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Fenstertausch lohnt sich: Experten im Gebäudewende-Podcast

Markus Strehlitz

Das Potenzial, in deutschen Wohngebäuden durch einen Austausch der Fenster eine bessere Energieeffizienz zu erreichen, ist riesig. Das sagen Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Flachglas, und Frank Lange, Geschäftsführer des Verbands Fenster und Fassade, im Podcast Gebäude. Dabei sprechen sie auch über Fördermöglichkeiten und Amortisationszeiten. 

Mehr als 200 Millionen Fenstereinheiten in deutschen Wohngebäuden sind energetisch sanierungsbedürftig. Das ist das Ergebnis einer Studie des Bundesverbands Flachglas (BF) und des Verbands Fenster und Fassade (VFF) aus dem vergangenen Jahr. Entscheidend, ob ein Fenster sanierungsbedürftig ist, sei vor allem die Energieeffizienz, sagt VFF-Geschäftsführer Frank Lange im Podcast Gebäudewende. Und der U-Wert ist dafür die relevante Größe. 

Die Fenstereinheiten, die in der Studie angesprochen sind, weisen häufig hohe U-Werte von 2,7 bis 3,0 auf. Ein Großteil dieser Fenster ist laut BF-Hauptgeschäftsführer Jochen Grönegräs älter als Baujahr 1995. Dies lasse sich sehr gut eingrenzen, weil in diesem Jahr die dritte Wärmeschutzverordnung in Kraft trat, mit der sich dann beschichtetes Isolierglas auf breiter Front durchsetzte. „Alles was älter als 1995 ist, ist nach unserer Auffassung energetisch sinnvoll zu tauschen“, sagt Lange. Denn: „Moderne Fenster haben deutlich bessere U-Werte – und sind damit ein klarer Effizienzgewinn.“ So erreiche eine moderne Dreifachverglasung inzwischen Werte von unter 1,0.

Zwar beträgt die Lebensdauer eines Fensters durchschnittlich 48 bis 50 Jahre, doch energetisch sinnvoll ist der Austausch nach Meinung von Grönegräs und Lange oft deutlich früher. Das Potenzial für die mehr als 200 Millionen Fenstereinheiten, die in der Studie genannt werden, ist riesig. „Beim Austausch aller sanierungsfähigen Konstruktionen, die älter als 1995 sind – also Einfach-Fenster, isoliert-beschichtete Fenster, Kastenfenster –, ergeben sich Energieeinsparungen von insgesamt 46 Milliarden Kilowattstunden“, berichtet Lange.

Amortisierung in zehn bis zwölf Jahren

Als Kriterium für die Wirtschaftlichkeit eines Fenstertauschs könne man sich an der Lebensdauer des Produkts orientieren, so Grönegräs. Kann man von einer Amortisierung innerhalb dieses Zeitraums ausgehen, dann rechnet sich die Maßnahme auch. „Das sind naturgemäß relativ lange Zeiträume“, so Grönegräs. Bei einem Fenstertausch könne man grob mit zehn bis zwölf Jahren rechnen, bis sich dieser amortisiert. Die typischen Kosten für eine Fenstereinheit (1,3 × 1,3 m) liegen laut Lange zwischen 500 und 1.200 Euro – inklusive Ausbau, Montage und Mehrwertsteuer. 

Hinzu kommt: Dreifach verglaste Fenster, deren U-Wert unter 1,0 liegt, sind förderfähig. Wer diese einbauen lässt, erhält bis zu 20 Prozent Förderung – entweder als Zuschuss oder über die steuerliche Absetzbarkeit. Während ganzheitliche Sanierungen längerfristig geplant werden müssen, lässt sich der Fenstertausch zudem als Einzelmaßnahme mit vergleichsweise geringem Aufwand umsetzen. Neben der energetischen Bilanz verbessert ein neues Fenster die Ästhetik, das Tageslicht und den Wohnkomfort.

Ein weiterer Grund für den Fenstertausch ist die Chance, den sommerlichen Wärmeschutz zu verbessern. „Bei einem modernen Fenster muss die Sonnenschutzfrage mitgedacht werden“, sagt Grönegräs. Nicht kleinere Fenster seien die Lösung, sondern intelligente Kombinationen aus Glas und Verschattung. Lösungen wie Sonnenschutzverglasung, außenliegende Verschattungen und intelligente Steuerungssysteme seien entscheidend, um hohen Innenraumtemperaturen auch ohne Klimaanlage zu begegnen.

Den Podcast finden Sie auf folgenden Plattformen:

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