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Photovoltaikausbau: Solarbranche lehnt Kürzungen ab und präsentiert Lösungen

Ein Thema der Leitveranstaltung der Solarbranche im Südwesten am 27. November 2025 sind die Pläne der Bundesregierung, den Solarausbau zu reduzieren und die Einspeisevergütung zu streichen. Dies lehnt die Solarbranche entschieden ab und bringt Alternativen ins Spiel.

Auf dem Solarbranchentag werden Umweltministerin Thekla Walker zur Eröffnung sprechen sowie am Nachmittag Cem Özdemir, grüner Spitzenkandidat für das Amt des Ministerpräsidenten, und Raimund Haser, Umwelt- und Energiepolitischer Sprecher der CDU. Die Veranstaltung richtet sich an Unternehmen, Verbände, Politik und Fachöffentlichkeit. Erwartet werden rund 200 Teilnehmende. Tickets und nähere Informationen zum Programm finden Sie hier.

112 Gigawatt, so groß war die gesamte installierte Photovoltaikleistung in Deutschland Ende September 2025. Da das im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) derzeit festgeschriebene Ausbauziel im Jahr 2030 bei 215 Gigawatt liegt, ist also erst gut die Hälfte geschafft. In den nächsten fünf Jahren muss noch einmal fast so viel installierte Leistung hinzukommen wie in den vergangenen 25 Jahren – 103 Gigawatt, rund 20 Gigawatt pro Jahr.

Plan des Bundes: Kleinanlagen ohne Einspeisevergütung

Der Solarbranchentag richtet an diesem entscheidenden Punkt der Energiewende den Blick auf die erforderlichen Weichenstellungen, die die Politik für die Zukunft vornehmen muss. 

Bundesministerin Katherina Reiche beispielsweise hat angekündigt, den Ausbau der Photovoltaik zurückzufahren. Unter anderem soll die Einspeisevergütung für neue Kleinanagen gestrichen werden. Für Baden-Württemberg wäre das fatal. Der Südwesten ist auf günstigen Solarstrom angewiesen, auch Photovoltaikanlagen auf dem Hausdach sind hier eine wichtige Säule.

„Die innerhalb der Bundesregierung nicht abgestimmten Signale, die Katherina Reiche an die Branche und die Bürgerschaft sendet, sind fatal“, sagt Energieministerin Thekla Walker. „Allein die Drohung einer Abschaffung der Einspeisevergütung führt bereits dazu, dass potenzielle Käuferinnen und Käufer abwarten. In den Auftragsbüchern des Handwerks und den Ausbauzahlen macht sich die Verunsicherung bereits bemerkbar."

Weiterhin betont Energieministerin Thekla Walker: „Volkswirtschaftlich sinnvoller wäre dagegen mehr Engagement des Bundes beim Rollout von Smart Metern. Mehr digitale Stromzähler werden zu einem Boom flexibler Stromtarife führen. Das ist zur Entlastung der Netze von Stromspitzen der für die Menschen deutlich attraktivere Weg. Statt den Solarboom abzuwürgen, machen Smart Meter zusätzliche Batteriespeicher attraktiver ebenso wie ein Verbrauchsverhalten, das den Strom dann abnimmt, wenn er besonders günstig ist.“

Wie ein künftiger Fördermechanismus aussehen könnte

Auch Solar-Cluster-Geschäftsführer Andreas Schlumberger sieht das Vorhaben des Bundeswirtschaftsministeriums kritisch. Zwar sei die Einspeisevergütung nur bis Ende 2026 europarechtlich abgesichert. Danach brauche es aber eine wirksame Alternative

„Anlageneigentümerinnen und Anlageneigentümer sind auf einen Mechanismus angewiesen, ähnlich wirksam wie die Vergütung, der zur Kostendeckung beiträgt und eine Rendite ermöglicht – wie dies bei Investitionen in andere Energietechnologien auch der Fall ist. Sonst dürfte der Ausbau in diesem wichtigen Segment einbrechen.“

Der Plan von Ministerin Reiche, die Einspeisevergütung ersatzlos abzuschaffen, sei daher kontraproduktiv. Stattdessen sollte das bisherige Fördersystem einerseits weiterentwickelt, andererseits in Einklang mit den EU-Vorgaben gebracht werden.

Eine Alternative sei etwa der im vergangenen Jahr bereits vom Bundeswirtschaftsministerium unter Robert Habeck in dem Papier „Strommarktdesign der Zukunft“ vorgelegte Vorschlag, die aktuelle Förderung grundsätzlich weiter zu behalten, jedoch kombiniert mit Rückzahlungsinstrumenten für Übergewinne. Übergewinne sind Einnahmen, die über den Förderbedarf hinausgehen. Das würde auch die Akteursvielfalt erhalten und mittelständische Projektierer und Bürgerenergieprojekte nicht gefährden.

Der Wegfall der Einspeisevergütung sei für Kleinanlagenbetreiber allenfalls verkraftbar, wenn endlich ein ordentliches Angebot zur Direktvermarktung für kleine Anlagen erfolge sowie die technische Voraussetzung dafür, der Smart-Meter-Rollout. Beides ist in Deutschland noch nicht der Fall. Zusätzlich nützliche Maßnahmen seien das bidirektionale Laden von Elektroautos und der unbürokratische Verkauf des Solarstroms an die Nachbarn oder die nahe Umgebung.

Özdemir und Haser präsentieren ihre Vorstellungen zur Energiepolitik im Land

Auch die Frage, wie die Energiepolitik in Baden-Württemberg nach der Landtagswahl 2026 aussehen sollte, steht auf dem Programm des Solarbranchentages. Auf dem Podium sprechen Cem Özdemir, Kandidat von Bündnis 90/Die Grünen für das Amt des Ministerpräsidenten, und Raimund Haser, Umwelt- und Energiepolitischer Sprecher der CDU sowie stellvertretender Fraktionsvorsitzende der CDU im Landtag. 

Özdemir wird zeigen, wie er sich die Zukunft der erneuerbaren Energiepolitik in Baden-Württemberg als möglicher künftiger Ministerpräsident vorstellt. Haser vertritt den CDU-Kandidaten zur Wahl des Ministerpräsidenten, Manuel Hagel, und wird in seinem Vortrag „Den Weg zu Ende gehen – effektive Energiepolitik für Baden-Württemberg“ den energiepolitischen Weg der CDU aufzeichnen, den sie nach einer erfolgreichen Landtagswahl einschlagen würde.

Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft zeigen in ihren Fachbeiträgen darüber hinaus, wie die Grundlagenforschung in Deutschland unter den finanziell erschwerten Bedingungen erfolgreich sein kann, welche technologischen Innovationen und erfolgreichen Beispiele es im Südwesten gibt und wie künftig Finanzierung sowie Rentabilität von Solarprojekten gesichert werden können.

Zentraler Erfahrungs- und Meinungsaustausch

Seit 2013 gilt der Solarbranchentag Baden-Württemberg als zentrales Netzwerktreffen der Solarbranche im Südwesten. Er dient dem Erfahrungs- und Meinungsaustausch mit der Politik, der Vernetzung der Akteure untereinander und nicht zuletzt der Information zu aktuellen Entwicklungen in der Branche. Dieser Diskurs sowie intensive Netzwerkmöglichkeiten machen die Veranstaltung zu einem Muss für alle, die die Energiewende aktiv mitgestalten wollen.

12. Solarbranchentag Baden-Württemberg

Datum: Donnerstag, 27. November 2025
Uhrzeit: 9:00 bis 17:00 Uhr
Ort: Hospitalhof Stuttgart, Büchsenstraße 33, Stuttgart
Veranstalter: Solar Cluster Baden-Württemberg, Umweltministerium Baden-Württemberg
Zielgruppen: Vertreter:innen von Unternehmen, Stadtwerken, Kommunen, Verbänden und der Politik/Verwaltung
Programm (vorläufig):

09:00 Uhr Eröffnung
09:55 Uhr 1. Themenblock: Technologie (Entwicklungen, Forschung, Praxis)
12:45 Uhr 2. Themenblock: Markt (Finanzierung, Preise, Ausbau)
14:45 Uhr 3. Themenblock: Politik (Gesetze, Landtagswahl, politische Entwicklung)
15:30 Uhr 4. Diskussion im Plenum
16:15 Uhr Umtrunk und Networking

Kosten: Teilnahmegebühr 220 Euro (zzgl. 19 Prozent USt.)
Anfragen: michaela.hacker@solarcluster-bw.de
Programm/Anmeldung: www.solarcluster-bw.de

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