Hörmann-Brandschutztüren für die Calwer Passage in Stuttgart

Die Stuttgarter City liegt tief in einem Talkessel, der sich nur auf der Nordostseite zum Neckar hin öffnet. Sommers kann es hier schon mal heißer werden, als man es der Schwabenmetropole gemeinhin zutraut. Und im zumeist windstillen Winter hängt zäh eine Glocke aus Smog über der Stadt. Die Weinberge an den Hängen des rund 240 Meter tief gelegenen Kessels haben deshalb nicht nur eine malerische Qualität. Es sind überlebenswichtige Kaltluftschneisen, die in kritischen Wetterlagen auch in der Innenstadt noch das Atmen ermöglichen. Im großen städtebaulichen Maßstab sind sie deshalb eine Tabu-Zone. Mit der neuen Calwer Passage in der City wurde dem Stadtklima nun jedoch auch im kleineren architektonischen Maßstab etwas Gutes getan.

Innerstädtischer Neustart
Als im Herbst 1944 auf die britischen Brandbomben der große Feuersturm folgte, da blieben einige Häuser entlang der Calwer Straße verschont. Sie überlebten sogar den autogerechten Umbau der City in den 1950ern. Hans Kammerer, der regionale architektonische Übervater der 1970er- und 1980er-Jahre, nahm sich der Häuserzeile an und bemühte etwas großspurig die Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand als Referenz. Das war zwar reichlich übertrieben – aber immerhin ein innerstädtischer Neustart. Eine wuchtige, mehr als 130 Meter lange Bürozeile schirmte fortan die denkmalgeschützten Gebäude zur tosenden Stadtautobahn Theodor-Heuss-Straße ab, hielt gehörig Abstand zur historischen Bebauung und bildete dazwischen eine überdachte Einkaufsgasse: Die Calwer Passage war entstanden.

Als ingenhoven associates und Tennigkeit+Fehrle Architekten mehr als vier Jahrzehnte später das Areal überarbeiteten, hatten sich die Ziele entscheidend geändert. Die eigentliche Passage blieb zwar unangetastet. Doch der mächtige Riegel wurde weitestgehend abgetragen und siebengeschossig mit Büros und Wohnungen neu überbaut. Nicht nur im Sommer wirken die komplett begrünten Fassaden und das veritable Wäldchen auf dem Dach wie eine Miniatur-Lunge im von Abgasen geplagten Kessel.
Transparente Innenarchitektur
Aufwärts rankende und nach unten hängende Pflanzen aller Art verdecken schon jetzt die eigentliche Architektur zu weiten Teilen. Und damit auch die fast vollständig verglasten Geschosse des Bürogebäudes. So kann es durchaus zu reduziertem Lichteinfall kommen. Umso wichtiger ist es also, dass das einfallende Tageslicht maximal genutzt wird. Um es möglichst weit ins Gebäude vordringen zu lassen, entschieden sich die Architekten für voll verglaste Hörmann-Rohrrahmenobjekttüren aus Aluminium. Das sorgt für eine offene und transparente Innenarchitektur.
Zudem bieten die Rohrrahmenobjekttüren durch die großen Glasflächen bestmögliche Orientierung, besonders für Personen, die nicht täglich das Gebäude besuchen. Teilweise sind die Türelemente zweiflüglig ausgeführt. Der Gangflügel ist mit einem Drücker versehen und ermöglicht den Durchgang. Der Standflügel wird nur im Bedarfsfall geöffnet und schafft dann maximale Durchgangsbreite.
Rein funktional sorgen die Türen mit unterschiedlichen Feuerwiderstandsklassen von feuerhemmend T30 bis feuerbeständig T90 für den Brandschutz in den einzelnen Gebäudeabschnitten. Dort, wo kein Licht hingelangt und Sichtbeziehungen auch nicht mehr wichtig sind, wurden Brandschutztüren aus Stahl von Hörmann verbaut: im Keller.

Aufwändige Fassade
Kernelement des Konzepts ist die Fassadenkonstruktion – entwickelt durch das Büro Werner Sobek. Die komplette Fassade erfordert schließlich einen hohen gärtnerischen Aufwand. Sie enthält das Bewässerungssystem, die Nährstoffversorgung und ist begehbar. Per Fernabfrage kann jederzeit kontrolliert werden, ob es den Pflanzen, die an Seilen und Netzen über die Geschosse wuchern, auch gut geht. Allesamt passen sie zur örtlichen Klimazone und sind überdies besonders stressresistent. Und weil bei der Auswahl der Pflanzen auf eine sowohl immergrüne als auch im Laufe der Jahreszeiten wechselnde Vegetation geachtet wurde, wirkt die neue Calwer Passage nicht einfach nur wie ein homogener grüner Klotz im Stadtbild.
Jahrzehntelang hatte zuvor das mit Kupfer verkleidete Kammerer-Bauwerk wie ein Manifest der 1980er-Moderne den städtebaulich entscheidenden Rotebühlplatz geprägt. Die neue Calwer Passage ist zwar keineswegs unauffälliger. Sie wirkt jedoch wie ein architektonischer, städtebaulicher Neuanfang im Sinne einer klimafreundlicheren und nachhaltigen Architektur.