die Niedertemperaturwärme der PVT-Module auf ca. 65 °C angehoben und damit ein System aus drei 1000-Liter-Speichern geladen. 

Zugleich kühlt die eXm wirkungsvoll und lastunabhängig den Rücklauf zu den PVT-Modulen. Das steigert die Wärmeausbeute und den Wirkungsgrad der PV-Stromerzeugung. Da die eXm separat regelbare Pumpen für den Heiz- und Kühlkreislauf hat, lassen sich die Zieltemperaturen unabhängig vom Verbrauchsverhalten und der Jahreszeit erreichen.

Amortisationszeit von nur sieben Jahren

Dank der hohen elektrischen und thermischen Leistung der PVT-Module muss das Erdgas-BHKW künftig selten laufen und der Ölkessel wird nun zum Backup. Für das Bevorzugen der Sonnenenergie sorgt ein Varmeco-Systemregler VarCon380 (mit Touchdisplay und der Option zur Fernsteuerung), der alle Wärmequellen managt.

Hotel-Chef Lidl erwartet, dass sich die Investition in die neue Energieanlage in etwa sieben Jahren amortisiert haben wird. „Bisher haben wir für Strom und Erdgas jeweils 7.000 Euro pro Monat ausgegeben. Dank unserer neuen Solaranlage können wir diese Kosten wahrscheinlich auf unter die Hälfte senken.“

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