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Tadao Ando: Japanischer Purismus in Karlsruhe

Ein zeitgemäßer Verwaltungsbau, der seine Modernität im Großen und im Detail zeigt: Das ist die neue Firmenzentrale der Unternehmensgruppe Weisenburger in Karlsruhe, entworfen vom japanischen Architekten Tadao Ando. Rund 11.000 Quadratmeter Fläche, ein innovatives Arbeitsumfeld auf sieben Etagen, inklusive Cafeteria, Fitnessstudio und Tiefgarage.

In seiner charakteristischen Architektursprache zeigt der Bau vor allem Beton und Glas in klarer Kubatur: Der „Meister des Minimalismus“ reduziert jeglichen Dekor. Sein Ansatz: Ando perfektioniert die Schlichtheit des Sichtbetons – mit Ankerlöchern, ebenen Oberflächen und scharfen Kanten.

Architektur der Unternehmensphilosophie

„Wir haben die Vorstellung von einer Unternehmenszentrale, in der sich die Mitarbeiter zu Hause fühlen, die die Unternehmensphilosophie widerspiegelt und die unsere Zukunftsideen unterstützt“, sagt Geschäftsführer Nicolai Weisenburger. Dem entspricht die Formensprache Andos – der von Nicolai Weisenburger erst im persönlichen Gespräch vom gemeinsamen Projekt überzeugt wurde.

Der Mensch und sein Handeln spielen eine entscheidende Rolle: Die Architektur soll dem Menschen dienen und für Austausch und Begegnung sorgen. „Andos Baustil sieht die Verbindung des Menschen mit der Natur vor. Wichtig bleibt auch im Verwaltungsbau die Verbindung unserer Mitarbeiter mit der Außenwelt.“ Es geht also auch um die Beziehung von außen nach innen und von innen nach außen. „Daher sind unsere großflächigen Fenster trotz Lüftungssystem einen Spalt weit zu öffnen“, erklärt Weisenburger den Einbau der besonderen Fensterelemente. Zusätzlich entstanden auf Dach und im Innenhof begehbare Außenflächen.

Der Beton gibt dem Bauwerk Stabilität und Beständigkeit, nichtsdestotrotz wirkt das Gebäude leicht und transparent. Das erreicht Ando durch Struktur und das Zusammenspiel mit Glas in der Fassade. Die Gesamtwirkung strahlt Ruhe aus, eine Atmosphäre der Konzentration. Tageslicht und Transparenz, typische Gestaltungmerkmale in Andos Architektur. 5.000 Quadratmeter Glas lassen diese gewünschte Blickbeziehung von innen nach außen und umgekehrt zu. Grünflächen auf dem Dach und begrünte Fassadenteile setzen gekonnt den Kontrast zu Beton und Glas.

Standort

Die Zentrale liegt an der Nordseite der Ludwig-Erhard-Allee, eine der Haupt-Zufahrten nach Karlsruhe. Schnell verbunden über A5 und A8, mit ausreichend Parkraum über zwei Tiefgaragendecks, angebunden an den öffentlichen Nahverkehr, ist die Zentrale optimal gelegen für die rund 300 Angestellten. Karlsruhe bietet zudem mit KIT und Hochschule hohes Potenzial, um qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen.

Meisterlich: Handwerk und Material

Was schlicht wirkt, ist ausführungstechnisch oft besonders anspruchsvoll – eindrückliches Beispiel hierfür sind die Sichtbetonwände: Qualität und Optik hängen direkt von der Leistung der Baubeteiligten ab. Die Betonelemente wurden vor Ort geschalt und gegossen, sämtliche Fugen verlaufen geschossübergreifend, Stützen und Säulen bilden vertikale Linien und strukturieren das Gebäude. Für die hohe Akkuratesse ist Sorgfalt und Erfahrung der Bauarbeiter erforderlich.

Bei solchen Projekten erfolgt die Auswahl jedes Bauelements unter klaren Qualitäts-Vorgaben. Beispielhaft zeigt das der Blick auf Türen und Tore, die Feuerschutz und Funktionalität im Top-Design vereinen. Die Schiebetore („Teckentrup 62 FST“ EI290) bieten zum einen höchstes technisches Niveau: Sie schützen effektiv vor Feuer und Rauch, die Zulassung ist bereits durch CE-Zeichen gesichert. Im kühl-modernen Industrial-Look fügen sich die Bauelemente dabei harmonisch in die Architektursprache Andos ein: Beispielsweise wurde im Abstellbereich der geöffneten Tore nach der Tormontage eine Vorsatzschale montiert. Durch diese Versenkung in der Wand sind die Tore in geöffnetem Zustand fast nicht sichtbar und erfüllen genau den ando’schen Anspruch an Minimalismus.

Dies stellte in diesem Fall zwei besondere Herausforderungen an den Hersteller: Zum einen waren eigens Deckenaussparungen im Beton für das Laufwerk gewünscht, sodass diese optisch nicht wahrnehmbar sind. Zum anderen wurde in diesem Bereich mit einer Stahlunterkonstruktion in F90-Qualität in den Wänden gearbeitet. Eine weitere Besonderheit: Die schwellenlose Schlupftür mit Panikfunktion (Maße: 1.200 mm x 2.100 mm), die den Personenverkehr auch bei geschlossenem Tor ermöglicht und im Ernstfall als Fluchtweg dient.

„Hier zahlt sich unsere mittlerweile seit vielen Jahren verfolgte Strategie der ‚Customer Centricity‘ und der Produktentwicklung gemeinsam mit unseren Partnern aus“, resümiert Andreas Sieker, technischer Berater von Teckentrup, „bei frühzeitiger Absprache und Planung lassen sich auch auf den ersten Blick rein funktionale Elemente wie Brandschutztore mit ästhetischen Ansprüchen der Architekten und Bauherren vereinen: Der Trend zu minimalistischen Lösungen ist in der Architektur schon längere Zeit erkennbar, daher haben wir unsere Produktenwicklung genau darauf ausgerichtet und mit Planern und Verarbeitern optimiert. Dass dies nun dazu geführt hat, unsere Tore in diesem Bau zu sehen, bestärkt uns, diesen Weg weiterzugehen – und macht uns auch ein klein wenig stolz.“

Zuverlässiger Brandschutz in exzellenter Ästhetik gab auch den Ausschlag für die Türen im Treppenhaus und in der Tiefgarage. Hier verzichtete der Architekt auf Flächenbündigkeit – aus wirtschaftlichen Gründen. Mit den Brandschutztüren T30-FSA „Teckentrup 62“ wurde auch ohne diese Vorgabe eine attraktive Variante normgerecht realisiert.

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