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Praxisreport: Was tun, wenn das Wasser plötzlich hart wird

Die Ortsteile Kaltenwestheim und Kaltensundheim im Landkreis Schmalkhalden-Meiningen in Thüringen werden seit Mai 2020 durch die Karstquelle Breitenborn mit Trinkwasser versorgt. Mit der Neustrukturierung der Trinkwasserversorgung ging eine gravierende Änderung einher, denn aufgrund des Dolomitgesteins in der Quellregion gelangen mehr Kalzium- und Magnesumionen ins Wasser. Damit ist es deutlich härter als zuvor: Der Gehalt von Kalziumkarbonat im örtlichen Trinkwasser stieg von 1,24 mmol pro Liter auf 3,14 mmol pro Liter, was einer Änderung von 7°dH auf etwa 18 °dH entspricht. Da viele der betroffenen Bewohner dennoch nicht auf die Vorteile von weichem Trinkwasser verzichten wollen, entschieden sie sich für einen Wasserenthärter.

Nachfrage nach weichem Wasser

Ausgeführt wurde der Einbau von bisher zehn Resideo Wasserenthärtern vom ortsansässigen SHK-Fachbetrieb Oecotherm. Der verantwortliche Installateur Sebastian Heß bemerkte eine stark gestiegene Nachfrage nach der Trinkwasserumstellung in Privathaushalten: „Viele Kunden kamen von selbst auf mich zu mit dem Wunsch, sich eine Wasseraufbereitungsanlage einbauen zu lassen. Und wir bekommen ständig neue Anfragen“, so Sebastian Heß. Obgleich hartes Trinkwasser nicht gesundheitsschädlich ist, bringt es in seiner weichen Form viele Vorteile für den Endverbraucher mit sich: Hartes Wasser bildet insbesondere beim Erwärmen durch das enthaltene Kalziumkarbonat feste Kalkablagerungen in den Rohrleitungen sowie auf Armaturen und Haushaltsgeräten. Durch entkalktes Wasser können diese hingegen nachhaltig vor Ablagerungen geschützt und so ihre Lebensdauer verlängert werden. Außerdem minimiert weiches Wasser den Energieeinsatz, reduziert den Waschpulververbrauch und schützt damit langfristig sowohl den Geldbeutel als auch die Umwelt.

Mit dem DVGW-zertifizierten Wasserenthärter Braukmann Kaltecsoft von Resideo fand man eine hochwertige und leicht zu installierende Lösung.

1) Hauswasseranschluss mit Wasserzähler

2) Druckminderer in Kombination mit rückspülbarem Filter

3) Verschneideeinrichtung zur Einstellung der Mischwasserhärte

4) Anschluss an Stromnetz

5) Enthärtungseinheit

6) Notwendiger Kanalanschluss zur Aufnahme des Spülwassers und Sicherheitsüberlauf

Ionentauscher

Der Wasserenthärter Kaltecsoft basiert auf der bewährten Ionenaustauschtechnologie: Fließt unbehandeltes, hartes Wasser durch das Gerät, werden die härtebildenden Kalziumionen im Harzbett zurückgehalten und dafür zwei Natriumionen freigesetzt – das Wasser wird enthärtet beziehungsweise entkalkt. Dabei verbraucht sich die Kapazität des Enthärters bedarfsgerecht, abhängig vom tatsächlichen Wasserverbrauch. Im Rahmen der Regeneration wird die Enthärterkapazität nach dem Prinzip der Proportionalbesalzung wieder aufgefüllt: Es wird nur genau so viel Salz verwendet, wie auch verbraucht wurde. Diese intelligente mengengesteuerte Regeneration garantiert einen minimalen Verbrauch an Trinkwasser und Salz.

Installation und Inbetriebnahme

Dieser Wasserenthärter lässt sich unkompliziert einbauen: Wichtig ist, dass der Einbauort frostsicher sowie vor starker Hitze geschützt ist. Ebenso muss sich in unmittelbarer Nähe zum Wasserenthärter ein Kanalanschluss, ein separater Stromnetzanschluss sowie ein Bodenablauf befinden. Nachdem die Rohrleitung gespült wurde, wird das Gerät direkt nach dem Feinfilter des Hausanschlusses installiert. Dabei gilt es, die Durchflussrichtung zu beachten sowie spannungs- und biegemomentfrei zu arbeiten. Mit Blick auf den freien Auslauf können dann die Anschlüsse am Enthärtungsgerät hergestellt und der Abwasserschlauch am Ablaufanschluss angeschlossen werden. Danach kann das Gerät durch den Installateur unter Programmierung der Uhrzeit, der Rohwasserhärte und der Regenerationszeit in Betrieb genommen werden.

Wissenswertes zur Wasserhärte

Beim Betrieb eines Enthärtungsgeräts darf der Grenzwert für die Natriumkonzentration gemäß der Trinkwasserverordnung von 200 Milligramm pro Liter (mg/l) nicht überschritten werden.

Um die Wasserhärte um 1 °dH zu senken muss dem Wasser ca. 8 mg/l Natrium hinzugefügt werden.

Zusätzlich muss der Grundnatriumgehalt des Rohwassers berücksichtigt werden. Aus diesen Werten ergibt sich die maximal mögliche Enthärtung.

Einteilung der Wasserhärten

  • weich: weniger als 8,4 °dH
  • mittel: 8,4 bis 14 °dH
  • hart: mehr als 14 °dH

Einbauhinweise

  • Einbauhinweise
  • Alle Arbeiten an der Trinkwasserinstallation dürfen nur durch autorisiertes Fachpersonal wie zum Beispiel dem Anlagenmechaniker SHK, ausgeführt werden.
  • Der Einbauort muss frostsicher und vor starker Hitze geschützt sein, direkte Sonneneinstrahlung ist zu vermeiden.
  • Das Enthärtungsgerät muss auf einer ebenen Fläche stehen.
  • Beträgt der Eingangsdruck mehr als 5 bar muss gemäß DIN 1988 ein Druckminderer vor dem Enthärtungsgerät eingebaut werden.
  • Es sollte geprüft werden, ob der Anlage ein Dosiergerät zur Verminderung von Korrosion nachgeschaltet werden muss
  • Maximal 1 m vor dem Enthärtungsgerät muss in Fließrichtung ein Filter zum Schutz der Anlage eingebaut sein.
  • In unmittelbarer Nähe des Geräts ist ein Kanalanschluss mindestens in DN 50 nötig.
  • Die Enthärtungsgerät muss an einen separaten Stromnetzanschluss angeschlossen werden.

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen in SBZ Monteur 02/2021.

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