Schimmelalarm bei Dauerregen: Wenn Fenster zur Gefahr werden

Der Dauerregen der vergangenen Wochen hat nicht nur Gärten geflutet, sondern auch viele Wohnungen feucht durchlüftet - im wahrsten Sinne des Wortes. Besonders gefährdet: Fenster mit veralteter Isolierung oder beschädigten Dichtungen. Denn wenn Kondenswasser dauerhaft am Rahmen steht, wird daraus schnell ein Nährboden für Schimmel. Kevin Schöneck, Geschäftsführer vom Online-Fenstershop Fensterfabrik24.com, weiß, worauf es nun ankommt.
Kondenswasser ist Warnsignal, kein Schönheitsfehler
Sobald sich an den Fensterinnenseiten regelmäßig Feuchtigkeit sammelt, drohen mittelfristig Schäden an Rahmen, Laibung und Putz. „Ein bisschen Feuchtigkeit am Glas ist normal, aber wenn es morgens aussieht wie im Gewächshaus, wird’s Zeit, hinzuschauen“, sagt Kevin Schöneck. „Oft ist nicht der Regen schuld, sondern das Zusammenspiel aus kalter Außenluft, warmer Innenluft und einem Fenster, das in die Jahre gekommen ist.“
Wann Fenster zur Schwachstelle werden
Undichte Dichtungen, falsche Lüftungsgewohnheiten und Wärmebrücken am Rahmen zählen zu den häufigsten Ursachen für Schimmelbildung rund ums Fenster. Feuchtigkeit schlägt sich dann nicht nur am Glas, sondern auch im Mauerwerk nieder, oft unsichtbar und über Wochen hinweg. „Fenster sind keine Alleskönner. Sie brauchen Wartung wie ein Fahrrad“, so Schöneck. „Wenn’s zieht, klappert oder tropft, ist das nicht nur nervig, sondern oft der erste Hinweis auf Folgeschäden.“
Richtig lüften. Auch wenn es draußen regnet
Ein häufiger Fehler: Dauerhaft gekippte Fenster bei Regenwetter. Das lässt nicht nur Wasser eindringen, sondern sorgt auch für minimale Luftzirkulation, also genau das Gegenteil von dem, was gegen feuchte Raumluft hilft. Stattdessen gilt: Stoßlüften, selbst bei schlechtem Wetter. Fenster mehrmals täglich für wenige Minuten komplett öffnen, danach sofort wieder schließen.
„Lüften bei Regen ist erlaubt, man muss es nur richtig machen“, sagt Schöneck mit einem Schmunzeln. „Das Fenster einen Spalt auf Kipp zu lassen, ist in etwa so sinnvoll wie Zähneputzen mit offenem Wasserhahn.“
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Worauf man jetzt achten sollte:
- Kondenswasser abwischen, am besten täglich: Morgens sammeln sich an vielen Fenstern Feuchtigkeitströpfchen. Das sollten Sie nicht ignorieren.
- Nicht kippen - stoßlüften! Mehrmals täglich für 5 bis 10 Minuten alle Fenster weit öffnen, auch bei Regen. Kippstellung fördert Schimmel.
- Dichtungen und Fugen prüfen: Bröseliger Gummi oder rissiges Silikon sind Einladung für Nässe. Sichtkontrolle reicht oft schon aus.
- Zugluft, Tropfen, Klappern? Nicht ignorieren: Alte Fenster geben oft früh Warnzeichen – wer rechtzeitig reagiert, verhindert teure Folgeschäden.
- Wärmebrücken meiden: Möbel nicht direkt an kalte Außenwände oder unter Fenster stellen. So kann die Luft besser zirkulieren.
- Schimmelverdacht? Fachlich abklären lassen: Schwarz verfärbte Stellen nicht einfach überstreichen, sonst bleibt das Problem im Verborgenen.