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Wie entsteht eigentlich eine Bedarfskennlinie für Warmwasser?

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Das Zusammenspiel von Leitungsangebot des Kessels und Vorrat an Warmwasser ist zur Deckung des Warmwasserbedarfs entscheidend und wird in der DIN EN 12831-3 vielfältig beschrieben

Der Umgang mit Normen ist ganz sicher nicht leichter geworden in den letzten ­Jahren. Es scheint, dass die Normenausschüsse sich immer weiter weg entwickeln von denen, die damit umgehen sollen, nämlich von uns. Dahinter steckt wohl kein böser Wille, aber dennoch ein schwieriger Trend.

Die DIN EN 12831-3 scheint zumindest von der Kernaussage gelungen. Eigentlich steht da auf 60 Seiten zusammengefasst nämlich: „Sage mir genau, was du willst, und du kriegst, was du brauchst.“ Dabei verlässt sich diese Norm aber nicht auf die Werbeaussage eines Herstellers von Trinkwassererwärmern oder denen eines Kesselherstellers, sondern auf harte, nachvollziehbare Fakten, die dann grafisch dargestellt werden.

Grundsätzlicher Ansatz

Der Bedarf warmen Trinkwassers wird grafisch ermittelt als eine sogenannte Bedarfskennlinie. Trägt man nun in dieses Diagramm ein, welche Warmwassermenge und welches Leistungsangebot zur Nacherwärmung zur Verfügung steht, ist ein Vergleich möglich.  Dann gilt logischerweise als weiser Schluss dieses Vergleichs: Falls der Bedarf geringer ausfällt als das Angebot, ist die Anlage tauglich.

Bild 1: Die Warmwasserpäckchen werden geschnürt (Bild oben) und in einer Bedarfskennlinie (Bild unten) eingetragen

Grundregeln zum besseren Verständnis

Um den Ansatz dieser Norm zu verstehen, sollten zwei Dinge bereits bekannt sein. Wir bringen diese nochmals kurz auf den Punkt.

Leistung oder Energie?

Der Unterschied zwischen Leistung und Energie sollte bekannt sein. An einem Beispiel kann man sich kurz ins Gedächtnis rufen:

Ein Heizkessel mit 10 Kilowatt [kW] Leistung läuft 1 Stunde ausschließlich zur Warmwasserbereitung. Die Energiemenge, die dieser Kessel zur Verfügung stellt, beträgt dann 10 kW × 1 h = 10 kWh.

Oder:

Ein Heizkörper mit 1 kW Leistung wird 5 Stunden in Betrieb gehalten. Die Energiemenge, die in diesem Zeitraum zur Verfügung gestellt wird, beträgt 1 kW × 5 h = 5 kWh.

Großer Speicher oder hohe Leistung

Zur ausreichenden Warmwasserbereitung verfolgt man grundsätzlich zwei Ansätze.

  • Entweder man bereitet das warme Wasser bereits vor und speichert es.

In einem Einfamilienhaus kann da ein 150-Liter-Speicher im Keller stehen und durchgeladen auf die Duschvorgänge der vier Personen am Morgen warten. Mit dem ausreichenden Vorrat an bereits erwärmtem Wasser kommt die Anlage dann hoffentlich nicht ins Trudeln.

Der Heizkessel mit 20 kW Leistung kann während der Duschvorgänge am Morgen und danach immer mal wieder die Erwärmung des Speichers vorantreiben bis zum nächsten Tag.

  • Oder man stellt für die vier Personen einen winzigen Vorrat von 3 Litern bereit.

Das entnommene Wasser ist dann sofort und daher komfortabel heiß, kann aber nicht als echter Puffer funktionieren, weil es bereits nach weniger als 20 Sekunden Duschen verbraucht ist.

Um fortlaufend die angeforderte Erwärmung des Trinkwassers sicherzustellen, ist dann eine hohe Kesselleistung notwendig. Zeitgleich mit der Verwendung des Wassers muss es auch erwärmt werden.

Beide Philosophien haben so ihre eigenen Vorteile, aber auch Tücken. Einen großen Vorrat an Warmwasser anzulegen, bedeutet auch, hohe Bedarfsansprüche erfüllen zu können. Aber die Hygiene kann arg leiden, wenn dann mal nicht entsprechend hohe Mengen an Warmwasser gezapft werden.

Mit großer Kesselleistung kann man kleine, hygienische Trinkwassererwärmer realisieren, aber die Wirtschaftlichkeit bleibt dabei eventuell auf der Strecke.

Grundsätzlich sind das aber die Stellschrauben für eine funktionierende Warmwasserbereitung.

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