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DIN 4109: Schallschutz bei elektrisch betriebenen Rollläden

Olaf Vögele
Gerade im Wohnungsbaubereich müssen die Fachbetriebe bei elektrisch betriebenen Rollläden und Sonnenschutzanlagen ihr Augenmerk auch auf den Schallschutz bei der Installation ihrer Produkte legen.

Erst Im Juli 2016 erschien die aktualisierte Fassung der Normreihe DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“. Festgelegt werden dort die Anforderungen an die Schalldämmung von Bauteilen schutzbedürftiger Räume und an die zulässigen Schallpegel in schutzbedürftigen Räumen. Die Norm richtet sich insbesondere an Architekten, Fachplaner, ausführende Firmen, Hersteller von Bauprodukten sowie an Eigentümer und Nutzer von Wohngebäuden und Nichtwohngebäuden.

Die Anforderungen der Normen gelten – und hier wird es interessant – zum Schutz gegen Geräusche aus fremden Räumen, wie zum Beispiel aus Nachbarwohnungen, die bei deren bestimmungsgemäßer Nutzung bzw. durch Anlagen der technischen Gebäudeausrüstung entstehen. Sie bilden damit die Basis für erforderliche Baukonstruktionen bei Neubauten und bauliche Änderungen an bestehenden Gebäuden. Handwerker sollten also genau prüfen, wer die Fachplanung leisten muss.

Was sind schutzbedürftige Räume?

Das Feld der Definition ist dabei weit gefasst, denn ein schutzbedürftiger Raum im Sinne dieser Norm ist ein gegen Geräusche zu schützender Aufenthaltsraum. Dazu gehören Wohnräume, einschließlich Wohndielen und Wohnküchen. Schlafräume, einschließlich Übernachtungsräumen in Beherbergungsstätten, Bettenräume in Krankenhäusern und Sanatorien, Unterrichtsräume in Schulen, Hochschulen und ähnlichen Einrichtungen, Büroräume, Praxisräume, Sitzungsräume und ähnliche Arbeitsräume.

Die Ansprüche auf die maximal zulässigen A-bewerteten Schalldruckpegel, die z. B. durch fest eingebaute, motorbetriebene außenliegende Sonnenschutzanlagen und Rollläden entstehen, gelten nur in fremden schutzbedürftigen Räumen. Für selbstbewohnte Einfamilienhäuser oder die eigene Wohnung können diese Werte nicht genutzt werden.

Die DIN 4109-1 macht klare Vorgaben für schutzbedürftige Räume, zu denen Wohn- und Schlafräume sowie Unterrichts- und Arbeitsräume gehören.

Schutz vor Geräuschübertragung gewerkeübergreifend koordinieren

Im Abschnitt 5 der DIN 4109-36 wird eine wichtige Kernaussage zum baulichen Schallschutz getroffen: Der in schutzbedürftigen Räumen auftretende Schalldruckpegel lässt sich häufig nicht vorhersagen, weil die meist vorliegende Körperschallanregung der Bauteile zurzeit rechnerisch schwer erfassbar ist. Die Planung im Hinblick auf den Schutz vor Geräuschübertragung setzt einschlägige Erfahrung voraus. Zur Planung des Gebäudes, der gebäudetechnischen Anlagen, der Betriebe und der besonderen Schallschutzmaßnahmen sollte deshalb ein Sachkundiger hinzugezogen werden, wenn den Planungsbeteiligten die nötige Erfahrung fehlt.

Zusätzlich wird eine wirksame Koordination aller Beteiligten gefordert. Hier gilt es also bei Unklarheiten frühzeitig Kontakt zum Architekten, Nachbargewerken und Hersteller aufzunehmen, um gemeinsam eine fachlich einwandfreie Lösung zu finden.

Rolladen-Motordrehzahl beeinflusst Geräuschemission

Einen praxisorientierten Lösungsansatz verfolgt zum Beispiel das Unternehmen Somfy mit dem Einsatz des Rolladen-Gleichstrommotors RS 100 io. Bei diesem Produkt ist es möglich, die die Motordrehzahl und damit die Lauf-Geschwindigkeit anzupassen und bei Bedarf zu verringern, wodurch sich dann auch die Geräuschemission reduziert. Bedenken wegen einer daraus resultierenden langsameren Öffnungs- oder Schließgeschwindigkeit des Rollladens muss der R+S-Fachmann nicht haben, da es dazu keine Vorschriften gibt. Er sollte den Kunde im Beratungsgespräch dennoch auf diesen Sachverhalt hinweisen.

Weitere sinnvolle Schutzmaßnahmen sind akustische Entkopplungen. Beim Rolladen entkoppeln wird die Schallweiterleitung wirksam verhindert. Die Investitionen für einen solchen Schallschutz am Rolladenkasten liegen hier teilweise im Cent-Bereich.

Lesen Sie hier die Anforderungen zum Schallschutz an Innentüren nach DIN 4109

Mit der Entwicklung des RS 100 io haben Fachhändler die Möglichkeit, die Antriebsdrehzahl der Motoren anzupassen und damit die Geräuschemission zu reduzieren.
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