Wie ein Leichtbau-Modul die Solaranlage auf dem Fabrikdach ermöglicht

Nicht jedes Industriedach eignet sich für Solarzellen. Gewichtsbeschränkungen, Abschattungen und komplexe Grundrisse lassen Unternehmen oft keine andere Wahl, als sich weiterhin auf teuren Netzstrom zu verlassen. In seiner Produktionsstätte in Differdange, Luxemburg, stand das Unternehmen Corex genau vor diesem Dilemma: ein Dach, das nicht mehr als fünf Kilogramm zusätzlicher Dachlast pro Quadratmeter zulässt. Doch mit dem Leichtbaumodul Nebular von Aiko verwandelte das Unternehmen ein technisches Hindernis in einen Meilenstein der Nachhaltigkeit.
Corex, ein Unternehmen der internationalen VPK-Gruppe, stellt Hülsen, Rohre und Kantenschutzwinkel für Kunden in ganz Europa her. Die energieintensiven Produktionslinien laufen den ganzen Tag, so dass Strom sowohl ein kritischer Kostenfaktor als auch eine Möglichkeit zur Dekarbonisierung ist. Gemeinsam mit dem Installationspartner Enerdeal machte sich das Unternehmen daran, seine begrenzt tragfähige Dachfläche in eine Anlage für saubere Energie zu verwandeln.
Leichte Module mit leichtem Montagesystem
Die Lösung kam in Form von Aikos N-Type ABC Nebular-Modulen, die nur 4,3 kg/m² wiegen. In Kombination mit einem ultraleichten Montagesystem von weniger als 0,7 kg/m² konnten die Installateure die Sicherheitsgrenzen des Daches einhalten und dennoch eine Systemgröße von 608 kWp erreichen – ein Wert, den kein herkömmliches Modul hätte erreichen können.
„Die Gewichtsbeschränkung war ein echtes Hindernis. Mit den leichten Modulen von Aiko konnten wir das Dach ohne kostspielige Verstärkung belegen. Das zeigt, dass Solarenergie möglich ist, selbst wenn die Bedingungen unmöglich erscheinen", sagt Filip Verboven, COO bei Enerdeal by EDP.
Die Leistung wurde nicht beeinträchtigt. Dank des höheren Wirkungsgrads von ABC erreichte die Anlage 15 Prozent mehr Kapazität im Vergleich zu geklebten PV-Modulen. Auch die Wärmeableitung erwies sich als besser: Bei der gerahmten Montage blieb ein Lüftungsspalt zwischen Dach und Modul, was die Temperaturleistung verbesserte (-0,26 % gegenüber -0,38 %). Und durch die Verwendung einer geschraubten statt einer geklebten Unterkonstruktion stellte Enerdeal die strukturelle Integrität sicher und vermied das Risiko von Mikrorissen, das häufig mit klebstoffbasierten Systemen verbunden ist.
Mehr CO2-Einsparung, mehr Eigenverbrauch
Mit der Entscheidung für Aiko erzielte Corex einen messbaren Gewinn an Nachhaltigkeit und Produktionseffizienz. Im Vergleich zu geklebten PV-Modulen liefert die Anlage:
• +15 % höhere CO₂-Reduktion (61.114 t vs. 52.900 t)
• +18 % höhere Eigenproduktionsquote (85 % des Jahresbedarfs gedeckt)
• +26 % höhere Lebensdauerproduktion (13,6 GWh vs. 10,7 GWh)
Was das Projekt auszeichnet, sind nicht nur die Zahlen, sondern auch die Botschaft, die es aussendet: dass selbst Dächer mit strengen technischen Grenzen ihren Beitrag zur Energiewende leisten können. Mit fortschrittlicher Technologie und starken lokalen Partnerschaften können Hindernisse in Chancen verwandelt werden. Für Corex zeigt dieses Projekt, dass jeder Quadratmeter Industriefläche Potenzial für die Dekarbonisierung birgt – und dass solche Schritte, multipliziert in ganz Europa, die Vision einer kohlenstofffreien Gesellschaft in greifbare Nähe rücken lassen.
