Wie funktioniert eigentlich eine Absicherung für das Trinkwasser?
Ihnen dürfte klar sein, dass die Gesundheit von Millionen Menschen davon abhängt, dass Sie weise Entscheidungen treffen.
Einerseits sollten Sie natürlich pingelig sein, damit nicht einmal eine Ein-Liter-Flasche Leitungswasser auf ex zu einer Beeinträchtigung der Gesundheit führt. Andererseits sollten Sie auch nicht über das Ziel hinausschießen, denn das würde unsinnig teuer und Ihrem guten Ruf am Ende schaden.
Einteilung der Gefährdung
Seien Sie klug und kontrollieren Sie erst einmal die Risiken, denen „Ihre“ Bevölkerung ausgesetzt ist.
Wie wäre es daher, den Vorschlägen bereits existierender Normen zu folgen? Da haben bereits erfahrene Leute etwas zusammengetragen und strukturiert, was zumindest lesenswert ist. Und die in der DIN EN 1717 erfolgte Einteilung in Gefährdungsklassen hilft Ihnen bei der Entscheidung, mit welchen Mitteln Sie den Verbraucher schützen können.
Blick auf die Gefährdungsklassen
Die DIN 1717 teilt in fünf Kategorien ein. Die gefährdungsfreie Kategorie ist 1 und die höchste Beeinträchtigung liegt folglich bei 5. Das passt also zu Ihrer Absicht, nicht über das Ziel hinausschießen zu wollen und trotzdem für eine gesunde Ordnung zu sorgen. Schauen wir uns diese Steilvorlage der 1717 an.
Für Sie das Zeichen, dass nichts passieren muss, zumindest braucht keine zusätzliche Absicherung für diese Kategorie von Ihnen vorgeschlagen zu werden. Dieses Wasser dürfte theoretisch hin- und herbewegt werden und würde niemanden gefährden.
Kategorie 1: Wasser für den menschlichen Gebrauch, das direkt aus einer Trinkwasserinstallation entnommen wird.
Das Wasser im Trinkwassererwärmer fällt darunter, weil es bestimmungsgemäß erwärmt wird. Der feste Anschluss der Kaffeemaschine oder eine planmäßige Wasseraufbereitung zählen ebenfalls zu diesen eher harmlosen Erscheinungen von Wasser im Haushalt. Man merkt, dass es leicht unbehaglich würde, wenn man statt mit Kategorie-1-Trinkwasser plötzlich mit kaffeefarbenem Wasser duschen würde, aber der Duschende wäre nicht ernsthaft gefährdet.
Kategorie 2: Flüssigkeit, die keine Gefährdung der menschlichen Gesundheit darstellt. Dabei kann es sich um Wasser aus einer Trinkwasserinstallation handeln, das in Geschmack, Geruch, Farbe oder Temperatur Veränderungen aufweist.
Zu dieser Kategorie 2 zählt übrigens auch der trinkbare Inhalt von Wasserspendern. Man möchte nicht, dass solches Wasser sich in den Rest des Trinkwassersystems drückt, aber wenn es passieren würde, käme niemand ernsthaft zu Schaden.
Kategorie 3: Flüssigkeit, die eine Gesundheitsgefährdung durch die Anwesenheit eines oder mehrerer giftiger oder besonders giftiger Stoffe darstellt
Das Heizungswasser, das jahrelang durch das Heizsystem gewälzt wurde, aber ansonsten keine Zusätze enthält, zählt zu der Kategorie 3. Natürlich würde die Bevölkerung solches Wasser nicht trinken. Aber es gilt eben den Schutz vor Rückdrücken aufzubauen in Abhängigkeit von der Gefährdung. Und diese Gefährdungsklasse ist gewissermaßen ernst zu nehmen, aber noch überschaubar.

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